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Mit 64 Jahren betrogen, angelogen und verlassen

Z
Zitat von Rentnerin:
Hatte jemand von euch auch so eine Wut- und Hassphase, die so lange dauerte? Das bindet mich nämlich noch an ihn, aber ich kann nicht verhindern, dass mir plötzlich eine Situation in den Sinn kommt, in welcher er mich angelogen hat und es ist so demütigend. Wahrscheinlich dauert das noch eine Weile.

Das ist eine wichtige Phase. Sie zeigt dein Selbst, deine Enttäuschung, dass die Pläne mit ihm zusammen nicht aufgingen und dein Erwachen über seine Lügerei.
Stell dich dem. Mit Annahme, mit Innenschau. Die Wut und den Hass beobachten. Was es mit dir macht.
Du kannst ein Spiel draus machen, wie Margerite einst mit ihrer personalisierten Trauerperson.

Wenn die Wut und der Hass gesehen wird, hat beides Gelegenheit zu gehen auf Dauer.
Gibt dir Zeit. Sei milde mit dir.

Und klopf dir zwischenzeitlich ruhig selber auf die Schulter, welch ein Glück du hattest, dass niemand mehr an deiner Seite ist, der lügt und betrügt.Stell dir vor, er wäre noch bei dir. Das wäre viel schlimmer, als das er nun weg ist.Nimm die Phase an. Sie wird dir langfristig weiter helfen.

Heute 03:22 • x 3 #91


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Wenn ich die Wahl hätte wäre mir lieber mein Mann würde sich mit 10 *beep* Bauchtänzerinnen in der Karibik ein schönes Leben machen anstatt tot zu sein.
Der Tod ist wirklich das Schlimmste, sorry, ich glaube schon dass es grauenvoll ist betrogen zu werden - aber nein, es ist nicht schlimmer als wenn der geliebte Mensch stirbt... nicht einmal im Ansatz vergleichbar. Es gibt übrigens auch Menschen, die jahrelang trauern und nicht mehr aus der Trauer herausfinden... das ist grausam.
Ebenso gibt es Menschen, die Monate nachdem sie betrogen wurden fröhlich jemand neuen haben.
Das ist am Ende alles eine Typ- und Charakterfrage...

Ich wünsche dir sehr dass du den Hass und die Verbitterung loslassen kannst, diese negativen Gefühle richten sich letztlich gegen deinen Körper... du schadest dir nur selbst damit. Denke an dein Enkelkind, das sich mit Sicherheit wünschen wird, dich noch viele Jahre in seinem Leben zu haben.
Das Leben geht weiter, und solange man gesund ist und alle Möglichkeiten hat, kann man noch viel Gutes erleben.

Heute 03:41 • x 1 #92


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Mit 64 Jahren betrogen, angelogen und verlassen

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@Pippa
DAnke für deine Antwort. Ich glaube, dass ein Betrug und die vielen Lügen die Verarbeitung verlängern. Ich war zuerst auch verzweifelt und wollte ihn zurück. Diese Phase der Trauer und des Vermissens ist vorbei. Aber die Wut leider noch nicht. Wenn du schreibst, dass du 1-2 Jahre gebraucht hast, nach einer Trennung ohne Betrug, dann dauert es bei mir sicher nicht weniger lang.. Wir waren 16 Jahre zusammen und ich bin jetzt 65 Jahre alt. Ich glaube nicht, dass ich nochmals eine Beziehung will, ich kann glaube ich, nicht mehr vertrauen. Aber es ist auch nicht so schlimm. Ich habe so viele liebe Menschen, die mich tragen und da sind, dass ich gar nicht nach einem Mann Ausschau halte. Zudem weiss ich nicht, wo sie sind, ich unternehme sehr sehr viel und es sind ausschliesslich Frauen, die ich bei diesen Aktivitäten kennen lerne (Sprach- und Theaterkurse, Tanzen, etc.). Aber vielleicht muss es so sein im Moment. Solange ich noch wütend bin, bin ich vermutlich nicht offen.

Vor 15 Minuten • #93


R
@thegirlnextdoor
Danke, ich wollte das mit dem Tod eines Partners nicht vergleichen, das kann ich gar nicht beurteilen, da ich es nie erlebt habe.
Und ich meinte auch nicht, dass der Betrug schlimmer ist. Es ist anders und ich denke, die Phasen der Verarbeitung sind anders gewichtet.

Ich wünsche mir auch, dass ich den Hass und die Wut loslassen kann. Ich weiss, dass mir das nicht gut tut und dass mich so immer noch etwas mit ihm verbindet. Ich weiss manchmal einfach nicht, wie ich diesen Hass loswerden kann. Aber ich bin da mit Zaungast einer Meinung, ich muss da durch. Solange ich versuche, wegzuschauen und mich meiner Wut und Rachegelüsten nicht stelle, werde ich sie wohl nicht ganz los. Ich schaue hin, ich sehe, was es mit mir tut, ich lasse meine Wut raus, z.B. beim Sport, oder ich schimpfe laut vor mich hin. Dann geht es jeweils wieder vorbei. Irgendmal kommt es dann immer weniger oft und mein Ziel ist, dass er mir gleichgültig ist. Da ich seit der Trennung nie mehr Kontakt mit ihm hatte, steht mir der Moment einer zufälligen Begegnung noch bevor, das wird nicht zu vermeiden sein. Vermutlich habe ich so Angst vor dieser Begegnung, dass ich auch deshalb nicht abschliessen kann. Ich will zwar keinen Kontakt mehr zu ihm, da er mir nicht gut tut. Ich weiss aber nicht, wie ich auf ihn reagieren werde. Ich nehme mir vor, gelassen zu bleiben und höchstens zu grüssen, aber ich weiss nicht, ob ich auf ihn zugehe, und ihn schlage oder weinend davon renne oder ihn gar nicht erkenne...

Vor 6 Minuten • #94


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@Zaungast
Ich bin mit dir einverstanden. Ich glaube auch, dass ich mich der Enttäuschung und Wut und der erlittenen Demütigung stellen muss. Alles andere hat nicht funktioniert. Ich möchte einfach, dass es vorbei ist, dass ich nur noch mit Gleichgültigkeit und Erleichterung, ihn los zu sein, auf ihn reagiere.
Aber da muss ich wohl noch etwas Geduld haben, ein Jahr ist nach 16 Jahren Beziehung und diesem respektlosen und menschenverachtenden Schluss nicht viel. Ich darf auch nicht vergessen, wie viel ich bereits erreicht habe in diesem Jahr. Ich reflektiere, ich unternehme viel, ich gehe auf Menschen zu, ich habe die Kontaktsperre durchgezogen und vieles mehr.

Gerade eben • #95




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