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Nach 7 Jahren Beziehung und 6 Monaten Ehe verlassen

E
Hallo,
ich bin unendlich traurig. Mein Mann hat mich nach 7 Jahren Beziehung und 6 Monaten Ehe verlassen.
Zu ihm: Er ist 17 Jahre älter als ich und hat 4 Kinder von drei Frauen. Er war schon zweimal verheiratet.
Zu mir: Ich bin 25 Jahre alt, habe ihn über das Internet kennengelernt (ein normaler Chat). Ich fand ihn sofort faszinierend, er mich auch. Er schrieb sofort: Ich weiß, dass du in mich verliebt bist... Damals war ich 18 Jahre alt und war total überwältigt, dass ein 17 Jahre älterer Mann Interesse an mir hat. Nach 14 Tagen gechatte, haben wir uns im realen Leben getroffen und es hat gefunkt. Er war so einfühlsam, so zärtlich, so schüchtern... Meine Eltern haben mir den Kontakt zu ihm verboten (aufgrund des Altersunterschieds), wir haben uns 1,5 Jahre heimlich getroffen, bis es dann doch wieder rausgekommen ist. Ich bin dann zu ihm gezogen (120km von meinem Elternhaus weg). Habe angefangen zu studieren (dazu bin ich jeden Tag 1.15 Stunden ein Weg zur Uni gefahren) und habe nach 5 Jahren mein Studium beendet.
Er hat mir nach 5 Monaten Beziehung gestanden, dass er Kinder hat. Für mich war es ein Schock, aber ich liebte ihn bereits zu sehr, als dass ich ihn aufgegeben hätte. Wir hatten dann alle 14 Tage die Kleinen da (zu Beginn unseres Zusammenwohnens waren sie 3 und 5) und das WE dazwischen den Großen (damals 14). Zu seinem vierten Kind hatte er keinen Kontakt. Für mich war es nicht immer einfach mit den Kindern, aber ich habe mich arrangiert...
Und dann haben wir geheiratet, letztes Jahr im Oktober. Er wollte mich schon früher heiraten und ich habe immer gesagt: Ich möchte erst mein Studium beenden. Und letztes Jahr im Januar hat er mir dann den Antrag gemacht und ich habe JA gesagt. Wir haben ganz wundervoll unsere Hochzeit vorbereitet, waren so glücklich... Dann... kurz nach der Hochzeit habe ich ihm gesagt: Jetzt kann ich mir auch ein Kind mit dir vorstellen. Vor der Eheschließung haben wir schon darüber gesprochen, kamen aber zu dem Schluss, dass wir uns im Moment für die Zukunft kein gemeinsames Kind vorstellen können. Er sagte aber immer, dass die Entscheidung bei mir läge und ein Kind zum Genießen könne er sich schon vorstellen... Naja, die Aussage nach der Hochzeit hat ihn dann völlig aus der Bahn geworfen: Er hat angefangen, sich von mir zu distanzieren. Im Dezember habe ich ihn angesprochen und er sagte nur, dass ihn das irritiert hat... Jetzt im Februar habe ich ihn erneut darauf angesprochen und es kam raus: Er hat für sich beschlossen, dass er auf keinen Fall mehr ein Kind möchte, denn wenn wir uns doch mal trennen sollten, dann müsste er zahlen bis er über 70 ist und das möchte er nicht. Und damit näme er mir ja die Möglichkeit Mutter zu werden und damit könnte er nicht leben, er könnte das nicht verantworten und darum sollten wir uns trennen. Ich habe dann gesagt, dass es für mich nicht schlimm ist, kein Kind zu bekommen. Er glaubte mir nicht. Dann sagte er: Ich liebe dich nicht mehr! Ich hätte ihn in einer Situation bei meinen Eltern bloßgestellt, als wir einen Streit hatten, weil er seiner Tochter erlaubt hatte, mit unserem Hund alleine spazieren zu gehen, in einem Dorf, wo sie sich nicht auskennt. Ich habe ihm vor seiner Tochter und meinen Eltern gesagt, dass ich das nicht möchte. Er hat sie trotzdem gehen lassen. Daraufhin habe ich mit ihm geschimpft, dass ich es unmöglich finde, dass er sowas macht, obwohl er weiß, dass ich es nicht möchte..... Dies hat er als Bloßstellen empfunden und sich noch weiter von mir distanziert. Dann sind ihm viele Dinge aufgefallen, die ihn jetzt stören: Ich habe zu viel geklammert, ich habe mich zu sehr in die Erziehung seiner Kinder eingemischt und war zu dominant.
Er wollte aber immer eine Partnerin, die seine Kinder auch liebt. Ich habe ihm gesagt, dass es nicht möglich ist, die Kinder zu lieben, sich gleichzeitig aber nicht verantwortlich für sie zu fühlen und sie somit auch erziehen zu wollen. In seinen Augen war ich zu streng und zu spießig und habe seine Kinder auch nie richtig akzeptiert, besonders seine Tochter nicht...
Vor über 2 Wochen haben wir dann unsere Trennung beschlossen, nachdem wir 3 Wochen Streit hatten und jeden Abend diskutierten und ich nicht schlafen konnte...
Auch ich habe im Moment diese Phasen: Mal geht es mir gut, dann denke ich an ihn, wie es früher war, dass wir vor 6 Monaten noch eine tolle Hochzeit gefeiert haben... Jetzt bin ich auf Wohnungssuche, er ist in einen Wohnwagen gezogen, von heute auf morgen, ohne etwas zu sagen (ich war zwei Wochen bei meinen Eltern über Ostern, das wusste er auch... wir haben zwischendurch geskypt, ich habe ihm dummerweise gesagt, dass ich ihn nicht mehr über alles liebe, ihn eher als Freund sehe, aber mir vorstellen könnte, mit ihm zu schlafen, woraufhin er sofort in den Wohnwagen gezogen ist. Als ich Freitag nach Hause kam, war er nicht mehr da...) Und auch ich stelle mir die Frage: WARUM musste sowas MIR passieren? Was habe ICH falsch gemacht? Habe ich überhaupt soviel falsch gemacht oder liegt es nicht zu einem großen Teil an ihm? Es gibt Momente, wo ich ihn in die Hölle schicke, einen Hass gegen ihn spüre und im nächsten Moment kommt diese riesige Trauer auf... Ich will über ihn hinwegkommen... Aber es ist soooo schwer! Ich habe das Gefühl, dass ich 7 Jahre lang einen anderen Menschen kannte, als er jetzt ist!
Versteht ihr mich?
Elise

