@Papa4Five
[quote author=Papa4Five link=board=allgemeines;num=1165907977;start=56#59 date=01/02/07 um 08:30:47]
Ich bin altruistisch. D.h. ich bin Uneigennützigkeit, denke an und handele für anderer Wohl, teils bis zur Selbstaufopferung. Ich werde also weiter einen Therapeuten aufsuchen.
Sie ist narzisstisch veranlagt.
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Warum willst du eigentlich etwas wegtherapieren, was Teil deiner selbst ist? Du wirst deine vordergründig uneigennützige Handlungsweise doch nicht deswegen haben, weil es dir dabei schlecht geht? Im Gegenteil fühlst du dich doch irgendwie besser, wenn du etwas für andere tun kannst und es dir das Gefühl gibt, gebraucht zu werden. Wenn der Wunsch nach diesem Gefühl bei dir stärker ist als andere Bedürfnisse, dann hat das nichts mit therapierbaren Krankheiten zu tun sondern damit, das Persönlichkeiten eben unterschiedlich sind und wir eben nicht alle als gleichgeschaltete Roboter durchs Leben gehen und das ist gut so.
Das einzige Problem bei der Sache ist doch wohl, dass man, so man denn glaubt mehr zu geben als der andere, umso enttäuschter ist, wenn es nicht gewürdigt wird oder man zum Schluss gar verlassen wird.
Andererseits kannst du mir nicht erzählen, dass du erst jetzt herausgefunden haben willst, deine Frau hätte eine narzistische Veranlagung.
Ich meine, ich nehme dir das durchaus ab, wenn ich beispielsweise an die Geschichte mit deinem Geburtstag denke aber immerhin hat das ganze doch wohl zehn Jahre ganz gut geklappt und ich bin mir sicher es wäre schon früher aus gewesen, wärst du selber ein egoistischer Mensch.
Therapie hin oder her, ob es was bringt, liegt doch letztlich bei dir und ob du bereit bist, in Zukunft wider deinen Charakter zu handeln und dir klare Grenzen für das zu setzen, was du zu tun für andere bereit bist. Und es mag dann auch sein, dass einer neuen Partnerin diese Art dann auch wieder nicht gefällt.
Warum bist du eigentlich selbst nicht bereit, deine eigene Persönlichkeit so anzunehmen wie sie ist? Man kann nicht allen gefallen und schon gar nicht für immer.
Eigentlich brauchst du da gar keinen Therapeuten sondern eher das Glück, dich in die richtige Partnerin zu verlieben, in eine, die deine Persönlichkeit so annimmt wie sie ist aber dir dennoch die Grenzen deiner Selbstaufopferung aufzeigt.
Das das ganz schön schwierig ist, braucht man glaub ich keinem groß erzählen, denn wenn man dem Emma-Running-Gag so glauben schenken will, dann soll der Partner ja:
a) einen auf Händen tragen
aber
b) Ein eigenständiges, selbstbestimmtes und unabhängiges Leben
führen.
Das sowas nicht funktionieren kann ist klar aber bei all der Selbstreflexion, die du in den letzten Wochen an den Tag gelegt hast, geht es stets nur darum sich im Sinne eines Idealbildes ändern zu wollen, dessen Berechtigung zumindest ich gar nicht sehen kann.
In meinen Augen ist eine erzwungene Veränderung der eigenen Persönlichkeit mit Hilfe dritter auch nichts anderes als ein Verbiegen. Nach den Maßstäben, die du gerade für dich anlegst, müssten ca. 99% aller Menschen eine schwere Störung haben und unbedingt zum Therapeuten.
Es gibt genug narzistische Menschen und es gibt ebenfalls genug Menschen, die hifsbereit sind und sich vermeintlich aufopfern. Müssen die dann alle sogennante professionelle Hilfe in Anspruch nehmen um als eingenordete Stereotypenzombies von da an so zu leben, wie es einem vorgemacht wird?
Ich habe jetzt hier viel von Respektverlust gelesen aber vielleicht sind es ja auch diese Menschen, die die Bedeutung des Wortes Respekt gar nicht richtig verstanden haben. Möchtest du, dass die Menschen Respekt vor der Rolle haben, die du spielst oder vor dem Menschen, der du bist?
lg
Wolfmoon
02.01.2007 13:45 •
#63