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Muslimische Familie dultet Beziehung nicht

G
Ich finde es nicht richtig, das Verhalten seiner Eltern mit Auszügen aus dem Koran zu begründen und so zu tun, als musste jeder tief gläubige Moslem automatisch zu so einer Ansicht gelangen, weil der Islam das so vorschreibt.
Wie die Bibel ist der Koran Auslegungssache.
Und die meisten (auch sehr gläubige) Muslime sind friedlich und tolerant.

20.06.2015 06:40 • #31


Blanca
Zitat von Arnika:
Zitat:
@Blanca: Das kannst du so nicht vergleichen. Ein deutscher Ureinwohner würde mit dieser Haltung gegen seine eigenen religiösen Vorstellungen handeln.

Arnika,

Deine Ausführungen in Ehren (ernsthaft): Auch im Christentum gab und gibt es unterschiedliche Strömungen. Religion ist stets Interpretationssache. Der 30jährige Krieg beispielsweise liegt noch nicht so viele Generationen zurück, hat ganze Landstriche entvölkert seinerzeit und wirkt subtil bis heute nach. Ein weiteres Beispiel ist Nordirland, wo sich die Wogen auch erst seit wenigen Jahren geglättet haben, äußerlich jedenfalls. Und über die Hexenverfolgung wollen wir lieber gar nicht erst reden. Auch ihre Spuren sind in den Foltermuseen der Nation noch allgegenwärtig, nicht nur in Deutschland.

In meinen Augen ist es schlicht müßig, sich hier allzu tief um Verständnis zu bemühen für etwas, das sich im konkreten Verhalten so auswirkt, daß es keinen Raum für die Beziehung der TE läßt. Mir ist ehrlich gesagt wurscht, ob die Eltern ihrer Affaire sie ablehnen, weil sie Rassisten sind, die keine dunkelhäutigen Enkel wollen, oder ob es daran liegt, daß man in ihrem Weltbild Ungläubige zu töten oder bestenfalls zu meiden pflegt, wo immer man sie antrifft (was einen sinnigerweise dennoch nicht davon abhielt, sich ausgerechnet in deren Land niederzulassen, statt in einem, wo man von Gleichgesinnten umgeben wäre).

Fakt ist: Diese Leute sind radikal und der junge Mann ist nicht bereit, sich davon ausreichend genug für seine Beziehung zu distanzieren.

Fakt ist auch: Er ist opportunistisch. Würde er die Haltung seiner Eltern teilen, hätte er sich mit der TE nämlich gar nicht erst eingelassen, geschweige denn, sie ohne Kond. zu *beep* und binnen kürzester Zeit schon zu schwängern, wobei er ja schon vorsorglich darauf hingewiesen hat, daß er sich für diese Situation eine Abtreibung erwarte.

Wäre er in der westlichen Welt angekommen, würde er sich ebenso von seiner Familie absetzen - alt genug dafür ist er - wie es andere in den 1960ern bei ihren Eltern auch gemacht haben, als sie deren verkrustetes Weltbild einfach nicht länger ertragen konnten, angesichts dessen, was 20 Jahre vor ihrer Geburt von Deutschland ausgegangen war - und so nicht nur seinem Herzen in Sachen Liebe folgen, sondern auch und vor allem, um als freier Mensch zu leben, statt als Skla. seiner Familie.

Meines Erachtens sind das NoGos - vielleicht nicht für eine Beziehung mit jemand aus seinem Herkunftsland, die ähnlich erzogen ist und tickt wie er, aber definitiv für jede Beziehung mit jeder Frau, die sich zu jenen Werten bekennt, für die u.a. unser Grundgesetz steht und die sich auch selbst mehr wert ist als Mensch, als sich darauf reduzieren und dafür stigmatisieren zu lassen, eine Ungläubige zu sein - dies obendrein noch von Menschen mit Migrationshintergrund und in ihrem eigenen Land.

