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Nach 1,5 Jahren Trennung will ich Neuanfang - nur wie?

S
Hallo liebes Forum,

vor 1,5 Jahren hat sich mein Ex-Freund von mir getrennt und ging gleich danach mit seiner Ex-Freundin eine Beziehung ein. Wir waren davor vier Jahre zusammen, es war uns beiden sehr ernst und eine sehr wahrhaftige Beziehung. Durch einige Schicksalsschläge auf meiner Seite ging leider die Leichtigkeit verloren, es war eine Dauerbelastung von außen und letztlich hat er sich so unschön von mir getrennt, wie man nur kann, wenn man den Respekt voreinander verloren hat. Ich bin danach weg gezogen, habe alles hinter mir gelassen und in einer anderen Stadt neu angefangen, mir hier im Forum die Finger wund getippt, neue Hobbys angefangen und langsam, langsam seit ein paar Wochen spüre ich auch, dass ich wieder offener für andere Menschen werde und wieder mehr bei mir ankomme. Mit Männern hatte ich die ganze Zeit über nichts, konnte ich mir bislang noch nicht vorstellen. Langsam aber ärgere ich mich über mich selber, dass ich immer noch jeden Tag an meinen Ex denke, in meinem Kopf ist er immer noch sehr präsent. Ich denke, es ist nur noch eine Projektion, schließlich kenne ich ihn ja nicht einmal mehr und wir haben auch keinerlei Kontakt. Ich liebe und erinnere mich also nur an den Mann, der er zu Anfang der Beziehung war und nicht der Ar. am Ende (und ja, davon habt ihr mich im Forum laaange überzeugen müssen, bis ich ihn so endlich sehen konnte, aber langsam meldet sich auch mein Stolz wieder zurück und auch, dass ich mich so nicht behandeln lassen möchte, wie er es am Ende getan hat).

Der Kopf weiß mittlerweile also gut Bescheid, das Herz aber noch nicht. Doch wie lange soll ich noch warten? Das Leben ist kurz und ich finde, ich habe verdient, auch wieder eine glückliche Beziehung zu haben, vor allem, da ich Mitte 30 bin und auch gerne noch eine Familie hätte. Soll ich dem Herz nicht einen kleinen Schubs in die richtige Richtung geben und jetzt einfach wieder in den Dating Markt einsteigen, in der Hoffnung auf einen neuen Mann zu treffen, der mich vom alten ablenkt und die letzte, emotionale Bindung zum Ex durchtrennt (mal abgesehen davon, dass so einen Mann zu finden nicht sehr leicht ist )? Oder mache ich mir da etwas vor? Gibt es doch so etwas wie die ewige Liebe und ich muss nun für immer alleine mit meinen Gefühlen für meinen Ex sein, die niemals weggehen werden? Mein Ex war meine letzte Bezugsperson, während der Beziehung habe ich meine ganze Familie verloren, was die emotionale Abhängigkeit natürlich nicht gerade verbessert hat, vielleicht steht das der Loslösung auch so sehr im Weg (bin da aber mit einer Therapie dran).

Könnt ihr mir einen Rat geben? Ich hasse ja eigentlich Tinder und Co und habe mich jetzt so lange dagegen gewehrt, aber mein gesamtes Umfeld nutzt diese Apps, um nach einer Trennung wieder auf's Pferd zu steigen (was meiner Meinung nach nicht gerade verbessert, auf welche Kandidaten man dort trifft), soll ich das jetzt einfach auch mal machen? Oder noch länger warten? Nur worauf? In meinem Umfeld gibt es auch keinen Single-Mann, der mich anzieht und ich bin jemand, der sehr wahrhaftig liebt, ein Verliebtsein oder eine Beziehung um die Beziehung willen kann ich mir nicht einbilden. Wenn es passiert, passiert's, aber aktiv gesucht habe ich bislang eben noch nicht (aufgrund der immer noch immanenten Gedanken und Gefühle für den Ex). Also, noch länger warten oder Zähne zusammenbeißen und sich raus trauen, in der Hoffnung, dass das Herz mitzieht?

