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Nicht loslassen können vs nicht loslassen wollen

K
Meine hochkomplizierte Geschichte habe ich bereits an anderer Stelle geschildert.

Mein Freund hat mich wahrscheinlich längst vergessen bzw. verteufelt, keine Ahnung, es gibt ja keinen Kontakt mehr.

So langsam stirbt denn auch die Hoffnung. Es ist klar, dass er in sein Leben zurückgekehrt ist und sich nicht mehr darum kümmert, was mit mir ist.

Und jetzt habe ich etwas bemerkt, das mir Sorgen macht - ich fürchte, ich will nicht loslassen. Für mich war das eine ganz große Sache. Und je mehr Zeit vergeht, desto klarer wird ja, dass es vorbei ist. Und jetzt habe ich ein bisschen das Gefühl, dass ich meine Trauer festhalte. Als letzte Verbindung zum geliebten Menschen. Lieber Trauer als Leere?

Ist das normal? Ein letztes verzweifeltes Aufbäumen und Festhalten wollen? Kennt Ihr das auch?

11.07.2014 18:27 • x 14 #1


G
Mir geht es gerade leider genauso. Ich weiß, jede Hoffnung ist vergebens und trotzdem hoffe ich. Ich hoffe, weil ich sonst keinen Grund mehr hätte an ihn zu denken, weil ich ihn dann aufgeben müsste. Es tut so weh, ich vermisse ihn sehr und von ihm bleibt mir nichts. Ich mag meine Hoffnung nicht aufgeben...geht dir wohl auch so.

11.07.2014 18:48 • x 6 #2


A


Nicht loslassen können vs nicht loslassen wollen

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K
Ja, ganz genauso. Fühlt sich gerade an, als wäre ich zum zweiten Mal verlassen worden.
Es ist so unfassbar, dass die Erinnerungen, die großen Gefühle definitiv einseitig sind und bleiben werden. Die Welt dreht sich weiter, und man bleibt mit diesem Schmerz sitzen, den der andere einfach nicht teilt.

Das tut nochmal ganz neu weh. Das ist fast noch schlimmer als am Anfang. Weil die Hoffnung verschwindend gering ist. Ich glaube, er denkt nicht einmal mehr freundlich an mich. Und ich vermisse, vermisse, vermisse ihn. Schrecklich.
Totaler Durchhänger. Fühlt sich alles so demütigend an.

11.07.2014 19:00 • x 4 #3


G
Bei mir gestaltet sich das etwas anders. Er liebt mich noch, geht aber wegen seiner Kinder zurück zu seiner Familie. Damit hatte ich nicht gerechnet. Die Ehe war kaputt. Jetzt hat es sich durch seinen Auszug vor einigen Monaten beruhigt und er ist weg...liebt mich, weint um mich, aber er ist weg. Wir haben keine Zukunft trotz liebe. Das tut soooooo weh. Du hast Recht, die Hoffnung schwindet und der Schmerz wird viel, viel größer.

11.07.2014 19:06 • x 2 #4


K
Das ist ja noch viel schlimmer - so könnte ich die Hoffnung niemals aufgeben.
Du Arme!
Ein bisschen ähnlich ist es bei mir schon - er ist auch zu seiner Familie zurückgegangen. Weil er gemerkt hat, dass er viel mehr verlieren würde, als er sich klargemacht hat. Am Anfang hatte ich die Hoffnung, er würde mich doch so sehr vermissen, dass er zurückkommt. Aber jetzt hat er jeden Kontakt abgebrochen, so dass ich davon ausgehe, dass ich ihm wirklich gar nichts mehr bedeute. Zumal unsere Beziehung rausgekommen ist und er deshalb sehr viel Ärger mit seiner Frau und auch beruflich hat.
Er hat aber damals gesagt, er werde den Kontakt zu mir abbrechen, um mir nicht wehzutun. Und jetzt weiß ich nicht, ob er deshalb jeden Kontakt ablehnt, oder weil seine Frau es herausbekommen hat oder weil ich ihm wirklich gleichgültig bin oder er mich sogar hasst, weil die Beziehung zu mir so viel in seinem Leben kaputt gemacht hat.
Dieses grausame Gedankenkarussell. Eine letzte What's App von mir hat er einfach weggeklickt und mich dann blockiert, ohne Antwort. Dabei wollte ich doch nur wissen, ob er böse auf mich ist.
Hätte gern Frieden in meinem Kopf, denn den Gedanken, dass er mich jetzt verachtet, kann ich einfach nicht ertragen.

