Nach 2 J. der Scheidung immer noch Schuldgefühle - in Therapie

K
Guten Abend,

ich bin schon eine Zeit hier angemeldet. jetzt wollte ich mich gern an euch wenden mit der Aussicht um einen hilfreichen Austausch.

Ich bin jetzt seit 2007 getrennt und seit 2009 von meiner Frau geschieden. Habe heute noch mit schweren Schuldgefühlen zu kämpfen. Habe mich vor wenigen WOchen in eine Verhaltenstherapie begeben.

2006/2007 wurde ich nach belastenden Jahren psychisch krank. Während der Erkrankung sagte sie mir ich solle mir eine Wohnung suchen, was ich auch getan hatte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Kraft oder die Idee zu kämpfen. Wir waren 10 Jahre verheiratet. Sie ist 9 Jahre älter. Hatte 3 eigene Kinder in die Ehe mitgebracht.

Mein GEdanke ist, dass sie sehr verletzt und enttäuscht ist über die Dinge die in der Ehe nicht so schön waren. Ich war sehr egoistisch in der Ehe. Habe mir deswegen auch das Leben sehr schwer gemacht. Meine Exfrau lebt nun, nachdem sie zurzzeitig zu einemm älteren Mann gezogen war, wieder allein. Ihre Tochter (17 J) hat ein Kind bekommen. Habe sie vor kurzem im Supermarkt gesehen. Ich bekam Panik und habe fluchtartig den Saal verlassen. Mit dem Gedanken sie könne mir eine Szene machen wenn sie mich entdeckt.

Ich hatte ihr im Sommer einen echt nett gehaltenen Brief geschrieben. Darauf reif meine ExStieftochter an und sagte ihre Mama möchte nicht dass ich ihr Brie´fe schreibe. Warum sagt sie es mir endlich nicht mal von selbst. Vielleicht könnte ich dann etwas besser damit umgehen. Es hat nach der Trennung/Scheidung kein klärendes Gespräch stattgefunden. Ich wollte mich in so manchen Fällen mich ihr gegenüber erklären. Aber sie hat anscheinend total abgeschlossen mit mir. Ich wünschte ich wäre darüber weg. Auch mit Beziehungen danach hatte ich ich nicht unbedingt Glück. Eine tragfähige Beziehung war nicht dabei.

Zum einen setze ich auf die Verhaltenstherapie. Die gescheiterte Ehe und die Schuldgefühle sind nur ein Part weswegen ich beim THerapeuten bin.

Ich muß erwähnen, dass wenn sie sich von Ihren vorherigen Partnern getrennt hatte, sie kein gutes Blatt an ihnen gelassen hat. Aber sie hatten zumindest gemeinsame Kinder.

Möchte mich für eure Geduld und Info bedanken. Macht es sinn ihr nochmal zuschreiben? Ich möchte gern loslassen. Bringt eine neue Liebe mich vielleicht erst in neues Fahrwasser? Heute ist es so, dass ich Frauen nicht mit ihr vergleiche. Es geht mir nur darum, dass ich ihr gegenüber meine schlechten Entscheidungen begründen kann. Das ist das schwerste.

Vielen Dank!

lg u.

21.10.2011 20:11 • #1


C
Hallo U.,

da ich wegen ähnlichen gründen gerade eine verhaltenstherapie mache, kann ich in etwa nachvollziehen was dir so schwer fällt.

bei meiner letzten trennung habe ich auch dinge getan von denen ich heute sage dass ich sie bereue.
ich verstand selbst nicht warum ich in gewissen situationen so reagiert habe und habe mir schwere vorwürfe gemacht!

alles was ich lange wollte war, dass meine ex es doch bitte verstehen soll.

ich hatte lange danach die möglichkeit noch einmal mit ihr zu reden.
dabei hab ich ihr alles das gesagt was mich so beschäftigt hat!

aber glaub mir, das ist kein allheilmittel. du selbst kannst dich in gewisserweise zwar dieser altlasten entledigen, aber hoffe nicht auf verständnis auf der anderen seite.
von daher hatte es in etwa denselben effekt als würde ich alles für mich aufschreiben und am ende sagen ich verzeihe mir, denn einzig und alleine darum geht es im endeffekt.