Danke schon mal für eure Tipps und vielleicht sogar eigene Erfahrungen!

11.08.2018 13:01 • #1


S
Probiers doch einfach aus. Ohne große Erwartungshaltung.

Was soll denn schon passieren? Vielleicht findest du dort jemanden (kenne genug die sich über Tinder gefunden haben), du verbringst einen netten Abend oder du legst es als Erfahrung ad acta!

Zuhause sitzend wird niemand fündig.

11.08.2018 18:18 • #2


A


Nach 1,5 Jahren Trennung will ich Neuanfang - nur wie?

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S
Danke, das stimmt. Und vermutlich hast du recht.

Das Problem ist nur wirklich, dass ich mich eigentlich immer noch nicht dazu bereit fühle . Ich hänge immer noch an meinem Ex und fühle mich nicht frei. Sich unter diesen Voraussetzungen mit einem Mann zu treffen, halte ich auch für das Gegenüber als unfair. Nur fürchte ich eben, dass sich sonst nie was ändern an meinen Gefühlen ändern wird, wenn ich nicht aktiv zu daten beginne.

Ach, ich wünschte einfach immer noch, ich könnte die Zeit zurück drehen und wieder in seinen Armen liegen ...

11.08.2018 21:55 • #3


F
Er hat dich im Stich gelassen, dich enttäuscht.Das Leben ist kein Ponyhof.Versuche dein Herz freizubekommen für jemanden der für dich da ist,wenn's mal brennt.Nach so.langer Zeit filterst du wohl nur noch die positiven Seiten. Normalerweise solltest die Phasen des Kummers
durchlaufen haben,.Offen und frei sein für jemanden der dir gut tut. Warum klammerst du dich noch immer so an ihn?

11.08.2018 22:07 • #4


S
Ich weiß es nicht. Auch die Wut auf ihn hatte ich noch nicht wirklich. Vielleicht, weil ich innerhalb von vier Jahren alle verloren habe, die ich liebe und er eben der letzte in der Reihe war ... nur, dass er nicht gestorben ist, sondern noch lebt. Das kann ich scheinbar nicht verstehen, weil ich meine, dass es dann dafür doch eine Lösung geben muss. So als wenn ich einen Fehler gemacht hätte, dessen Korrektur dazu führen würde, dass er mich wieder zurück nimmt. Bescheuert, ich weiß, aber unterbewusst denke ich so.

Es ist ja trotzdem schon besser geworden, ich bin mittlerweile in meinem neuen Leben gut angekommen, unternehme auch viel mit Freunden, werde angeflirtet, aber in mir ist einfach immer noch diese tiefe Traurigkeit, die ich nicht los werde und die rausbricht, sobald ich nur an ihn denke. Ich träume auch noch fast jede Nacht von ihm, auch wenn ich das nicht will. Jemand anderen küssen? No way, weil ich das Gefühl hätte, ich würde fremdgehen. Da ist einfach immer noch das Gefühl, dass wir noch miteinander verbunden sind (nur vom Herzen, nicht vom Kopf, das Herz will glauben, was er bis zuletzt gesagt hat, dass er mich liebt, der Kopf hatte da aber schon gespürt, dass es eine andere geben muss, die dann ja auch kurze Zeit später offiziell aufgetaucht ist). Ich glaube einfach nicht, dass mich noch mal jemand so lieben und annehmen wird, wie er zu Beginn. Weil ich mich noch nie in meinem Leben so angenommen gefühlt habe, wie bei ihm. Und schaue ich mir die Beziehungen meiner Freundinnen an bzw. die Dating-Erfahrungen, scheint es so etwas bei den meisten noch nicht einmal am Anfang zu geben.

Also, wenn du einen Tipp oder Trick hast, wie ich das letzte Band zerschneiden kann, dann sehr gerne! Ich will doch endlich damit abschließen können (wobei auch schon da wieder mein Herz schreit ).