Ebensogut könnte die Familie des Mannes aus Altnazis bestehen, die nur stramme NPD-Anhänger in ihrer Familie dulden. Das Ergebnis wäre dasgleiche: Entweder der junge Mann macht klar Schiff und distanziert sich sowohl von derlei Gedankengut, als auch von seiner Sippe, jedenfalls solange sie seine Beziehung so offen ablehnt wie derzeit, oder er tut das nicht. Jeder würde in so einem Fall dann von der TE erwarten, daß sie es ist, die sich von ihm absetzt.

Und nein: Es geht hier nicht darum, Altnazis mit religiösen Fundamentalisten direkt zu vergleichen. Nicht umsonst gelten *beep* gesetzlich als einzigartig.

Es gibt 1000 Gründe, warum einer Familie der angehende Schwiegersohn bzw. die Schwiegertochter unpassend erscheinen und rigoros abgelehnt werden kann.

Entscheidend ist, wie die Beziehungspartner darauf reagieren und da es hier so ist, daß der Sohn sich letztlich für seine Familie und gegen die TE entschieden hat (eine Liebesbeziehung zur heimlichen Affaire zu degradieren kommt dem meines Erachtens gleich), geht es hier einzig um seinen Opportunismus (er tut es ja offenbar eben nicht aus eigener, tiefreligiöser Überzeugung, s.o.) und nicht darum, Gründe oder gar Verständnis für den radikalen Fundamentalismus seiner Familie zu finden.

Ich hoffe, mich jetzt etwas deutlicher ausgedrückt zu haben, ansonsten bitte gern nochmal nachfragen. Muß mich jetzt allerdings aus zeitlichen Gründen erst mal für eine Woche aus dem Forum ausklinken, daher kann es mit der Antwort ggfs. ein wenig dauern - bitte um Verständnis dafür.

Schönes Wochenende und eine gute Woche an alle, sowie einen dicken Drücker an die gebeutelte TE.

Blanca

20.06.2015 09:36 • x 1 #32


A


Muslimische Familie dultet Beziehung nicht

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schmaloo
@Gast700.
Ja aber es scheint leider in diesem Fall anderes zu sein. Ansonsten verstehe ich nicht warum seine Eltern seine Freundin nicht tolerieren können und akzeptieren so wie sie ist. Weil sie es nicht können und dürfen: Haram verflucht.
Ich frage mich auch ob er den Schritt gewagt hätte eine Beziehung mit einer nicht Muslima anzufangen wenn er sich intensiv mit dem Glauben seiner Eltern und deren Auslegung beschäftigt hätte? Er scheint zwar nicht überzeugt zu sein, aber hat er eine andere Chance?

20.06.2015 09:48 • #33


Blanca
Zitat von schmaloo:
hat er eine andere Chance?

Wo ein Wille, da ein Weg.

20.06.2015 09:53 • #34


schmaloo
Schönes Wochenende und eine gute Woche an alle, sowie einen dicken Drücker an die gebeutelte TE. trost spenden
Blanca


Danke, Dir auch.

20.06.2015 10:05 • #35


A
Natürlich gibt es genug Muslime, die friedlich und tolerant sind. Ich zähle nicht wenige davon zu meinen Freunden. Nur: Der Koran ist es nicht. Wer das behauptet, hat den Koran nie gelesen. Ich habe da nicht verzweifelt ein paar Randsätzchen gesucht, sondern so sieht der gesamte Tenor des Korans aus.

Und hier sind wir am springenden Punkt: Tolerante Muslime, denen es wurscht ist, mit wem der Herr Sohn in einer Beziehung lebt, teilen das auch mit. Weil das in dem Kontext eine wesentliche Frage ist. Doch die ignorieren diejenige nicht und sagen auch nicht, wir werden sie nie akzeptieren. Und der Herr Sohn führt dann auch keine heimliche Liebelei weiter, weil der psychische Druck, den seine Familie auf ihn ausübt, too much ist. Und warum können sie sie nicht akzeptieren? Weil es ihnen die Religion und Kultur so vorgibt. Oder von mir aus ihre strikte Auslegung derselben.

