Danke für Euer Mitgefühl. Es macht mir Mut zu wissen, dass irgendwo da draußen Menschen sind, die mir auf eine wundervolle Weise Halt geben.
Ja, es ist wieder ein neuer Abschnitt, der auf mich zukommt. Rational weiß ich auch, dass jede Krise gleichzeitig auch eine Chance ist.
Hm, die Chance kann ich jetzt natürlich nicht erkennen. Schließe ich meine Augen und stelle mir mein weiteres Leben vor, sehe ich eine einsame traurige Frau, die sich von Gott und der Welt verlassen fühlt.
Eine Frau, die nicht verstehen kann, warum sie einfach kein Glück im Leben hat und warum denn in Gottes Namen immer alles so schwer sein muss........
.....genau in diesem Moment fällt mir eine Frage eines Kollegen ein, die er mir vor 5 Jahren, als es mir genauso mies ging, gestellt hat: Rica, wer sagt, dass das Leben einfach sein zu hat?
Diese Frage hat meine Sichtweise damals sehr verändert. Ich konnte erkennen, es ist nicht selbstverständlich, dass ich ständig nur auf der Sonnenseite stehe. Auch Schatten und Leid, die Situationen des Lebens mit sich bringen, gehören nun mal zum Leben dazu. Niemand ist verantwortlich für mein Leben...niemand ist verantwortlich für meine Gefühle. Ich nur ich ganz allein habe die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es mir gut geht. Ich kann auch in Situationen, in denen mir das Herz bricht, in denen ich Angst habe, in denen ich am liebsten alles an die Wand klatschen könnte, niemand anderen dafür verantwortlich machen und mich auch nicht unter der Decke verkriechen und warten bis die ganze S.... vorbei ist.
NEIN, ich muss genau diesen Situationen den selben Wert bei messen, wie Situationen, in denen ich Glück und Freude empfinde. Leben ist alles beides. Nehme ich nicht alles an, was das Leben mir beschert, lebe ich nicht, ich nehme nicht alles wahr. Genau das will ich aber. Ich habe nur dieses eine Leben, ich bekomme keine zweite Chance, um zu checken, was LEBEN leben bedeutet. LEBEN ist alles und ich kann nur leben, wenn ich auch alles annehme. Nur so bekomme ich die Möglichkeit Erfahrung zu sammeln und mich weiter zu entwickeln und ein erfülltes Leben zu leben.
Damals habe ich mir selbst auf die Schulter geklopft und mein Leben in die Hand genommen, machte die Ausbildung für meinen Traumberuf. Jetzt habe ich mein Examen und fang im Herbst eine neue Stelle an...eigentlich hab ich mein Ziel erreicht und kann stolz sein.
Hm, ich vermisse meinen Partner natürlich unbeschreiblich. Bin traurig und verletzt. Aber ich bin ihm eigentlich nicht böse. Er muss den Weg gehen, den er für sein Leben gewählt hat.....er hat nämlich auch nur dieses eine Leben. ......
Gute Nacht ihr Lieben.
29.07.2012 21:06 •
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