11.08.2018 22:29 • #5


F
Du bist auf einem guten Weg.Hast viel reflektiert, und arbeitest daran.Gehe eine Stufe nach der anderen.Manchmal reicht das Gefühl Liebe nicht alleine aus.Gib ihn frei, manchmal muss man im Leben auch loslassen.
Alles hat seinen Sinn, eine Tür schliesst sich und öffnet eine andere.Sei geduldig mit dir,dann ergiebt sich auch irgendwann wieder etwas, und hoffentlich etwas viel schöneres, denn ja, du hast das Recht glücklich zu sein.
L.g Feel

11.08.2018 22:32 • x 3 #6


F
Nochmal kurz,es tut mir sehr leid, was dir widerfahren ist in den letzten Jahren.
Du musstes Menschen gehen lassen, und warst gezwungen diese loszulassen. Ich denke, das ist für einen Menschen in solchen Ausmaß gar nicht so leicht möglich und sehr kräftezehrend. Ich denke du hattest keine Reserven mehr die Trennung richtig zu verarbeiten.
Denn auch der Mensch der dir noch übrig blieb, war nun auch fort.Ich möchte mir nicht ausmalen, was du durch hast.
Fühl dich unbekannterweise gedrückt

11.08.2018 23:15 • x 1 #7


F
1.5 jahre ist ne lange zeit. Wenn du mit deinen herzen nicht bereit bist wird es auch mit einen neuen partner nichts.
Ich habe selbiges und überstürzt durchgemacht und immer auf die ex reflektiert mir selbst hat es nichts gebracht ausser gute unterhalungen die mich nicht weiterbrachten. Du sagtest du bist in therapie das war ich auch und es ist ein wichtiger schritt. Wenn dein herz bereit ist was dauert wird es wieder licht am horizont geben glaub mir. Du hast alle zeit der welt mit deinen alter aber ich würde auf deinen körper achten.

12.08.2018 02:09 • x 1 #8


S
Vielen Dank für die lieben Worte, sie spenden mir gerade sehr viel Trost.

Ich weiß auch nicht, warum ich gerade wieder so sehr einbreche, es kämpft das kleine Kind in mir, dass sich so sehr nach seiner Familie sehnt, mit der rationalen Erwachsenen, die ich doch eigentlich bin. Zehn Minuten weine ich und verzweifle an allem und meinem Leben, dann denke ich mir von einer Sekunde auf die andere, Moment, du willst so jemanden wie ihn doch nicht mehr, er liebt dich nicht, du hast noch alle Chancen auf einen anderen Partner, nutze das, die Sonne scheint, gehe raus. Dann weine ich wieder bitterlich, wenn ich dran denke, meinen Ex nun komplett loszulassen, ein für alle mal, dass ich mich doch noch mal bei ihm melden sollte und und und. Und dann schüttele ich wieder den Kopf und denke mir, lass ihn los, ein für alle mal, auch wenn du ihn liebst, aber er liebt dich schon ganz lange nicht mehr. Vielleicht brauche ich einfach auch nur noch mehr Zeit .

Was mich auch beschäftigt: Ein Kumpel hat zu mir gesagt, als wir so generell über neue Partner geredet haben und ich meinte, ich würde jetzt wieder daten anfangen wollen, aber dass ich meine Vergangenheit bzw. den Verlust meiner Familie erst einmal nicht thematisieren würde, weil es erst mal niemanden was angeht. Da meinte er, wenn er das rausbekäme als potentieller Interessierte, wäre er von meiner Geschichte abgeschreckt, im Sinne, dass man sich mit mir ein zu großes Päckchen auflädt. Da muss ich nun auch die ganze Zeit drüber nachdenken. Ich kann nichts für meine Vergangenheit und hätte mir mein Leben auch anders ausgesucht, aber es gehört eben zu mir und macht mich dadurch ja auch zu einem Menschen, der tief liebt und in schwierigen Zeiten auch absolut loyal ist ... ich fände es gemein, wenn das die Männer abschrecken würde (eben auch weil es meinem Ex irgendwann zu viel wurde), aber irgendwann muss es ja mal ein Thema werden, vielleicht nicht am Anfang, aber spätestens ja, wenn man die Eltern kennenlernen wollen würde. Ich will auch kein Mitleid für das, was passiert ist, sondern hoffentlich Respekt, wie ich damit umgegangen bin und auch ein gewisses Verständnis, dass man in manchen Situationen (Feiertage, Geburtstage, Familienfeiern, Schwangerschaft etc.) immer auch ein bisschen wehmütig ist, weil einem dann die eigene Familie besonders fehlt. Es wäre schlimm, wenn man deswegen für immer alleine bleiben müsste. Dann wäre man ja doppelt bestraft .

