Hallo,
das kommt mir alles sehr bekannt vor. Meine Trennung liegt nun 8 Monate zurück und auch bei mir war es so, dass meine Ex schon Monate innerlich gekündigt hatte, mir aber NICHTS gesagt hat. Mit drei Kindern, Haus und Job war ich auch so im Alltag gefangen, dass ich nichts gemerkt habe, bis sie dann Ende 2016 fremdgegangen ist und es dann auch darauf angelegt hatte, dass ich es merke. Es war sozusagen ihr Ausstieg. Aber auch da hat sie nicht etwa gesagt, dass sie sich neu verliebt hat und weg will, sondern ich musste es erst merken und sie zur Rede stellen. Noch im November hatten wir Sommerurlaub 2017 gebucht, wo sie schon innerlich total entfremdet war. Aber das scheint ja bei vielen Trennungen so zu sein, warum auch immer...
Was den Umgang miteinander angeht, können wir einigermaßen respektvoll noch reden. Wir reissen uns wegen der Kinder zusammen, obwohl ich auch Wut und Ablehnung empfinde, aber das ist normal. Es wird noch eine Weile dauern, bis ich über diese Phase weg bin, dann hoffe ich auf einen sachlichen Umgang bzgl. Kindererziehung. Die Scheidung wollen wir so einvernehmlich wie möglich regeln, auch wegen der Kosten. Aber eine Freundschaft kann ich mir auch nicht vorstellen.
Man muss dabei aktiv an sich arbeiten und die Wut und Ablehnung dem Expartner gegenüber zwar spüren, aber auf andere Weise rauslassen als sich rächen zu wollen oder den anderen bei der Regelung der Trennung übervorteilen zu wollen. Aber man muss auch klare Standpunkte für sich vertreten und rote Linien setzen. Wenn man das schafft, evtl. auch mit Psychotherapie als Begleitung (empfehlenswert), dann ist auch ein vernünftiger Umgang möglich. Und als Bonus fühlt man sich damit auch langfristig besser, denn Rache und Wut bringen keine Besserung der Gefühlslage, zumindest bei mir nicht.
02.10.2017 12:58 •
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