Doch kommt hier halt auch noch der Faktor ewige Verdammnis und Strafe Gottes dazu. Und das ist für einen gläubigen Menschen das Totschlagargument. Da kann man mit der großen Liebe herumwedeln wie man will.

Jetzt sind wir mal ehrlich, und ich zitiere hier meine muslimischen Freunde: Mit einer deutschen Frau zu v. ist ok, aber geheiratet wird eine anständige Frau. Man braucht ja nur mal ins Affären-Forum zu blicken, wie selten ein verheirateter Mann wegen Haus und Kind seine Frau verlässt. Das wäre allerdings im Vergleich relativ easy, als sich gegen seine gesamte Familie, seine Freunde, seine Kultur und seine Religion zu stellen.

Ich spreche dem guten Knaben auch gar nicht seine Gefühle für die TE ab. Aber ja, Blanca, natürlich ist er opportunistisch. Jetzt lebt er seine Verliebtheit und denS.- was Allah auch verzeiht, denn Allah verzeiht einem gläubigen Mann ohnehin alles -, und dann wird er im Schoß der Familie ein braves muslimisches Mädchen heiraten. Alles andere wäre ein Wunder.

Und selbst wenn er zu seiner Freundin und dem Kind stehen würde: Wie sieht denn da dann die Zukunft aus? Sie würden von seiner Familie und deren Anhang ein Leben lang gedisst. Mit dem Segen Gottes. Ob ein junger Mensch diesem Druck standhält, wage ich zu bezweifeln.

Kurz und gut: Das einzige, was die TE realistisch gesehen tun kann, um halbwegs akzeptiert zu werden, ist ein braves muslimisches Mädchen zu werden. Und hoffen, dass seine Eltern dann über die Schande ihrer Beflecktheit hinwegblicken können. Was aber auch eher unrealistisch ist, v.a. wenn sie auch noch unverheiratet ein Kind bekommt. Oder er bricht offen und auf ewig mit seiner Familie, aber die liebt er ja wohl auch. Und das deutlich länger als sechs Monate. Also auch eher unwahrscheinlich. Zumal in diesem Kulturkreis Familie und Zusammenhalt meist noch einen wesentlich größeren Stellenwert hat.

Ganz realistisch gesehen kann die TE nur in aller Heimlichkeit so weiterwurschteln und hoffen, dass es so lange wie möglich gut geht. Ist ja auch ein Ansatz. Man bekommt im Leben leider nicht alles, was man sich wünscht. Ich kann für die TE nur hoffen, dass seine Familie nicht komplett radikal ist, denn das könnte auch mehr als unschön enden. Natürlich gibt es eine winzigkleine Restchance, dass seinen Eltern das Herz aufgeht, sobald sie ihr Enkelkind erblicken. Das bedeutet dann aber auch, dass sie ihr Kind als Moslem erziehen müsste, um diese Chance zu steigern. Stell ich mir auch eher schwierig vor, noch schwieriger, wenns ein Mädchen wird. Und die Chance ist deutlich größer, dass das Kind eher die Ablehnung noch steigert - als Beweis der Schande sozusagen. Aber das kann der Freund wohl am besten einschätzen. Dass er sich für Abtreibung ausgesprochen hat, zeigt aber vermutlich eh schon, wo die Reise hingeht. Da wirds mit der zukunftsträchtigen großen Liebe dann doch nicht soweit her sein, befürchte ich.

20.06.2015 12:49 • #36


A
Und Gast700: Gegenfrage: Wieviel Moslems aus einer strenggläubigen konservativen Familie kennst du denn, die eine Nicht-Muslimin, mit der sie S6 hatten, geheiratet hätten? Ob schwanger oder nicht?