01.05.2011 21:56 • #1


0neWay
Hallo Elise, man merkt Dir an, dass Du gerade etwas verzweifelt bist....und ich weiß, das viele hier im Forum, mich selbstverständlich eingeschlossen, verstehen, welchen tiefen Schmerz Du gerade verspürst.

Lass Dich erstmal fest drücken.

Auch ich bin eine Verlassene und obwohl es jetzt schon einige Tage her ist, habe ich immernoch Blei im Magen und fühle mich partiell auch oft noch schwach und krank....aber glaube mir, mit der Zeit wird es besser.

Irgendwann fängt man an sich selbst zu reflektieren und es fällt einem wie Schuppen von den Augen, dass man selbst ja auch schon mal jemanden verlassen hat . Heute kann ich den tiefen Schmerz von meinem Exmann nachempfinden als ich ihn vor 10 Jahren von heute auf morgen einfach verließ. In Gedanken bitte ich ihn um Verzeihung, obwohl ich weiß, dass es ihm heute gut geht .....

Elise, es gibt oft Dinge im Leben, die man einfach nicht versteht, aber sie passieren einfach und jetzt frage ich mich, wer weiß wozu das alles gut ist ....

Mir wurde hier im Forum sehr geholfen, als ich in ein mega tiefes Loch fiel....mein Kummer und die Trauer über die verlorene Beziehung sind zwar nicht völlig ausgemerzt....aber es geht mir doch schon etwas besser, weil ich mir immer wieder sage: Es gibt nun mal Dinge, die kann man nicht ändern, egal wieviel Energie man aufbringt. Man muss es einfach laufen lassen und nach vorn blicken.

Schreib hier einfach oder schaue Dir andere Themen an.