warte erstmal die therapie ab.
ich weiß nicht wie weit du damit bist, aber ich merke bei mir schon einen effekt.
viele dinge von denen ich sage dass ich sie bereue beginne ich nach und nach zu verstehen. verstehen in der hinsicht, dass es handlungen waren die durch meine persönlichkeit und vieles andere zu begründen sind.
auch wenn es fehler waren, so gehören sie eben zu mir.
genauso wie jeder andere mensch auch seine fehler macht.

manchmal haben diese geringere auswirkungen, manchmal leider auch weitreichendere.
da man vergangenes aber auch nicht rückgängig machen kann, bleibt einem nur die chance daraus zu lernen. dazu trägt die therapie ebenfalls bei!

ich wünsche dir viel erfolg dabei!

21.10.2011 20:57 • #2


A


Nach 2 J. der Scheidung immer noch Schuldgefühle - in Therapie

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K
Hallo Chuckn
danke erst mal für Deine Antwort. Ja es sind die großen schweren Fehlentscheidungen die meistens auch noch langjährige Folgen hatten. Es ist so schwer. Was ich jetzt schon verinnerlicht habe dass ich so manche Entscheidungen wie damals heute nicht mehr treffen würde. Weil ich schmerzlichst daraus gelernt habe. Nur dann lernen die meisten wirklich. Es war halt die 1 Ehe und ich habe meine Frau auf meine Weise sehr geliebt. Ja ich schon sehr an ihr und das war auch nicht gesund. Na ja es wird wohl noch seine Zeit brauchen. Bedanke mich für deine Nachricht. Wünsche Dir eine gute Nacht.

lg U.

21.10.2011 22:02 • #3


dazzle
Hallo,

irgendwann kommt die Reue und dann gehts los mit den Schuldgefühlen. Daher sollte man sich gut überlegen auf welche Art man sich trennt, am Ende nämlich schadet man nur sich selbst.

Meine Nochehefrau z.B. hat mich während der Trennungsphase mit Ameisengift besprüht, wegen einem wirklich harmlosen Satz von mir. Ich wünsche ihr viel Spaß beim verarbeiten. Noch allerdings ist sie schwer verliebt, der Alltag aber kommt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche

Grüße,
Dazzle

21.10.2011 23:30 • #4


K
Guten Abend,

danke Duzzle für Deinen Beitrag.

Ja Reue und Schuldgefühl. Habe gelesen dass Schuldgefühle keinem was bringen. Wenn ich vor dem Drama mal etwas gelesen hätte oder in Therapie gewesen wäre dann bräuchte ich jetzt nicht um mein Versgagen in der Ehe hadern.

Meine Exfrau ist auch nicht daran interessiert zu erfahren wieso und warum ich manchmal so merkwürdig in der Ehe Entscheidungen getroffen zu haben. Ich im Gegensatz wäre für ein Gespräch bereit. Sie war halt meine 1 große Liebe in meinem Leben. Und ich möchte die Zeit nicht missen. Nur die letzte Zeit war wohl für meine Frau mehr als eine Zumutung.

Da ich aber in Therapie bin wird dieses auch zum Thema werden, wie ich endlich abschließen kann mit dem Kapitel. Jetzt kommt noch hinzu, dass ich regelmäßig alle 3-4 Wo in den Ort fahren muß wo wir zuletzt gelebt hatten da dort mein Arzt ansässig ist.

Habe mir schon gesagt wenn ich nächstes Jahr fortziehe suche ich mir auch einen anderen Arzt damit ich nicht immer wieder mit früheren Begebenheiten konfrontiert werde.

Irgendwann muß ich sie loslassen können. Vergessen werd ich es wohl nich können. Vielleicht nur lernen damit zu leben....auch mit meiner Schuld am Ende der EHe.

Wünsche euch einen schönen Abend.

lg U.

25.10.2011 21:18 • #5




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