@furby10 : mit auf dem Körper achten hast du sehr recht (ich hoffe nicht aus eigener, leidvollen Erfahrung), ich hatte in den letzten Jahren tatsächlich einige Probleme, denn die Psyche macht sich irgendwann auch körperlich zu schaffen und wenn die Kräfte alle sind, wird man schnell krank. Ich versuche deshalb besonders auf mich aufzupassen. Dieses Jahr standen mal zwei nicht sehr schöne Diagnosen im Raum, die sich dann aber gottseidank nicht bewahrheitet haben, aber letztlich steuern kann ich es eben auch nicht.

PS: Es tut mir leid, wenn das immer alles so selbstmitleidig klingt, hier ist nur der einzige Ort, an dem ich mich traue, schonungslos meine Ängste und Sorgen zu kommunizieren. Ich weiß, dass es immer noch viel schlimmer geht, aber in meinem Leben gibt es seit langem nichts, wo etwas wirklich funktioniert oder ich Erfolg habe. Da muss ich mich manchmal

12.08.2018 14:21 • x 1 #9


F
Das kannst du auch getrost hier tun.Und entschuldigen musst du dich für nichts.

12.08.2018 14:53 • x 1 #10


S
Zwar ist es schon sehr lange her, dass ich diesen Thread eröffnet habe, das Thema wurde für mich aber gestern wieder aktuell.

Hatte mein erstes Date mit einem Mann, nachdem meine Trennung mittlerweile bald zwei Jahre zurück liegt. Den Mann habe ich ganz analog abends bei einem Bierchen kennengelernt (online-Dating habe ich immer noch nicht betrieben ), er ist ein Kumpel von einer Freundin. Ich mochte ihn, weil er sehr reflektiert war und ganz reif über seine Gefühle, Ansichten und die Welt sprach, etwas, was für mich seit der Trennung an höchster Stelle steht. Aber es gab jetzt keine körperliche Anziehung, keinen Wow-Effekt, wie bei meinem Ex. Trotzdem, er war der erste, wo ich mich nicht gleich verschlossen habe, und deshalb nahm ich mir vor zwei Wochen ein Herz und fragte nach einem gemeinsamen Kaffee, weil ich dachte das Wow beim Ex hat ja nicht geklappt, vielleicht funktioniert das Gegenteil besser. Gestern war es dann soweit und ich war natürlich auch sehr aufgeregt, meine erstes Date seit sechs Jahren. Um die Geschichte abzukürzen: Es war sehr nett, wir haben uns drei Stunden sehr gut unterhalten und lose für Januar verabredet. Aber als ich danach nach Hause ging, habe ich erst einmal geheult, weil mir durch das Date wieder mal sehr bewusst wurde, wie schmerzlich ich meinen Ex immer noch liebe und vermisse. Wir hatten in der ganzen Zeit seit der Trennung keinen Kontakt und ich habe leider durch den unsensiblen Kommentar eines gemeinsamen Bekannten gehört, dass er immer noch mit der Frau zusammen ist, für die er mich verlassen hat und die Kinder auch schon in Planung wären, deshalb, der Zug ist abgefahren, er liebt mich nicht mehr ... trotzdem komme ich nicht über ihn hinweg.

