Nach 9 Jahren verlassen, wie kann man loslassen?

Liebe Forumianer, ich wurde vor 3 Monaten von meiner Freundin verlassen. Die Beziehung war symbiotisch. Ich bin immer noch dabei zu akzeptieren, auch das fällt mir schwer. Um sie zu kämpfen, erscheint mir zwecklos. Daher bleibt nur noch Akzeptanz und Loslassen. Ich habe mich bereits durch viele Beiträge gelesen, aber vielleicht kennt der Ein- oder Andere aus eigener Erfahrung noch einen guten Weg. Gibt es konkrete Ideen, Strategien um von ihr loszulassen? Und noch eine zweite Frage, wie kann man sich seine Schuld an der Trennung selbst vergeben oder überhaupt sich selbst vergeben?

Hey Sato, willkommen hier. Was sehr gut hilft, ist der Austausch hier. Gib mal etwas mehr von Deiner Geschichte Preis. Du wirst merken, dass tut gut und die Impulse von Außen können Dir bei der Verarbeitung helfen. Wie alt seid ihr, wie lief die Trennung ab? Sind Kinder involviert?
Die wichtigste Strategie ist die strikte Kontaktsperre (KS). Mind. 8 Wochen (!) keinerlei Kontakt. Keine WA, kein Stalking, keine Anrufe, keine Briefe. In der Zeit tust Du Dinge, die Dir gut tun. Setz ein Sportprogramm auf und zieh dies regelmäßig in der Woche durch. Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit fehlt dem Körper schon das Sonnenlicht. Deshalb viel draußen sein oder z.B. Schwimmen gehen ist sehr fordernd und wird Dir helfen.

Biochemisch gesehen ist loslassen Entwöhnung. Kontaktsperre, möglichst wenig mit der geliebten Person zu tun haben und möglichst keine Erinnerungen befeuern. Wenn Gedanken an die Frau auftauchen bewusst Stopp zu Dir selbst sagen und einen anderen, angenehmen Gedanken denken - z.B. was mache ich mit einem Lottogewinn. Klingt doof, aber so funktioniert unser Gehirn.

Wenn ich das richtig gelesen hatte bist Du jetzt erstmal in einer psychosomatischen Klinik, für eine Therapie? Beste Idee, die Du haben kannst. Das wird Dir sehr helfen.

Guten Abend @Saoteking

ich empfehle immer, dass man sich mit sich selbst verabredet um sich mit sehr belastenden Gedanken zu befassen, denn gerade die Tatsache, dass man nichts an der Situation zu ändern vermag, ist ja nichts anderes als pure Hilflosigkeit. Das macht nochmal zusätzlich ein Gefühl des endlosen Falls, was von vielen Betroffenen mit einer totalen Lähmung verglichen wird. Es ist ein Trauma, ja Du bist traumatisiert, auch wenn Du selbst der Auslöser gewesen bist, dennoch ist das ernst zu nehmen.

Die Verabredung mit sich selbst: Mache Dir feste Zeiten am Tag, vorerst vielleicht 3 Mal täglich für eine Stunde. Während dieser Stunde, lässt Du Dich auf Deine Gefühle ein, weinst, denkst, trauerst - was immer Du an Bedürfnis hast. Stelle Dir eine Uhr! Nach einer Stunde klingelt die Uhr und Du solltest Dir dann bewusst sagen ich werde jetzt funktionieren und mein Leben weiter ordnen, mir selbst helfen um soetwas in Zukunft von meiner Seite aus zu verhindern - dann darfst Du Dich erst zum nächsten Termin mit Dir selbst wieder mit diesen schlimmen Gedanken befassen, usw.

Das kannst Du machen, bis Du das Gefühl hast, Du kommst mit weniger Terminen aus! Es kann Dir helfen, nicht in Endlosschleifen zu verweilen, alles andere aus dem Blick zu verlieren.

Gehe täglich laufen (joggen) - bring Dich an Deine körperlichen Grenzen, je müder Du bist am Abend, desto mehr wirst Du schlafen und auch die Gedanken nicht die Kontrolle übernehmen lassen. Versuche in abgelegenen Gebieten (Wald) zu laufen, wenn Du kurze Pausen machst, dann SCHREI! So laut Du kannst, so lange es geht. Schrei alles heraus, es wird Dir gut tun und Dich ein wenig erleichtern.

Nutze den Thread sms an den/die EX hier im Forum. Schreibe hier was Du ihr noch gerne sagen möchtest, es hilft tatsächlich, probiere es einfach mal aus!

schreibt-hier-eure-sms-statt-an-die-ex-t3026.html

Alles Gute und Kopf hoch! Es kann nur besser werden

Freundliche Grüße
Simply