Melancholie = Depression ?

Melancholie bezeichnet einen seelischen Zustand von Schwermut oder Traurigkeit, der in der Regel auf keinen bestimmten Auslöser oder Anlass zurückgeht. Das Wort leitet sich von dem griechischen Begriff melancholia ( „Schwarzgalligkeit“) ab. In Bezug auf eine psychische Disposition oder ein Krankheitsbild ist der Begriff Melancholie im 20. Jahrhundert weitgehend durch den Begriff der Depressionersetzt worden

In seinem Aufsatz Trauer und Melancholie von 1917 grenzt Sigmund Freud die Melancholie von der Trauer ab: Sie sei dadurch gekennzeichnet, dass die Herabsetzung des Selbstgefühls nicht durch die positive Trauerarbeit behoben wird. „Die Melancholie ist seelisch ausgezeichnet durch eine tief schmerzliche Verstimmung, eine Aufhebung des Interesses für die Außenwelt, durch den Verlust der Liebesfähigkeit, durch die Hemmung jeder Leistung und die Herabsetzung des Selbstgefühls, die sich in Selbstvorwürfen und Selbstbeschimpfungen äußert und bis zur wahnhaften Erwartung der Strafe steigert.“ Diese selbstzerstörerischen Aspekte sieht Freud als Ursache für die Suizidgefährdung der Melancholiker

Oder kann es nicht einfach auch so sein :
Man muss sich den Melancholiker als glücklichen Menschen vorstellen.

Ich fühle mich zurzeit recht wohl so, wie es ist.
Entspannt und zufrieden. Mit mir selbst im Einklang.
Ein wenig Schmermut kann doch so verkehrt nicht sein?

Zitat von Mikel963:

Melancholie bezeichnet einen seelischen Zustand von Schwermut oder Traurigkeit,

In seinem Aufsatz Trauer und Melancholie von 1917 grenzt Sigmund Freud die Melancholie von der Trauer ab: Sie sei dadurch gekennzeichnet, dass die Herabsetzung des Selbstgefühls nicht durch die positive Trauerarbeit behoben wird. „Die Melancholie ist seelisch ausgezeichnet durch eine tief schmerzliche Verstimmung, eine Aufhebung des Interesses für die Außenwelt, durch den Verlust der Liebesfähigkeit,

sehe ich auch so mike

in der normalen trauer, die vom herzen kommt, also mit liebe verknüpft ist, fliessen oft nur tränen, die nicht enge, kälte, leid erzeugen sondern nur trauer und wärme, erleichterung, dankbarkeit.

kommt angst mit hinzu ist es etwas anderes - die verlustangst !

Bin mir auch sicher, dass es Nichts Negatives ist, solange es nur die Schwermüdigkeit selbst ist.
Ich verspüre in diesen Augenblicken, so paradox es sich anhört, positive Energie.
Kämpfe ich dagegen an fühle ich mich sogar ein wenig schlecht. Als wenn ich mich Selbst verraten würde.
Rückblickend kenne ich das Gefühl bereits eine sehr sehr lange Zeit.
Es ist mir so vertraut.
Ich habe es früher immer bekämpft, weil Traurigkeit in meinen Leben kein Platz haben durfte. Es hat mich, rückblickend gesehen, nicht wirklich glücklicher, zufriedener gemacht dagegen anzugehen.
Mich immer weiter von mir entfernt, wie sonst was.
Trotzdem finde ich es erstaunlich, dass ich auf der anderen Seite ein so lebensbejahendes Gefühl habe. Ich könnte jeden anstrahlen und umarmen. Ein wenig von meiner inneren Zufriedenheit abgeben.

Zitat von Mikel963:

Trotzdem finde ich es erstaunlich, dass ich auf der anderen Seite ein so lebensbejahendes Gefühl habe. Ich könnte jeden anstrahlen und umarmen. Ein wenig von meiner inneren Zufriedenheit abgeben.

ja, das kenne ich auch so mike - eben weil auch liebe da ist,
dann fühlt sich alles erträglicher an - auch das andere, was du schreibst hat noch seinen platz im leben,

bei schwermut, depression ist es eher nicht so - da ist man mehr in sich, fast nur in der tiefen stimmung gefangen, wie gelähmt - sieht die sonne, die draussen scheint nicht mehr.

melancholie hat für mich mehr mit sehnsucht, liebe zu tun ...

Ein bisschen Melancholie ist manchmal okay.
Ein bisschen traurig sein und die Welt nicht verstehen.
Ein bisschen depressiv, aber trotzdem entspannt.
Denn glückliche Menschen sind nicht int'ressant.

Melancholie - Kraftklub

Das ganze Album ist empfehlenswert.
Insbesondere für dieses Forum das Lied Liebe!