Deshalb die Bitte an die schon Erfahreneren, die auch mal so gefühlt haben und jetzt weiter sind: Kann mir irgendeiner Trost spenden? Wird diese Liebe jemals weggehen und ich wieder frei sein? Ich kämpfe wieder mit dem Impuls, mich bei ihm zu melden, mein neues Leben fühlt sich so falsch an, wie im Transit-Bereich, wo nur er mich abholen kann. Ich versuche mir die momentane Lage schönzureden, dass es noch viel gibt, woran ich an mir arbeiten muss und diese unstete Zeit mir genau dafür die Möglichkeit gibt. Doch das Herz spricht eine andere Sprache und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass mein Ex zu mir kommt, um mich wieder nach Hause zu holen (obwohl ich in den nächtlichen Träumen über ihn deutlich spüre, dass da ein Vertrauensverlust ist und ich mich in dieser Beziehung - zumindest momentan - sehr verbiegen müsste, WEIL ich eben noch so emotional von ihm abhängig bin. Momentan wäre es falsch).

Es ist so irrational alles und trotzdem fühlt sich der Schmerz zu echt an. Ich weiß, er ist weg. Ich weiß, es ist nahezu ausgeschlossen, dass er wieder kommt. Aber ich vermisse ihn einfach so sehr als Menschen. Es hat 29 Jahre gedauert, bis ich jemanden gefunden hatte und er hat etwas in mir zum Schwingen gebracht, wie kein anderer Mensch vorher oder nachher. Er war wie ein Sechser im Lotto. Und ja, ich weiß, es hat nicht gehalten, er ist gegangen, das müsste eigentlich zeigen, dass er eben NICHT die große Liebe war. Aber es waren vor allem die externen Umstände durch zu viele Schicksalsschläge, die die Beziehung ständig unter Druck gesetzt haben. Und das macht mich eben so traurig, weil ich mir sicher bin, ohne die, wären wir jetzt noch glücklich zusammen. So fühle ich mich doppelt bestraft, vom Schicksal und der Liebe.

Ich weiß, all das passiert in meinem Kopf und ich füttere diese Gedanken an. Ich bin auch seit über einem Jahr in Therapie und sehe immer klare, weine aber auch dort immer noch regelmäßig, weil ich nicht über den Ex hinweg komme. Wenn ich meine Therapeutin dann schluchzend frage, was ich noch anders tun kann, weil ich langsam selbst auf mich wütend werde, sagt die Therapeutin: Sie tun schon alles, irgendetwas in Ihnen hält noch fest, wir werden schauen, was dieser Anteil braucht. Dann wird sich das automatisch lösen. Aber auch das schöne Theorie, selbst wenn ich es endlich geschafft habe, mich emotional von meinem Ex zu lösen, heißt das ja nicht automatisch, dass dann ein anderer, toller Partner in mein Leben tritt und ich mit dem eine tolle Beziehung führe. Da gehört ja immer noch Glück dazu bzw. mit 34 Jahren habe ich langsam Angst, dass ich keinen guten mehr finde. Und ja, mein Leben war einfacher rund mit einem Partner an meiner Seite, der mich geliebt hat und ich ihn.

Ach, viele Ängste. Deshalb, falls jemand diese Ängste kennt und mir mit seiner Geschichte oder Worten Trost spenden kann, würde ich mich sehr freuen. Ich finde dieses Forum so eine tolle Unterstützung, sowohl schreibend als auch lesend, weil es der Trost der anderen nicht nur einem selbst gut tut, sondern auch das Spenden desselbigen (habe alleine dadurch auch viel über meine Ex-Beziehung gelernt, weil man noch mal ganz anders reflektiert).

So, das war jetzt lang. Schönes Wochenende allen!

Danke!

15.12.2018 14:48 • x 1 #11


E
Zitat von furby10:
1.5 jahre ist ne lange zeit. Wenn du mit deinen herzen nicht bereit bist wird es auch mit einen neuen partner nichts.
Ich habe selbiges und überstürzt durchgemacht und immer auf die ex reflektiert mir selbst hat es nichts gebracht ausser gute unterhalungen die mich nicht weiterbrachten. Du sagtest du bist in therapie das war ich auch und es ist ein wichtiger schritt. Wenn dein herz bereit ist was dauert wird es wieder licht am horizont geben glaub mir. Du hast alle zeit der welt mit deinen alter aber ich würde auf deinen körper achten.


