Hallo liebe Forenmitglieder,
ich möchte hier ganz gerne meine Gedankengänge loswerden, um meine Situation besser verarbeiten zu können.
Ich bin 33 Jahre alt und meine Freundin (27) hat sich nach 6 Jahren von mir getrennt. Es war meine zweite Beziehung. Ich/Wir haben uns immer seelisch sehr verbunden gefühlt. Leider haben wir eine Fernbeziehung geführt, aufgrund ihres Studiums. Nur für 6 Monate hatte sie mal durchgängig bei mir gewohnt. Sie wohnt noch immer bei ihren Eltern (4h Entfernt).
Grundsätzlich haben wir jeden Tag ca. 2h telefoniert, an freien Tagen auch weitaus länger. Sie hat mir die ersten 4 Jahre immer mal ihre Liebe gestanden und auch (nie richtig ernst) nach Heirat und Kindern gefragt. Ich bin da schon immer ein wenig auf Distanz gegangen und habe gesagt, dass wir natürlich erst zusammenziehen müssen. Nächstes Jahr wollte sie zu mir ziehen.
Ich habe es mir auch etwas einfach gemacht und wollte nicht meine Wohnung und Job hier aufgeben, um zu ihr zu ziehen. Meine Wohnung währe groß genug für uns Beide.
Ich war da auch schon etwas vorgeschädigt:
Für meine erste Beziehung (hielt 4 Jahre) bin ich damals ca. 600km von meiner Heimat weggezogen. Doch als der Job sicher war, ging diese erste Beziehung kaputt und wir haben nie zusammengewohnt. Seit dem wohne ich allein in einer Fremden Stadt, weit weg von meiner Familie. Freunde habe ich nicht.
Außerdem macht mein Job einsam, da ich auch feiertags arbeiten muss. Jeden Tag habe ich andere Arbeitszeiten und das lässt kein Hobby unter Menschen zu.
Ich hatte Angst, noch weiter weg zu ziehen. Ich wohne genau zwischen meiner jetzigen ex Freundin und meiner Familie.
Warum ist meine Beziehung nun gescheitert?
Ich kann es kaum schreiben, aber ich hatte kein 6 mit meiner Freundin. Das war mein Verschulden! Sämtliche Zärtlichkeiten haben wir uns aber natürlich ausgetauscht, es kam nur nicht zum Akt.
Ich war seelisch so stark mit ihr verbunden, hatte am Anfang aber Probleme mit ihrem kindlich aussehenden Körper. Natürlich hatten wir darüber gesprochen. Mit der Zeit wurde es aber irgendwie totgeschwiegen und sie hat mir auch nicht mehr wirklich gezeigt, dass sie Interesse an 6 hat. Bei ihr zu Hause (bei ihren Eltern) hatte ich erst recht keine Lust, ihr Zimmer sah aus wie von einer 12-Jährigen und ihre Eltern haben nebenan geschlafen.
Ich weiß, dass die Beziehung da schon hätte scheitern müssen, aber wir haben uns sonst so unglaublich gut verstanden und harmoniert.
Meiner Meinung nach klammert ihre Mutter extrem. Meine Freundin ist Studentin. Alles wird ihr abgenommen, halt wirklich wie bei einem Kind.
Mit viel einwirken von mit, hatte sie sich mal einen Job besorgt und war darauf auch sehr stolz. Ihre Mutter meinte immer nur, dass sie das doch nicht machen müsste, weil es doch alles zu stressig ist.
Ich wollte, dass sie von zu Hause auszieht um selbstständiger zu werden, doch sie hat die Bequemlichkeit gerne genutzt. Ich habe mich einfach bei ihr zu Hause (ihren Eltern) unwohl gefühlt. Ich war halt immer Gast und konnte nicht mit meiner Freundin entspannen. Es wurde immer alles gebracht und gemacht.
Meine Freundin hatte auch viel mehr Zeit und war deshalb auch viel öfter bei mit. Sie hat nie richtig verstanden, dass ich so selten bei ihr war.
Vor 2 Jahren zu Weihnachten sagte sie mir plötzlich, dass sie keine Gefühle mehr für mich hat. Ich konnte nicht damit umgehen, da sie weiterhin meine Nähe gesucht hat und mich geküsst hat.
Nach Reden und einer gewissen Zeit Harmonierte es wieder.