11.07.2014 19:24 • #5


G
Ich glaube nicht, dass es bei mir schlimmer ist. Wir lieben beide...du und ich...Meine Situation ist nur einfach anders. Wir arbeiten zusammen. Mir zerreißt es das Herz. Ich habe ihn gehen lassen, weil er mit mir nicht glücklich werden kann...Ich hoffe, weiß aber, die Hoffnung ist sinnlos. Er wird sich nie wieder von seiner Familie lösen, er weiß jetzt, wie schmerzhaft das ist. Er wird in der Ehe verharren, ob sie nun gut wird oder schlecht. Meine Gedanken kreisen auch darum, ob er mich bald vergisst und seine Frau irgendwann wieder so liebt wie mich. Ich weiß nicht, wie lange ihr zusammen wart, ich denke aber nicht, dass er dich einfach vergessen hat. Ich denke nur, der Absprung ist einfach zu anstrengend und schmerzt zu sehr. Ich habe meine große Liebe an seine Kinder verloren. Ich habe ihm gesagt, ich könne verstehen, dass er es probieren muss. Ich will, dass er glücklich ist und wenn ich noch so leide...

11.07.2014 19:28 • #6


K
Leider habe ich mich nicht so würdig verhalten. Erst habe ich ihm auch alles Gute gewünscht, aber dann ist die Verzweiflung über mich hereingebrochen und ich habe trotz der Vereinbarung, den Kontakt abzubrechen, mehrfach versucht, ihn zu erreichen. Vielleicht sieht er jetzt die verrückte Stalkerin in mir.

Er hat immer gesagt, wie schlimm seine Ehe sei und dass ich seine große Liebe sei, für die er durch Dick und Dünn gehen werde. Er werde mich immer lieben. Seine Frau ist wohl sehr dominant. Und dann hat er gemerkt, dass er sich doch nicht trennen will. Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt aber bereits von meinem Mann getrennt, der vor Wut raste. Und obwohl er das wusste, ist er dann einfach gegangen. Und meinte, ich würde schon drüber weg kommen.

Die ganze Geschichte ist sehr speziell. Du kannst ja mal nachlesen: Kann es nicht fassen - Traum verloren, 5.7.2014
Aber Vorsicht, da sind auch viele richtig dumme Kommentare dabei. Konnte hinterher schon kaum noch mitlesen, weil ich mich teilweise echt angegriffen gefühlt habe.

11.07.2014 19:37 • x 1 #7


G
Ich habe meinen Mann auch für ihn verlassen. Trotzdem bin ich meiner Affäre deswegen nicht böse. Es war der richtige Weg. Zwischen meinem Mann und mir stimmte etwas grundlegend nicht, sonst hätte ich ihn wohl nicht betrogen. Ich habe meiner Affäre auch anfangs schwere Vorwürfe gemacht, zumal ich hier ganz allein bin, Familie wohnt etwas entfernt und Freunde habe ich hier auch nicht wirklich. Das Haus muss ich nun auch alleine nicht abzahlen. Ich habe mir dann aber überlegt, dass ich diesen Schritt mitgegangen bin. Er konnte mich ja nicht zwingen, somit habe ich das wohl selbst zu verantworten. Ich habe an ihn geglaubt und verloren. Ich wollte anfangs nicht, er sagte, ich hätte zuviele Ängste und gedankliche Sperren und jetzt bewahrheitet sich alles. Was nützt mir jetzt aber Wut und Groll? Er liebt seine Kinder, hat an eine Zukunft mit mir geglaubt, sich getrennt und es nicht geschafft. Wir können gegen unsere Gefühle nichts tun, unsere Männer aber wohl auch nicht. Selbst wenn die beiden nur die Gewohnheit packt, was sollen wir tun? Wollen wir einen Mann, den wir uns zurückgebettelt haben? Nein, bestimmt nicht. Wir wollen geliebt werden aus freien Stücken. Du weißt doch gar nicht, wie er sich fühlt. Vielleicht vermisst er dich schrecklich und sehnt sich nach einem Leben mit dir, kann sich aber nicht lösen. Dagegen können wir einfach nichts unternehmen...wir müssen lernen, das zu akzeptieren, auch wenn es schmerzlich ist. Ich bin sogar schon in psychologischer Behandlung deswegen. Ich weine nur, esse nicht...Liebe ist bzw. sollte aber bedingungslos sein. Ich kann es auch nur schwer, aber dazu gehört wohl auch, loszulassen, wenn es denn so gewollt ist.