Fühl Dich hier gut aufgehoben und getröstet

0neWay

01.05.2011 22:30 • x 1 #2


A


Nach 7 Jahren Beziehung und 6 Monaten Ehe verlassen

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A
hallo elise,

als ich dein posting gerade las, viel mir spontan mein mann ein- ich kenne deine situation ein wenig- da lassen sich zumindest bei kindern parallelen ziehen.
mein mann war auch zweimal verheiratet und hat aus jeder ehe je ein kind.
ich habe das akzeptiert und mich arangiert...ein we die große, ein we die kleine, ein we die große...
ich mochte seine kinder und wie du ganz richtig erkannt hast- das schliesst auch zunächst das interesse am leben der kinder und letztendlich eine gewisse erziehungsverantwortung für diese zeit mit ein...
es gibt regeln bzw. muss regeln des zusammenlebens gebven und auch das nichtleiblicheelternteil hat das recht diese einzufordern...
also lass dir da nix einreden...
warum sind denn seine vorherigen ehen gescheitert? gibt es da vielleicht ein muster...
und es ist merkwürdig aufgrund der hundegeschichte dich plötzlich nicht mehr zu lieben...
du schreibst, du warst ihm zu dominat...kann es sein, das er in dir eine junge formbare partnerin gesehen hat und du aber mit den jahren ein selbstbewußtsein entwickelt hast, welches ihm nicht gefallen hat...

lass dich nicht kleinmachen und schaue nach vorn...am anfang sind es drei schritte nach vorn und zwei zurück- aber einen hast du trotzdem geschafft
und gib dich für einen gewissen zeitraum bewußt deiner trauer hin...