Wie ich zockt meine Freundin sehr gerne am PC. Sie nur viel mehr als ich. Sie hat sich vertieft in Onlinespiele und ich habe ihr auch alle Freiheiten gelassen. Irgendwann musste ich mir aber anfangen meinen Platz zu erkämpfen. Sie hat sich nicht mehr Zeit für mich genommen, unsere Telefonate wurden kürzer und ich musste ihr alles aus der Nase ziehen.
Nach einer Aussprache ging es wieder besser, und sie meinte, dass es von ihr dumm war und mich Liebt. Diesmal kam die Harmonie nicht mehr richtig zurück. Die Beziehung wurde anstrengender und distanzierter. Ich wollte ihr ihren Spaß nicht nehmen und vertraute ihr natürlich. Sie hat viele neue Leute online kennen gelernt und meinte, dass es ihre besten Freunde sind. Natürlich hatte ich auch darüber mit ihr gesprochen, dass es schwierig ist, sie als beste Freunde zu Bezeichnen.
Von mir hat sie zu wenig Bestätigung bekommen, also hat sie woanders Bestätigung gesucht. Sie wollte immer viel gelobt werden und ich durfte sie nicht kritisieren. Da ich aber immer ehrlich alles angesprochen habe, hat sie sich oft kritisiert gefühlt.
Aus einer angespannten Gefühlslage heraus wollte ich mich trennen. Sie klammerte und ich entschuldigte mich also ging weiter. Ich liebte sie auch noch und wollte eine Zukunft mit Ihr.
Der Urlaub im August war wunderschön und ich hatte wieder das Gefühl von Harmonie.
Immer wenn wir uns eine Zeit lang nicht gesehen haben, wurde es schwieriger. Ich merkte, dass sie kämpft. Sie kam mich oft besuchen und sie hat mich oft angerufen.
Aufgrund ihres Studiums ist sie jetzt für 4 Monate im Ausland. Wir hatten uns küssend verabschiedet und freuten uns auf ein Wiedersehen. Doch die Distanz war zu viel! Nach 4 Wochen hat sie sich von mir Getrennt, am Telefon und sie will mich auch nicht mehr sehen. Sie hat wieder keine Gefühle mehr. Dabei hatte sie mir in den Tagen zuvor so viel Nachrichten und Fotos von ihrem Alltag geschickt, wie lange nicht mehr. Sie hat innerlich einen Kampf geführt. Sie hatte schon öfters mal gesagt, dass sie nicht gut genug für mich ist.
Beim Telefonat hatte ich noch geklammert und erstmal eine Kontaktsperre ausgehandelt, bis wir uns wiedersehen können. 3 Wochen später (also gestern) schrieb sie mir, dass sie mir keine Hoffnungen machen möchte und es endgültig aus ist. Sie möchte mich auch nicht mehr sehen. Sie hat bereits mit der Beziehung abgeschlossen. Die Nachricht war sehr ausdrucksstark und feinfühlig geschrieben. Sie wünscht mir nur das Beste für die Zukunft usw.
Ich habe auch zurückgeschrieben, ohne zu klammern und akzeptiere ihre Entscheidung. Ich finde es nicht gut, dass sie es sich so einfach macht. Nun bin ich erstmal wieder leer, ohne jemanden in meiner Nähe. Ich weiß, es wird wieder besser. Ich bin Optimist.
Das unglaubliche schmerzende Gefühl an der Sache selbst schuld zu sein ist erdrückend! Ich weiß, dass es nicht nur meine Schuld ist. Ich habe mich so verbunden gefühlt! Oder habe ich es mir nur eingeredet und war wegen der Zukunftsaussichten so verliebt? Ich sehe meine Chance schwinden eine eigene Familie zu gründen! Ich fand es immer so romantisch, wenn man gemeinsam durch das Leben gehen kann und irgendwann sagt: "Weißt du noch vor 30 Jahren"
Ich habe Angst sie zu idealisieren! Wir sind im Guten auseinander. Die ganzen Jahre habe ich ihr immer ehrlich beigestanden und sie unterstützt! Wie kann die Beziehung überhabt so lange gehalten haben ohne 6? Ich habe immer meine taten sprechen lassen und nie betont, wie sehr ich sie liebe. Ich hätte es ihr mehr sagen müssen
Mache ich mir was vor? Warum habe ich keine Freunde? Ich werde als humorvoll, hilfsbereit und ausstrahlungsstark beschrieben. Bin grundsätzlich auch mit mir im Reinen. Viele sagen einen wie toll man ist, doch was hab ich davon? Ich brauch nicht viel Bestätigung, will aber auch nicht vereinsamen!
Danke, dass ich hier vieles abladen durfte!
07.12.2020 19:27 •
#1