11.07.2014 19:45 • x 2 #8


K
Ich finde Deine Ansichten richtig klasse!
Ich bin auch der Meinung, dass es meine Entscheidung ist, dass ich meinen Mann verlassen habe. Und ich glaube auch, dass meine Ehe nicht gut gewesen sein kann, sonst wäre das alles nicht passiert.

Bei uns war es nur halt so, dass er gesehen hat, wie schrecklich und teilweise bedrohlich meine Trennung war, weil mein Mann halt wusste, dass ein anderer dahintersteckt. Mein Freund hat sich dann aber gar nicht von seiner Frau getrennt. Er hat nur immer davon gesprochen und es nicht getan. Er ist seiner Frau gegenüber erst damit herausgerückt, dass es mich überhaupt gibt, als mein Mann gedroht hat, ihr alles zu erzählen. Und das fand ich halt dann doch sehr traurig. Denn der Plan mit einem gemeinsamen Leben ging ganz und gar nicht von mir allein aus, er hat immer gesagt, dass er sich trennen will, selbst wenn es mich nicht gäbe.

Es hat mich traurig gemacht, dass er wusste, in welcher schwierigen Lage ich mich durch die Trennung befinde (auch materiell), und dass er genau in diesem Moment beschlossen hat, bei seiner Frau zu bleiben. Die Verantwortung trage ich, aber die Enttäuschung über sein Verhalten sitzt tief. Ich hatte mich gerade bei ihm sehr geborgen gefühlt. Und dann hat er nicht mal mehr gefragt, wie es mir geht.
Schon bitter.

11.07.2014 20:27 • x 1 #9


N
Ich kenne das auch, das Problem mit dem Loslassen... bei mir geht es auch um einen Kollegen. Ich habe mich für ihn von meinem Mann getrennt, er erzählte mir ich sei die Liebe seines Lebens und er würde für den Rest seines Lebens mit mir zusammen sein wollen, schenkte mir einen Ring... als ich dann wirklich ausgezogen bin, war ich von heute auf morgen nicht mehr interessant... sein Gefühl ist plötzlich weg. Und er sagt, wir kommen nur voneinander los, wenn wir gar keinen privaten Kontakt mehr haben. Ich sehe ihn jeden Tag im Büro und alles ist anders... kein Wort, gar nichts... kein gemeinsames Mittagessen mehr, es ist so schlimm für mich, mich holt das immer wieder ein. Ich komme mit der Situation überhaupt nicht klar und bereue, dass ich mich noch mal auf ihn eingelassen habe - es war nämlich vor einigen Jahren schon einmal so und damals habe ich mich für ihn von meinem Freund getrennt während er es nicht geschafft hat, sich von seiner Freundin zu trennen, die er damals hatte. Dieses Mal hat er zwar die Trennung geschafft, aber dann ist plötzlich alles weg, alles kaputt und ich weiß nicht warum... er weiß es selbst nicht sagt er... aber es tut alles so weh und ich kann einfach nicht verstehen was passiert ist.

