Lieber Uranus,
ich bin blutige Anfängerin im Forum, aber Gleichgesinnte.
Du fragst, ob es möglich ist, dass sich ein Mensch, den man ewig
kennt und mit ihm lebt, sich total ins Gegensätzliche verändert und dies auch lebt, meine Antwort ist aus eigener Erfahrung: leider ja!
Mein Mann, der meiner Meinung ein Familienmensch war, kam am
07.05.07 aus einer 6wöchigen Kur (Depressionen, Midlife-Crisis)
zurück, brachte mir Pralinen und sich die Kurschattendame mit, mitwelcher er jetzt zusammen ist.
Das Gegensätzliche: Guter Esser (Rouladen, Nudeln...das volle Programm), nach Ankunft nur noch Radieschen und Grünzeug, was vorher absolut verpönt war.
Aussehen: vorher männlich, jetzt knabenhaft dünn.
Sportlichkeit: vorher 200 m zum Bäcker mit dem Auto, nach
Ankunft: joggen.
Ehe: vorher stolz nach aussen hin, nach Ankunft war alles 26 Jahre schlecht.
Kinder (18,22,25J): vorher zum Vorzeigen, jetzt zum Leugnen.
Lieber Uranus, so könnte ich ewig weitermachen und nachdem
ich jetzt ab und zu mal nach dem größten Schockzustand meines Lebens, hin und wieder klar denken kann, bin ich mir sicher, dass
ich diesen Menschen nie wieder für mich haben möchte.
Es ist nur das Verlassenwordensein, was Dich noch in Richtung
Familie drängt. Im Grunde bist Du wohl genauso verletzt wie ich und möchtest die Zeit zurückdrehen - das aber kann keiner. Wo kein Wille auf der anderen Seite ist, können wir nichs bewegen, beeinflussen und müssen loslassen, damit wir nicht daran zerbrechen.
Viel Kraft zum Loslassen und weiterhin einen guten Kontakt zu Deiner Tochter wünscht Dir Biba