Nach Affäre - Selbstmitleid - Neustart

Zitat von Kenntmich82:

@MULTIVERSUM wenn ich die Definition lt. google annehme ja - aus meiner Sicht ganz ehrlich nein. Ja - jeden Abend etwas Wein oder B. - aber keine ...

Es macht nicht die Menge sondern die Regelmäßigkeit.

Zitat von Kenntmich82:

Ihr habt alle gesagt es wird hart - das ich aber nochmal meine ganze ekelhafte Kindheit hochholen muss - tut weh. Ja ich wusste insgeheim die ganze Zeit, das der Punkt mal kommt - es tut so weh. Nicht nur was ich mir angetan habe - auch meiner Frau - und unserem Kind.

Ich bin kein Therapeut, aber muss man denn wirklich die ganzen Sachen ausgraben, nur damit Du Dein Verhalten ändern kannst?

Und überhaupt ziehst Du Dir den Schuh für die Affäre immer noch selber an.

Wer der andere ist, ist nach wie vor ungeklärt?

Wie Paulaner schreibt, es sind zwei Baustellen. Das eine die eigene. Hier ist es durchaus sinnvoll in der Kindheit nachzuschauen, um seine heutigen Verhaltensmuster zu verstehen, mit ihnen abzuschließen und zu einem besseren Leben zu kommen.
Das andere ist die Affäre selbst.

Zitat von BernhardQXY:

Das andere ist die Affäre selbst.

Sehe ich auch so und die Aufarbeitung der Affäre fällt nun unter den Tisch, weil er sich nur um die andere Baustelle kümmern will.

@unbel Leberwurst
Nicht nur du. Und das coole: die Frau kann ihn nun heldenhaft unterstützen ohne aus ihrer Komfortzone heraus zu müssen.
Und sie tut etwas Gutes, wie praktisch.
Und nein, das ist keine Ironie, dem ist mMn so.
Bloß dass erfahrungsgemäß keine Ehe 2.0 tut.

@unbel Leberwurst

Zitat von unbel Leberwurst:

Sehe ich auch so und die Aufarbeitung der Affäre fällt nun unter den Tisch, weil er sich nur um die andere Baustelle kümmern will.

wobei die Reihenfolge für mich auch tatsächlich Sinn macht.

erst mal selbst heilen und seine eigenen Baustellen im Griff haben, um überhaupt beziehungsfähig i.S. einer gesunden Beziehung zu sein und auch, um der Aufarbeitung emotional gewachsen zu sein.

Es wäre nur schön, wenn sie das auch täte und natürlich das geklärt ist, dass damit das gemeinsame Thema nicht unter den Tisch fällt.

Zitat von SchlittenEngel:

@unbel Leberwurst wobei die Reihenfolge für mich auch tatsächlich Sinn macht. erst mal selbst heilen und seine eigenen Baustellen im Griff haben, um überhaupt beziehungsfähig i.S. einer gesunden Beziehung zu sein und auch, um der Aufarbeitung emotional gewachsen zu sein. Es wäre nur ...

Und warum kann man das nicht nebeneinander machen?

Wenn der TE wirklich ein sehr tiefsitzendes Problem hat, dann wird die Aufarbeitung möglicherweise Jahre dauern.
Und dann erst sollen sich die beiden mit einer Affäre beschäftigen, die dann 3 oder 4 Jahre her ist?

Die Affäre hat den Stein doch erst ins Rollen gebracht.
Diese Affäre hat dir klar und schmerzhaft gezeigt, dass es keine Sicherheit gibt, Eifersucht und unnötiges Gängeln keine Garantie gegen einen Betrug sind.
Deine Verlustangst blockiert dich und dein mangeldendes Selbstwertgefühl, degradiert deine Anziehungskraft.
Du kannst weder unbelastet lieben noch wirkst du anziehend und wertvoll.
Eher wie ein Bittsteller, der dankbar ist für die paar Streicheleinheiten zwischendurch.
Wenn du hier Abhilfe schaffen möchtest, dann musst Du dich neu definieren und aufstellen.
Was für ein Mann möchtest Du sein?

Die Affäre ist und bleibt ein großer Vertrauensbruch, Punkt.
Höre auf es relativieren zu wollen, schau hin, ja es tut weh festzustellen, dass du als Mann nicht mehr den Wert hattest, das deine Frau dir nicht den nötigen Respekt entgegen gebracht hat und einen anderen Mann wesentlich anziehender und begehrenswerter fand.Es gibt kein Guthaben was dich davor beschützen kann, der andere Mann war S. wesentlich interessanter.
Warum sollte deine Frau jetzt auf einmal anders empfinden, dich wieder voll respektieren und begehrenswert finden?
Weil du großmütig und verständnisvoll bist?
Glaubst Du wirklich, dass du so an Wert gewinnst?

@unbel Leberwurst

Zitat von unbel Leberwurst:

Und warum kann man das nicht nebeneinander machen?

Wenn der TE wirklich ein sehr tiefsitzendes Problem hat, dann wird die Aufarbeitung möglicherweise Jahre dauern.
Und dann erst sollen sich die beiden mit einer Affäre beschäftigen, die dann 3 oder 4 Jahre her ist?

Können kann man wahrscheinlich schon.

Allerdings ist jahrelanges Aufarbeiten nicht mehr so üblich. ( auch wenn vielleicht jahrelanges, noch regelmässiges Begleiten notwendig ist) . Da kann in einigen Monaten schon ganz schön was passieren.
Dazu parallel noch Affärenaufarbeitung und das normale Leben, das ja nicht stillsteht, ist halt ein großes Paket.

So oder so ist beides für sich allein emotional herausfordernd und anstrengend und wer weiß, wenn er sich seinen Ängsten stellt, was er dann überhaupt noch möchte.

Völlig trennscharf wird es eh nicht möglich sein.