11.07.2014 20:31 • #10


G
Meine Affäre hat sich freiwillig getrennt und geht zurück. Ich verstehe es auch nicht, zumal ich an seiner Liebe zu mir nicht zweifle. Ich weiß aber auch, dass eine Liebe, die nicht gelebt wird, irgendwann vergeht. Auf diesen Moment warte ich...es tut aber auch schrecklich weh zu wissen oder zu denken, d. er jetzt mit ihr all das macht, was er mit mir gemacht hat. Er sagt, er liebt sie nicht. Das macht es wirklich schwer. Auch mit ihm arbeiten zu müssen, macht es nicht einfach. Den Kontakt habe ich allerdings abgebrochen. Letzte Woche hat er mit mir noch einen auf Pärchen gemacht, obwohl wir seit vier Wochen getrennt sind. Ich hatte dann noch Hoffnung, das wird wieder, dann kam aber die Ansage mit dem Zurückgehen. Ich bin kein Notnagel und auch nicht willens, ihm das zu geben, was er in seiner Ehe vermisst, dann hätte er sich voll und ganz zu mir bekennen müssen. Trotzdem leide ich unendlich...Ich sehe ihn bei der Arbeit, darf ihn aber nicht umarmen, nicht küssen... ich verbiete es mir selbst. Über kurz oder lang, wenn er richtig zurück ist, würde er mich wohl eh fallen lassen und d. will ich mir nicht antun.

11.07.2014 20:53 • #11


K
Für mich war es richtig schlimm, dass er gesagt hat, er hätte, bezüglich unserer Liebe, sich selbst etwas vorgemacht, sich selbst etwas eingeredet. Für mich die ganz große Liebe - für ihn eine Illusion. Das entwertet im Nachhinein all das, was mir so unendlich viel bedeutet hat.

11.07.2014 20:59 • x 2 #12


N
Mir hilft es allerdings auch nicht, dass er sagt, dass er sich selbst und seine Gefühle nicht verstehen kann. Er sagt, dass er das alles genauso gefühlt hat und ich glaube ihm das auch, er hat viel geweint zu der Zeit, hat auch viel mitgemacht, weil ich noch nicht getrennt war... aber dann bin ich zu ihm gekommen und als wir endlich eine Beziehung hätten führen können, wollte er mich nicht mehr... und dann diese Distanz im Büro. Er geht mir komplett aus dem Weg, das fühlt sich sooooo schlimm an....
Danke an alle in diesem Forum und ich wünsche uns, dass es uns bald wieder besser geht...

11.07.2014 21:06 • #13


G
Ich wünsche uns auch, dass es uns bald allen besser geht. Mein Ex wohnt noch alleine. Denke, der richtige Hammer kommt, wenn er zurückzieht. Denke, er redet gerade mit ihr darüber. Freitags passt er nämlich immer auf die Kids auf bis sie vom Sport zurückkommt. Müsste gerade jetzt sein. Fühlt sich unendlich komisch an in meinem Bauch. Ich könnte schreien.

11.07.2014 21:22 • #14


D
Das hier ist wirklich ein Gruselkabinett der echt üblen Geschichten. Da komme ich doch mal nicht umhin, mich einzureihen. Auch, weil es auch Männer treffen kann.

Ich habe sie vor über einem Jahr kennengelernt und wir waren beide sehr glücklich. Mit den Monaten entfernte sie sich langsam von mir, was ich auf diverse äußere Unglücke in ihrem Leben zurückführte. So hat sie es mir damals auch gesagt. Dann kam sie und sagte mir, dass sie sich in den Mann verliebt hat der ich werden wollte, nicht in den, der ich war.
Ich habe sie aufgegeben, wieder gekämpft, mich in die Nesseln gesetzt und wieder aufgegeben. Ich setze alles daran, der Mann zu werden, der ich werden wollte, als wir uns kennen lernten. Hatte ich ja sowieso vor.
Im Moment plane ich den großen Coup zur einjährigen Trennung, aber ob ich den Mut habe das durchzuziehen, kann ich noch nicht sagen. Wenn das nicht klappt, dann ist endgültig alle Hoffnung dahin. Andererseits steht ihr Frauen ja auf großes Kino, oder?
Heute Nacht habe ich wieder von ihr geträumt. Und sie ist die Einzige, von der ich je geträumt habe (außer meiner Exfrau, aber das hatte die gegenteiligen Gründe).
Naja, willkommen im Klub.

11.07.2014 21:24 • #15


A


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