1,5 Jahre ist keine lange Zeit. Ich bin seit bald 5 Jahren solo und knabbere noch heute an der gescheiterten Ehe mit allem drum und dran. Da wird, sollte es jemals eine neue Liebe wieder geben, eine etwaige neue Partnerin Verständnis für haben müssen. Keine Beziehung bleibt ohne Folgen und man nimmt aus jeder gescheiterten Beziehung was für die Zukunft mit - für immer.

Es ist ein Trugschluss zu denken, irgendwann ist das gut und verfolgen. Das wird es nie sein. Aber es kommt irgendwann der Tag, wo ein anderer Mensch wichtiger und wertvoller wird. Wann das aber sein wird, kann niemand sagen. Nur: 1,5 Jahre sind - Entschuldigung -ein Witz. Es kann auch schnell mal 10 oder mehr Jahre dauern. Wie heißt es so schön: Alter und Jahre sind nur Zahlen.

15.12.2018 15:01 • #12


Gorch_Fock
Hey Still, Du bist doch auf einem guten Weg. Setz Dich mal hin und überlege Dir bitte mal, was Du von einer zukünftigen Beziehung erwartest. Möchtest Du z.B. in eine ich vög. jetzt mal das ganze Internet durch-Phase einsteigen um zu vergessen (auch das gibt es in der Online-Welt) oder möchtest Du z.B. ganz in Ruhe erstmal in den Dating-Bereich einsteigen?
Klassiker sind ja heute Tinder oder Lovoo. Ich würde aber eher zu einer klassichen Partnerbörse wechseln, die ausführlichen Profiltext und auch Bilder von Dir aufzeigen kann. Warum? Weil Du dort Deine Wünsche viel besser präsentieren kannst. Wenn eine Familiengründung für Dich vorstellbar ist, schreib das mit auf. Oder auch am Anfang z.B. einfach nur nettes Date zum gemeinsam weggehen auswählen. Ich habe in meiner Singelzeit so auch sehr nette Events gemeinsam mit Dates besucht, was sehr viel Spaß gemacht hat. Ohne das daraus auch etwas mehr wurde. Auch das ist möglich.
Online-Dating muss man übrigens auch etwas üben. Das ist nichts, was mal einfach so klappt. Man muss etwas Sicherheit gewinnen und so wird man langsam auch lockerer. Achte darauf, dass Du Treffen am Anfang wirklich nur an gut besuchten öffentlichen Örtlichkeiten durchführst. Bei einem Getränk oder Spaziergang kann man sich dann meist schon ganz gut kennenlernen und schauen ob die Chemie passt. Gerade die jetzige Zeit mit den Weihnachtsmärkten bietet ein gutes Dateumfeld.
Was Dir halt auch klar sein muss: Männer suchen natürlich auch meist nach einer Frau, die auch den Körperlichkeiten nicht abgeneigt ist. Wenn Du hier generell sehr zurückhaltend bist, kommunziere das rechtzeitig. Entweder schon im Profiltext bzw. bei den Vorgesprächen.
Und der Rest ergibt sich einfach. Entweder man ist sich sympathisch und der Funke springt über oder es war halt ein nettes Kaffetrinken. Danach teilst Du freundlich mit, dass Du leider an einem weiteren Treffen kein Interesse hast. Und weiter gehts...
Ja, das ist Arbeit. Und irgendwann lernst Du auch, in diesem Prozess bereits ungeeignete Kandidaten auszusortieren. Denn Dating kostest Zeit (haben die wenigsten) und ist auch nicht mit geringen Kosten verbunden (was Frauen hier wollen kann man immer sehr schön in der Bezahlphase bei der Sendung First Dates bei Vox sehen). Also trau Dich mal raus in die Dating-Welt. Ich habe da sehr tolle Menschen damals kennengelernt.

15.12.2018 15:14 • x 2 #13


S
Zitat von Gorch_Fock:
Setz Dich mal hin und überlege Dir bitte mal, was Du von einer zukünftigen Beziehung erwartest. Möchtest Du z.B. in eine ich vög. jetzt mal das ganze Internet durch-Phase einsteigen um zu vergessen (auch das gibt es in der Online-Welt) oder möchtest Du z.B. ganz in Ruhe erstmal in den Dating-Bereich einsteigen?