lg

02.05.2011 17:16 • x 1 #3


E
Hallo ihr beiden,
DANKE erst einmal für eure Antworten!
Bei mir variieren im Moment die Gefühle von Stunde zu Stunde...
Auf der einen Seite denke ich viel über die Zeit nach und ich denke, ICH habe mich früher wirklich viel zu sehr dominieren lassen. Klar, ich war 18 und noch formbar. Mein Selbstbewusstsein war damals (auch durch meinen Ex-Freund) im Keller und mein Mann hat es damals sehr aufgebaut. Ich habe mich auf einmal WERTIG gefühlt... Und schon öfter kam es zu Streitereien wegen der Kinder, weil ich mich eingemischt habe und auch was zu seinem Verhalten seiner Ex-Frau gegenüber gesagt habe. Bei ihr hat er immer gespurt (angeblich aus Angst, dass er die Kinder nicht mehr sehen darf, denn auch das hat er schon erlebt...) und bei mir hat er einen auf dicken Macker (ich sag das mal etwas übertrieben) gemacht und gesagt, was ihm nicht passt, bei ihr jedoch nicht, auch wenn es um die Kinder ging (die hatten mal ne zeitlang ein Problem, morgens pünktlich in die Schule zu kommen, weil die Mama immer so lange geschlafen hat und mein Mann hat erst was dazu gesagt, als seine Tochter hier saß und heulte, weil sie deswegen gehänselt wurde, weil sie fast jeden Tag zu spät kam...) Dann haben wir uns gestritten und hinterher bin ich angekommen und habe gesagt: ich glaube, du hast Recht, ich sehe das wahrscheinlich zu eng.... Und dieses Verhalten ist in letzter Zeit halt immer weniger geworden. Ich bin immer öfter mit einem Unentschieden aus Streits gegangen und bin nicht so schnell angekrochen gekommen und habe mich entschuldigt. Ich habe eher das Thema nochmal angesprochen, weil ich noch keine Änderung gesehen habe, bis es jetzt zum Schluss eskalierte. Ich war dann schnell auf 180 und habe dann auch alles, was für mich noch nicht genügend verändert worden war, nochmal auf den Tisch gepackt... Ich habe in den 7 Jahren wirklich eine enorme Entwicklung durchgemacht. Dadurch, dass ich immer einen Mann an meiner Seite hatte, habe ich mich viel mehr getraut, bin aus mir rausgegangen. Und vor 1,5 Jahren habe ich eine Ernährungsumstellung gemacht und somit 30kg abgenommen, sodass ich mich auch äußerlich besser fühle und das merkt man auch in meinem Verhalten: Aus der kleinen grauen Maus von damals ist ein hellgrauer Schwan geworden.. Ich kleide mich weiblicher, schminke mich täglich (habe ich früher nur gemacht, als ich Dates mit meinem Mann hatte..) und fühle mich insgesamt selbstbewusster und wohler. Meinem Mann hat bislang meine Entwicklung auch gefallen. Nur ich denke auch, dass allwetterkatze Recht hat, wenn sie vermutet, dass mein Mann damit doch nicht so klar kam...
Das Gefühl, selbst jemanden zu verlassen, habe ich jedoch nicht. Ich war immer eine, die verlassen worden ist. Ich bin jemand, der gerne lange an etwas festhält. Auch bei meinem Ex habe ich das gemacht, obwohl mein Verstand wusste, dass es nicht gut für mich war. Ich habe Ängste, loszulassen, alleine zu sein, sich auf einmal ungeliebt zu fühlen...
Mein Mann war auch grad in unserer Wohnung. Er hat mir Wasser mitgebracht (auf meine Bitte hin, weil ich das schlecht mit dem Fahrrad kutschieren kann) und hat sich ein paar Sachen mitgenommen und Post abgeholt. Als er ankam, hat er erstmal lange unseren Hund begrüßt (der sich gefreut hat ohne Ende, ihn wiederzusehen... Sein Herrchen hat er noch nie so lange nicht gesehen...), dann habe ich ihm Hi gesagt, er ist zu mir gekommen und hat mich umarmt.. Dann sind wir mit unserem Hund gegangen und haben uns erzählt, was so aktuell ist (ich von meinem Job, von meiner Wohnungssuche; er von seiner Bekannten, die er übrigens sehr faszinierend findet und von seinem Wohnwagen) und auch, wie wir das mit nem Anwalt machen sollen... Ich bin immer so hin- und hergerissen. Meine Eltern raten mir, auf jeden Fall alleine einen Anwalt zu nehmen. An sich weiß ich, dass mein Mann die gleichen Vorstellungen hat wie ich, nämlich, dass wir beide nicht möchten, dass der andere in Zukunft nochmal was zahlen müsste (wenn einer ein Pflegefall oder arbeitslos würde, kennt sich da jemand mit aus, ob das möglich ist?) Mein Mann sagt, wir könnten uns einen teilen, dann wären ja auch die Kosten geringer, ich könnte mir aber auch alleine einen nehmen und er nimmt dann keinen... Auch bei den Gesprächen heute waren meine Gefühle so gespalten: Mein Verstand weiß, dass es die richtige Entscheidung ist, sich zu trennen (ich kann wirklich nicht versprechen, dass ich niemals Kinder möchte und der Umgang mit seinen Kindern wäre immer ein Streitthema), aber mein Herz hängt noch sooo sehr an ihm. Es tut so weh, ihn zu umarmen, aber ich genieße es auch noch... Er hat mir heute gesagt, dass die Kinder und er mich nächtes WE, wenn sie bei ihm sind, besuchen wollen und ob sie den Hund dann mitnehmen dürften.... Ich weiß nicht, was ich dazu meinen soll. Ich weiß nicht, was ich da will... Meine Eltern würden meinem Mann gar nichts mehr zugestehen, auch einen Umgang mit dem Hund nicht... Aber ich weiß ja, wie sehr er an ihm hängt und dass mein Mann auch für unseren Hund immer das Alphaherrchen war und ich erst danach kam... Was meint ihr dazu?
Warum muss das alles so unendlich schwer sein? Und auf der anderen Seite habe ich einen Kollegen, den ich supernett finde und bei dem in einer bestimmten Situation auch mein Herz aufgegangen ist. Ich kann nicht sagen, dass ich super verknallt wäre in ihn, aber er rührt mich tief in meinem Herzen an... Und dann fühle ich mich wieder schlecht, weil ich auch weiß, dass ich meinen Mann erst vor kurzem geheiratet habe und ich ihn noch über alles lieben müsste........ Was meint ihr dazu?
Liebste Grüße und DANKE für alle Antworten!
Eure Elise

02.05.2011 19:05 • #4




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