Hallo ihr 2,
vielen lieben Dank für die Anteilnahme und die Tipps, ihr habt ja mit allem recht, und ich denke ich muss auch noch Geduld haben und nicht so streng zu mir sein. Doch immer wieder komme ich zum selben Punkt, immer wieder kommen die Vorwürfe und der Wunsch, den verlorenen Menschen wieder zurückzugewinnen...
Die ganze Beziehung war im Endeffekt eine Achterbahnfahrt von Gefühlen, und zwar für beide, doch ich denke großtenteils von mir verursacht. Es gab viel Streit, viele Ausbrüche und Auseinandersetzungen sowie aber auch sehr intime, starke, glückliche Momente. Aber eben in ziemlich krassen Extremen. Wir waren 3 Jahre zusammen, mit einer 4monatigen Pause dazwischen. Ich war in dieser Beziehung sehr unausgeglichen, hatte auch sehr häuftig körperliche Symptome wie Atemnot, Schwindel, Kloß im Hals etc. Das Problem ist, ich weiß gar nicht genau warum. Es war eine stressige Zeit, ich hatte diverse Probleme, aber sonst hatte ich auch wirklich viel Glück in meinem Leben und trotzdem schien alles den Bach hinunterzugehen. In dieser Beziehung fand ich oft Trost und Ruhe, aber nur für eine kurze Zeit - immer kamen dann diese Wutanfälle, Ausbrüche und das alles völlig unkontrollierbar. Deswegen fühle ich mich für alles verantwortlich, weil ich denke, das alles hat er irgendwann nicht mehr mitgemacht.
Denn ich bin im Juni 2013 beruflich ins Ausland gezogen. Ich wollte somit der Beziehung neue Luft geben und hatte auch keine Alternative, da ich sonst keinen Job gefunden habe in der alten Stadt. Ich war überzeugt, das würden wir schaffen. Aber ich habe bald gemerkt, dass er sich von mir distanziert hat. Langsam, fast unauffällig, aber doch habe ich es ganz deutlich gespürt und bin völlig panisch geworden, ihn zu verlieren (am Anfang der Beziehung war eher er der, der involviert war). Wir haben uns alle 2-3 Wochen am WE gesehen und er ist bestens damit klargekommen, während es für mich immer extrem hart war, auch weil ich mich in der neuen Stadt ewig lang nicht eingelebt habe. Ich wollte zurück, aber ich fühlte mich von ihm nicht unterstützt, ich hatte ihm vorgeschlagen zurückzugehen und mit ihm zusammenzuziehen, aber das wollte er nicht und in der schwierigen Lage habe ich mich im Stich gelassen gefühlt. Also habe ich ihm vorgeschlagen, dass wir die Fernbeziehung eine Weile weiterführen, aber einen Plan machen, wann wir uns dann gemeinsam etwas suchen. Zu dieser Zeit hatte er gerade einen Job angefangen und machte eine berufsbegleitende Ausbildung, die er schon ewig lange vor hatte. Also er war total zufrieden mit seinem Leben und wollte keinen solchen Plan machen (was ich auch verstehen kann). Sprich alles kam zum falschen Zeitpunkt.
Dann kam er einmal am WE, hat am Freitag Abend bis Samstag Nachmittag heile Welt gespielt und am Samstag Abend hat er mich verlassen und ist gegangen. Danach habe ich ihn nie wieder gesehen. Wir haben einmal telefoniert, ich habe versucht, ihn zurückzugewinnen, er blieb konsequent. 2x haben wir mal eine sms geschrieben, er war immer höflich aber distanziert. Seit Dezember habe ich nichts mehr gehört.
Das traurige ist, dass wir uns 3 Monate vor der Trennung Ringe ausgetauscht haben, die Idee kam prinzipiell von ihm. Und ist in meine Heimatstadt mitgefahren, um meine Verwandte kennenzulernen, denen er erzählt hat, wie happy er doch mit mir ist. Und bei der Trennung kam dann auch noch ein Abschiedsbrief meinem Vater, wo er ihm geschrieben hat, dass er es schon seit einigen Monaten gespürt hatte, und ihm sein Herz und sein Verstand sagen, dass es so richtig ist.
Das Problem ist, meine Gefühle haben sich sich nicht geändert, ich liebe ihn über alles und weiß, dass er der richtige ist. Egal wie sehr ich mich bemühe, mich Hobbies, meinem Job oder anderen Leuten zu widmen, alle Wege führen früher oder später zu dieser Erkenntnis. Mir geht es nicht gut dabei. Ich möchte eine Chance bei ihm haben und bin bereit, die Punkte, die ihn gestört haben, zu ändern, auch weil ich weiß, dass es mir selbst dabei besser gehen würde. Damals habe ich es nicht geschafft. Heute hätte ich durch meine Therapie und meine eigene Einsicht und meine Erfahrungen die Kraft, dies zu ändern.
Soviel zu meiner Geschichte, wenn auch zusammengefasst. Ich weiß einfach nicht, wie ich akzeptieren kann, dass es endgültig aus ist, wenn mein Herz und mein Verstand mir genau das Gegenteil sagen als ihm. Ich kann mich nicht überzeugen, dass alles vorbei ist, wenn ich selbst das gar nicht will. Aber das führt wiederum zu einer Sackgasse...
Ich werde mich jetzt hinlegen und versuchen, meine Kopfschmerzen zu lindern...
Danke schon mal für eure Antwort und auch für eure Nachrichten. Das tat mir gut...