Ich suche einen Mann, der offen und bereit für eine vertrauensvolle und im besten Falle lange Beziehung ist, in der man gemeinsam wächst, Probleme anspricht und nie den Respekt voreinander verliert. Zudem bräuchte ich glaube ich auch jemanden, den schon einmal ein Schicksalsschlag im Leben ereilt hat, weil das Verständnis dann für mich ein größeres wäre. Muss jetzt nichts schlimmes sein und ich wünsche das auch keinem, aber der Mann gestern war mit Anfang 30 halt immer noch nicht fertig mit seinem Diplom-Studium, lässt sich so ein bisschen treiben, finanziert durch die Eltern und kennt zwar existenzielle Sorgen, hat diese aber noch nie ERFAHREN. Ich habe zwar auch lang studiert, aber drei Abschlüsse und durch den Verlust meiner Familie einfach einen anderen Antrieb und auch Lebensansatz: Manche Dinge tangieren mich überhaupt, die Leute umtreibt, wohingegen ich bei anderen Problemen sofort in Bedroht-Modus umsteige und im Zweifel überreagiere, weil ich weiß, dass Dinge auch einfach böse enden können. Da würde besagter Mann bestimmt naiver und sorgenfreier ran gehen, was ich total schön finde, aber ich fürchte, auf lange Sicht würde da das gegenseitige Verständnis für den Umgang mit Problemen fehlen.

Ja, das sind so meine Wünsche und Vorstellungen. Aber natürlich muss ich ja auch für das Gegenüber passen und ich weiß, dass ich bestimmt viele abschrecke. Vollwaise mit einer gewissen Traurigkeit, die nie vergehen wird, hängt noch am Ex, ist beruflich noch nicht gefestigt und kämpft mit den Herausforderungen eines unsicheren, künstlerischen Berufs (den ich aber gerade überlege zu wechseln, weil die Unsicherheit mich eben auch sehr belastet), Mitte 30 mit Kinderwunsch, verunsichert vom Leben, Selbstwert im Ar. und bestimmt noch die nächsten zwei Jahre in Therapie. Kurz, weiß nicht, was sie will gepaart mit Verlustangst. Klingt das nach einer Traumpartnerin? Ich weiß selbst nicht, ob ich mich gerade so toll finden würde. Man kann die Punkte zwar auch als Stärke auslegen, weil ich nie aufgegeben habe und immer weiter kämpfe, aber dafür muss ich das Ganze erst mal komplett verarbeitet haben ... was eben noch dauert. Deshalb bin ich auch so unsicher, in dieser Phase jemanden zu suchen. Ziehe ich da nicht wieder die falschen Männer an? Und ist es nicht auch mies, wenn ich noch an meinem Ex hänge, nach einer neuen Beziehung zu suchen?

Ja, das sind alles die Fragen, die ich mir stelle. Klar, würde jetzt Mr. Right vor mir stehen, würde er diese Fragen bestimmt verschwinden lassen. Noch hat er nicht an meiner Tür geklingelt . Aber aktiv im Netz zu suchen, während ich noch so unsicher bin und mir nichts sehnlicher zurück wünsche, als den Ex? Wenn ich wüsste, dass ich in einem Jahr so weit wäre und dann auch Erfolg hätte, ich würde jetzt alle Energie auf mich konzentrieren und mich durch die Einsamkeit beißen. Aber das Leben ist jetzt, auf die Zukunft setze ich nicht mehr so. Und das macht mich eben nur noch trauriger ... ich will, aber ich kann nicht .

