Ich möchte mich hier mal mitteilen, weil ich einfach nicht mehr weiß, wohin ich mit meinen Gedanken gehen soll ... Meine Freunde sind genervt von diesem Thema bzw ich spreche es schon gar nicht mehr an und mache gute Miene zum bösen Spiel.
Achtung, der Text wird wohl etwas länger - aber ich wäre euch echt sehr dankbar, wenn jemand etwas dazu sagen oder die ganze Sache als Außenstehender analysieren könnte.
Ich, männlich, werde bald 20 leide seit über einem Jahr unter der Trennung meiner ersten großen Liebe.
Sie hat sich damals getrennt, weil ihre Eltern ein Problem mit der Beziehung gehabt hatten. Zumindest war das das erste, was sie gesagt hat. In diversen Gesprächen danach hatte ich den Eindruck, als würde sie sich weiter rechtfertigen wollen in dem sie noch mehr Gründe aufzählt: Sie könne keine Fernbeziehung mehr führen, hätte kein Geld dafür, wolle mit ihrem Freund spontan Dinge unternehmen, wir hätten andere Zukunftspläne etc. pp.
Zwischendurch warf sie jedoch gelegentlich ein, dass wenn ihre Eltern nicht so herrisch wären, wir noch zusammen wären. Sie sagte, an ihren Gefühlen für mich hätte sich nichts geändert und sie würde mich nach wie vor lieben.
Sie meinte, sie wolle auf jeden Fall in Kontakt bleiben, da ich ihr Lieblingsmensch wäre, ihr so viel gegeben hätte und sie mich nicht verlieren wolle.
Habe das eine Zeit lang probiert, allerdings habe ich diesen unerträglichen Schmerz nicht ausgehalten. Es war/ist mein erster Liebeskummer. Ich war völlig überfordert mit diesem kranken Gefühlscocktail, habe die ersten Wochen nur geweint, geschrien, hatte extreme Aggressionen, keinen Appetit und so weiter ... leichte Panikattacken, Schüttelfrost, Magenkrämpfe, Schweißausbrüche. Das volle Programm.
Wir haben uns nach der Trennung öfters gestritten. Ich konnte meine Gefühle nicht immer unterdrücken und habe sie gelegentlich darauf angesprochen bzw ihr gesagt, wie schlecht ich mich fühle, weil sie mir das Herz gebrochen hat und ich es nicht verstehen kann. Sie hat sehr genervt und kalt darauf reagiert, mich teilweise beschimpft und mir die Schuld zugewiesen. Sonst war sie immer recht lieb und bemüht um mich, schrieb mir auch noch angetrunken dass sie mich so sehr lieben würde ... Was mir das Herz nur weiter zerrissen hat.
Nach einer weiteren Auseinandersetzung ist es dann zum Kontaktabbruch gekommen... Ich hatte an dem Tag recht gute Laune, trotz der Tatsache, dass es Monatstag war und ich ihr geschrieben hatte, ich würde diesen Tag immer in Erinnerung behalten und ihr einen tollen Tag wünschen. Daraufhin hat sich sehr patzig reagiert, gemeint, sie hätte das fast vergessen und mir dann irgendwas erzählt von wegen sie wäre sich nicht sicher ob sie mich jemals so richtig geliebt hätte oder ob ich nicht einfach einer von vielen gewesen wäre.
Noch nie in meinem Leben hat mir etwas so weh getan. Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können und durchgehend geweint. Habe ihr nicht mehr geantwortet und am Tag darauf hat sie mich dann mit einem vulgären Spruch blockiert.
Habe ihr Alles Gute per SMS gewünscht, um irgendwie einen Abschluss zu haben ... kam natürlich nichts mehr zurück.
Naja ... dann ist endgültig die Hölle bei mir losgebrochen, die ersten Monate kann ich gar nicht mehr beschreiben. Ich bin in eine depressive Verstimmung gerutscht. Habe mich wertlos gefühlt, ungeliebt, unglaublich einsam... Habe sie so sehr vermisst, mich nach ihrer Nähe gesehnt. Teilweise richtige Panikattacken bekommen, weil ich mich mit dem Gedanken nicht tragen konnte, sie niemals wieder zu sehen.
Zwischendurch hat sie sich allerdings gemeldet. Anfangs wegen völlig belangloser Sachen, dann weil sie sich nach meinem Befinden erkundigt hat. Zum Geburtstag kamen Glückwünsche, dann ein völlig belangloser Smalltalk, im Sommer meinte sie, sie würde bald (ausziehen) umziehen und ich könne sie dort gerne besuchen.
Anfangs hat es mir natürlich gut getan, wenn sie sich meldete ... Ja, ich hatte Hoffnung. Jedoch hatte ich - je weiter die Gespräche von der Trennung entfernt waren - zunehmend ein beklemmendes Gefühl beim schreiben. Das hat sich so starr angefühlt, so unemotional ... so weit von einander entfernt. Es war einfach nicht mehr so wie früher und das hat mir das Hert weiter zerrissen.
Seit ein paar Monaten habe ich nichts mehr von ihr gehört. Bis vor ein paar Tagen ging es mir gut dabei, ich habe mich erleichtert gefühlt, weil die Konfrontation mit ihr - wie oben beschrieben - mir im Nachhinein nie gut getan hat und ich es nie fertig gebracht habe, sie vollends zu ignorieren.
Allerdings träume ich seit ein paar Wochen wieder nahezu jede Nacht von ihr. Die Träume haben seid der Trennung nie ganz aufgehört, sie wurden mal mehr, mal weniger ... ich habe mich mit der Zeit dran gewöhnt, dass es schmerzhaft ist, von schönen vergangenen Zeiten zu träumen und morgens alleine aufzuwachen. Aber seit ein paar Tagen macht es mich wieder vollkommen fertig. Ich bin sehr traurig, vermisse sie unglaublich, esse kaum, könnte nur weinen. Kann mich mit dem Gedanken nicht tragen, dass wir nie wieder ein Paar sein werden.
Kurz gesagt: Es fühlt sich alles genau so an wie vor über einem Jahr, als wäre alles erst gestern passiert und die Wunde noch frisch.
Ich verstehe es einfach nicht. Ich habe ja gesehen, dass es Rückschläge geben kann, aber ich komme nicht darauf klar, dass ich wohl gerade wieder bei 0 bin und die Schmerzen kaum ertragen kann.
Ich würde mich freuen, wenn jemand zum einen etwas zu meiner Geschichte sagen kann ... Ich habe so viele Fragen, die mich quälen, und Probleme, das ganze rational zu betrachten und meinen Frieden damit zu machen. Waren wirklich ihre Eltern der Grund, dass sie sich getrennt hat? Hat sie mich wirklich nicht geliebt? Wieso hat sie sich ab und an gemeldet? Wieso wollte sie mich sehen? Wieso war sie so kalt zu mir? Hat sie mich vielleicht doch geliebt?
Zum anderen wäre es schön, wenn mir jemand Tipps geben könnte, wie man mit Ungewissheit und derartigen Rückfällen umgeht. Ist das überhaupt normal? Habe ich da was immer noch nicht verarbeitet?
Ich weiß einfach nicht weiter.
Grüße, Goner.
20.11.2016 12:26 •
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