Hi painful!
Ich liste hier mal auf, was mir bei Deinem Threat so assoziativ durch den Sinn geht:
Als erstes Deine Frage nach der richtigen Entscheidung. Ich denke, dass es in Beziehungsfragen nicht einfach möglich ist, nach richtig oder falsch zu unterscheiden. Die Partner haben ihre jeweiligen Interessen und auch ihre jeweiligen unbewussten Interessen, die ihren offenen Interessen entgegenlaufen können, und richten ihr Handeln danach aus. Und daraus ergeben sich jeweils neue Situationen mit neuen Möglichkeiten.
Zitat: Es ist klar, dass sie nach dieser Zeit, ein Teil von meinem Leben war. Es hat eigentlich alles gepasst...
Das trifft meine romantische Einstellung. Eine Zusammengehörigkeit, die Raum und Zeit und schwierige Bedingungen überbrückt.
Zitat: Da sie arbeiten musste, haben wir uns nur am Wochenende gesehen. Seit einem halben Jahr habe ich einen neuen Job. Wir haben uns aufgrund der Entfernung nicht mehr so oft gesehen. Es wurde immer seltener.
Ja, die objekten, strukturellen Lebensbedingungen machen es uns zusehends schwerer, Intimität, Zweisamkeit, oder auch schon vorgelagert, Freundschaften, Familie uä adäquat zu leben.
Zitat: Ich habe irgendwann gemerkt, dass es mir nicht mehr reicht. Die wenige zeit, die fehlende Nähe und auch meine Gefühle würden weniger.
Unwohlsein und Unzufriedenheit mit einer Situation, die man sich anders und besser vorstellen kann, das ist mehr als nur legitim.
Zitat: Ich habe gehofft, dass es sich ändert. Solche Phasen macht man in 7 Jahren schon mal durch.
Aber es wurde nicht besser
An diesem Punkt bin ich nicht mehr d'accord mit Dir. Das ist einerseits rein passiv beschrieben und zugleich auch resignativ. Du verleugnest Dich hier als Subjekt, wer, wenn nicht Du sollte etwas an Deiner Unzufriedenheit ändern?
Zitat: ich habe mich getrennt.
Deine Tat, um Deine Unzufriedenheit aufzulösen, bestand darin, dass Du Dich von dem Menschen getrennt hast, den Du weiter oben als Teil von meinem Leben beschrieben hast. Mir ist die Logik in diesem Verhalten vollkommen unverständlich. Ich hätte eher angenommen, dass Du die Zustände, die es verhindern, dass Du mit Deiner Geliebten so leben kannst, wie Du es Dir vorstellst, veränderst, als dass Du Dich diesen Zuständen anpasst.
Zitat: Ich habe gedacht, mir geht es mit der Entscheidung besser, aber ich kann nicht aufhören an sie zu denken.
War es wirklich das Richtige?
Ich wollte eigentlich, dass wir im Guten auseinander gehen können.
Chaos, Panik, Verwirrung, das kann ich noch irgendwie nachempfinden.
Zitat: Wollte sie nicht aus meinem Leben streichen, aber sie will nichts mehr von mir hören.
Wenn das Wörtchen aber nicht wäre, sollte man doch annehmen, alles wunderbar! Ich habe mich getrennt, sie will nichts mehr von mir.
Zitat: Das macht es noch schlimmer. Ich überlege mir dauernd, ob ich mich entschuldigen soll, um eine zweite Chance bitten. Aber was ist, wenn ich in paar Wochen wieder in der gleichen Situation stecke und es nichts gebracht hat. Ich will ihr das nicht nochmal antun. Und ich will das auch nicht nochmal durchmachen.
Ich denke, dort wo sich in der Geschichte die logischen Brüche abzeichnen und in dem Wirrwar an Gedanken und Gefühlen, sollte die Lösung Deiner Geschichte zu finden sein. Willst Du diese Beziehung wieder haben? Willst Du Dein gutes Gewissen wieder haben? Was möchtest Du?
Es würde mich freuen, wenn es mir gelungen wäre, Dir zu helfen, Deinen Konflikt etwas transparenter zu machen.
MfG der alte
18.08.2015 09:52 •
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