15.12.2018 16:35 • #14


E
Zitat von stillsad:
Ich suche einen Mann, der offen und bereit für eine vertrauensvolle und im besten Falle lange Beziehung ist, in der man gemeinsam wächst, Probleme anspricht und nie den Respekt voreinander verliert. Zudem bräuchte ich glaube ich auch jemanden, den schon einmal ein Schicksalsschlag im Leben ereilt hat, weil das Verständnis dann für mich ein größeres wäre. Muss jetzt nichts schlimmes sein und ich wünsche das auch keinem, aber der Mann gestern war mit Anfang 30 halt immer noch nicht fertig mit seinem Diplom-Studium, lässt sich so ein bisschen treiben, finanziert durch die Eltern und kennt zwar existenzielle Sorgen, hat diese aber noch nie ERFAHREN. Ich habe zwar auch lang studiert, aber drei Abschlüsse und durch den Verlust meiner Familie einfach einen anderen Antrieb und auch Lebensansatz: Manche Dinge tangieren mich überhaupt, die Leute umtreibt, wohingegen ich bei anderen Problemen sofort in Bedroht-Modus umsteige und im Zweifel überreagiere, weil ich weiß, dass Dinge auch einfach böse enden können. Da würde besagter Mann bestimmt naiver und sorgenfreier ran gehen, was ich total schön finde, aber ich fürchte, auf lange Sicht würde da das gegenseitige Verständnis für den Umgang mit Problemen fehlen.

Ja, das sind so meine Wünsche und Vorstellungen. Aber natürlich muss ich ja auch für das Gegenüber passen und ich weiß, dass ich bestimmt viele abschrecke. Vollwaise mit einer gewissen Traurigkeit, die nie vergehen wird, hängt noch am Ex, ist beruflich noch nicht gefestigt und kämpft mit den Herausforderungen eines unsicheren, künstlerischen Berufs (den ich aber gerade überlege zu wechseln, weil die Unsicherheit mich eben auch sehr belastet), Mitte 30 mit Kinderwunsch, verunsichert vom Leben, Selbstwert im Ar. und bestimmt noch die nächsten zwei Jahre in Therapie. Kurz, weiß nicht, was sie will gepaart mit Verlustangst. Klingt das nach einer Traumpartnerin? Ich weiß selbst nicht, ob ich mich gerade so toll finden würde. Man kann die Punkte zwar auch als Stärke auslegen, weil ich nie aufgegeben habe und immer weiter kämpfe, aber dafür muss ich das Ganze erst mal komplett verarbeitet haben ... was eben noch dauert. Deshalb bin ich auch so unsicher, in dieser Phase jemanden zu suchen. Ziehe ich da nicht wieder die falschen Männer an? Und ist es nicht auch mies, wenn ich noch an meinem Ex hänge, nach einer neuen Beziehung zu suchen?

Ja, das sind alles die Fragen, die ich mir stelle. Klar, würde jetzt Mr. Right vor mir stehen, würde er diese Fragen bestimmt verschwinden lassen. Noch hat er nicht an meiner Tür geklingelt . Aber aktiv im Netz zu suchen, während ich noch so unsicher bin und mir nichts sehnlicher zurück wünsche, als den Ex? Wenn ich wüsste, dass ich in einem Jahr so weit wäre und dann auch Erfolg hätte, ich würde jetzt alle Energie auf mich konzentrieren und mich durch die Einsamkeit beißen. Aber das Leben ist jetzt, auf die Zukunft setze ich nicht mehr so. Und das macht mich eben nur noch trauriger ... ich will, aber ich kann nicht .


Ich denke, das kann nichts werden mit jemand neues. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Der Ex muss absolut Geschichte sein, was bei Dir nicht ansatzweise der Fall ist. Dazu die Begleitumstände - nichts konstantes, nichts sicheres. Und wenn Ex da noch im Hinterkopf spielt . Mach lieber erst einmal Tabularasa und arbeite Deine Baustellen ab. So verschreckst Du tatsächlich viele Menschen, wie Du schon sagtest. Besonders der Kinderwunsch á la die biologische Uhr tickt und den Ex immer im Hinterkopf - nicht gut. Wie gesagt, 1,5 Jahre sind nichts. Und Kinder können Frauen auch noch mit 40 oder später kriegen. Von daher nicht immer auf´s Gaspedal drücken (damit wirst Du keinen Mann erobern). Mal mehr Ruhe und Souveränität reinbringen und dann eins nach dem anderen angehen. Aber mit Zwang und Drang wird das nichts.

15.12.2018 21:20 • x 1 #15


A


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