20.06.2015 13:09 • #37


G

Ich bin als Atheistin mit einem Moslem verheiratet.
Ich meine auch, es gibt nicht DIE gläubige Familie.
Das ist doch total unterschiedlich ausgeprägt, auch innerhalb der Familien.
Ich kenne SEHR gläubige Muslime.
Der Bruder meines Mannes, beispielsweise.
Der ist mit einer Frau verheiratet, die zwei Kinder mit in die Ehe gebracht hat und sie haben eines zusammen.
Konvertiert ist die Frau allerdings (aber ohne Kopftuch und ohne einen muslimischen Vornamen anzunehmen).

Tut mir leid, ich finde es etwas... naja, irgendwie oberflächlich, zu meinen, dass jeder, der sich für gläubig hält, in welche Richtung auch immer, deshalb EXAKT alles so sehen muss, wie es in irgendeinem alten Buch steht.
Als ob jeder, der von sich selbst sagt: Ja, ich bin gläubiger Moslem., und der auch konservativ danach lebt, deshalb gleich alle anderen verteufeln würde oder sich in das Leben ihm nahestehender Personen einmischt.
Diese Darstellung ist schlicht falsch.

20.06.2015 15:13 • #38


H
...hmmm mich interessiert eigentlich was mit Kaed inzwischen passiert ist?

Hier geht die Diskussion ja schon eine Weile ohne sie weiter....

20.06.2015 16:25 • #39


E
Ja genau liebe Kæd,

ich hab’ über’s Wochenende immer wieder hier geschaut ob du wieder geschrieben hast. Mach’ mir jetzt irgendwie Sorgen... warst du denn schon bei einer Beratung oder hast du vielleicht vor, diese Woche irgendwohin zu gehen?
Also, ich kenne eine kostenlose „Beratungshotline“ wo du wirklich für deine ganz konkrete Situation, professionelle Ratschläge bekommen kannst. Schau mal auf die Seite „vorabtreibung“ da steht sie rechts oben! Ich stelle mir vor, dass es dir echt gut tut, mit fachkundigen Beraterinnen zu sprechen die (lt. Rückmeldungen der Userinnen ) eben unter anderem auch viel Erfahrung mit solchen kulturellen Konflikten haben müssen.

Es geht doch einfach darum einen zumutbaren Weg zu finden, den du zusammen mit deinem Freund und eurem gemeinsamen Baby gehen kannst... und ich bin sicher, es gibt einen!

Ganz viele an-dich-denk-Grüße von Eva

22.06.2015 10:21 • #40


E
liebt dich nicht, hat dich auch nie geliebt, mit 25 Jahren ist er in einem Alter, wo er regelmäßigen S. haben möchte. In seinem Kulturkreis ist das undenkbar, was macht er also, er sucht sich eine christlich orientierte Frau/Mädchen. Er hat dich nur benutzt und wird sich nie hinter dich stellen. Du warst nur dafür da, ihm aus seiner s.uellen Klemme rauszuhelfen. Auch dein Kind, sollte es zur Welt kommen, wird nie anerkannt. Meiner Meinung, sobald er das mit der Schwangerschaft erfährt, ist er weg.

Du bist noch so jung, hast noch nichts erlebt, noch dein ganzes Leben vor dir, die vermeintliche Liebe vergeht sobald, die Probleme mit der Schwangerschaft losgehen. Es kann dir sogar passieren, dass er es abstreitet, der Vater des Kindes zu sein.

22.06.2015 11:31 • #41


E
Hallo Kæd,

wie geht’s dir inzwischen? Ich denke immer noch an dich und hoffe sehr, es hat sich bei dir alles zum Guten gewendet! Magst du dich wieder melden?

Ich wünsch’ dir ehrlich, dass dir alles was du brauchst zur Verfügung steht damit du dich mit deinem Liebsten auf euer Kindchen freuen kannst!

Von Herzen,
Eva

06.07.2015 14:13 • #42


A


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