WITH OR WITHOUT YOU?
Lieber A*
ich habe die letzten Wochen so viel auf mich, auf uns, auf Dich geguckt. Alleine, über Pesso, Transaktion und weil ich mich auf Erinnerungsreise begeben habe. Ich habe nahezu alles aufgehoben an Briefen, Tickets, Eintrittskarten, Fotos und das hat mich auch wieder zu unserer Beziehung geführt! Und ebenso auch zu einem Gefühl davon was schief gelaufen ist, insbesondere im letzten Halbjahr.
Ich brauche Gespräche mit Dir, weil ich mir noch so viele Fragen stelle, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen und ich schreibe Dir, weil ich Deine Bewertung „die Beziehung hat mir nicht gut getan“ nicht so stehen lassen kann und möchte!
Ich habe hingesehen, deep dive. auf all unsere gemeinsamen Jahre! Ich fühle mich von Dir ins Abseits getreten, vom Himmel in die Hölle. in Eile und ohne Reflektion und ohne gehört worden zu sein und ohne Dich noch erreichen zu können, viele Monate lang! Ein Weggang im Galopp nach sechseinhalb Jahren täglich geteiltem Leben, die Du im Gesamt als schlecht bewertet hast?
Aber da ging es auch um meine Mühe, meine Sehnsüchte, meine Gefühle für Dich und ich bin nicht einmal angehört worden? Eine halbe Stunde. und noch einmal eine halbe Stunde. Ich bin bis heute im Schock darüber, dass Du auf diese Weise überhaupt gehen konntest. Aber ja, wir sprechen noch! Ich muss das aber für mich verstehen können! Und ja, Du hat mich in einen Schock versetzt! Verstanden hätte ich diese Art und Weise Deines Fortgangs, wenn ich Dich betrogen oder belogen oder total mieß behandelt hätte. Das habe ich nicht!
Die Beziehung „hat Dir nicht gut getan“ und ich sehe einen so viel selbstbewussteren, im Job doppelt soviel für sich einstehenden A* und einen Menschen, der den langen Weg zu seiner Herkunft gegangen ist, mit mir! Und ich sehe Dich, der seiner Identität nähergekommen ist als jemals zuvor! Ich lese Erinnerungen, die da lauten „ich bin alles andere als fotogen“ als ich Dich kennenlernte und weiß, dass Du Dich inzwischen als gutaussehend beschreibst. Ich lese Deine Postkarte aus Berlin an mich, auf der Du notiert hast, dass ich es bin, die Dich in der emotionalsten Phase deines Lebens begleitet und Dir Kraft gibt für die Wiederentdeckung Deiner Herkunft. Und ich weiss, in welcher Tiefe, Emotionalität, Empathie, Büchern, Bildern, Nachfragen und geteiltem Schmerz und persischen Liedern ich Dich begleitet habe. Ich durfte Dich so tief kennenlernen, Deine Begeisterung genauso wie Deinen Schmerz und Deine tiefe Traurigkeit. Ich habe meine Seele tief mit Deiner verbunden, in vielen einzelnen geteilten Momenten und fühle mich zu Dir so tief verbunden, mehr als Du es ggf. jemals auch annehmen konntest?
Ebenso hast mich auf meiner schwersten Reise zurück zu mir selbst begleitet. Ich bin Dir so dankbar für Deinen Glauben an mich, für Deine Hingabe, für Deine Empathie und Dein wundervolles Mitgefühl! Und für Deine heimliche und manchmal benannte Wut (Rachegefühl), mit welchem Du mir meine persönliche Gerechtigkeit wieder hergestellt hast! Und ich schreibe hier: Du hast meine weibliche Seele geheilt, mit Dir habe ich mich wieder fallen lassen können, sicher gefühlt, Berührung geniessen können und mit Dir habe ich meinen Körper und mich wieder annehmen und lieben gelernt! Und auch hier wollte ich noch so viel mit Dir erleben.
Wir haben nun Beide eine Reise zu uns hinter uns! Und das wäre nicht möglich gewesen, wenn wir uns nicht gegenseitig und über alle Jahre angenommen, gesehen, mitgefühlt und geliebt hätten? Kennst Du unser Foto aus Soline noch? Weisst Du wie glücklich wir da aussehen?
Und nun hatten wir Beide den Wunsch nach Veränderung! Ich bin losgelaufen, habe Dich gefragt, wollte die Veränderung mit Dir anstoßen und Du rennst davon? Ich würde Dich so gerne verstehen, warum?
Wir haben so einen unterschiedlichen Blick darauf und ich kann Dir hier nur schreiben, dass dieses erste Loslaufen, Dich um gemeinsame Zeit bitten, Dich nicht erreichen können im Streß und Deiner Erschöpfung sehr sehr schmerzhaft war. Ich habe mich sehr einsam gefühlt!
Ich wollte Veränderung anstoßen, weil ich die Enge, die Kompliziertheit, den Alltag, die Eingefahrenheit nicht mehr ertragen habe! Und in mir waren so viele neue Ideen für Veränderung, und mein Wunsch und meine Sehnsucht uns wiederzugewinnen war so groß. Konzerte, Ausflüge, Reisen das wäre doch erst der Anfang gewesen.
Weisst Du eigentlich, dass es mir nur um uns gegangen ist? Um Dich, Dich fragen, hoffen dass ich Antworten von Dir bekomme, um zu wissen, was Du eigentlich möchtest? Und dann haben wir Listen angefertigt, um die es gar nicht ging? Du warst eingeklemmt, bist erstickt, hast die Enge nicht mehr ausgehalten! Ich doch auch nicht Ali!
Die Realität, das letzte Halbjahres, unsere Streits, das war ganz ganz schlimm und gar nicht schön!
Wir sind viel zu lange aus dem Kontakt gewesen, haben uns Beide nicht mehr bemüht um unsere Liebe. Aber ich war mit meinem ganzen Herzen, mit meiner Liebe und mit meinen Lebenswünschen trotzdem immer und bis zuletzt bei Dir! In meinem Kopf hatte ich bis zuletzt ein positives Bild von Uns, von uns zusammen und von einem „WIR“ Aufrecht gehalten, weil ich nicht nur den großen Wunsch sondern auch so viele Ideen für Veränderung in mir getragen habe. Und warum? Weil ich Dich geliebt habe, Dich tief in meinem Herzen trage und meine Seele mit Deiner verbunden hatte. Das hatte den wichtigsten Wert für mich und war der Motivator und mein naiver Glaube „wir schaffen das“. Nur für mich?
Unsere Begegnung war für mich eine ganz Besondere! Ich wollte eigentlich keine Beziehung und bei Dir konnte ich mich gar nicht mehr dagegen entscheiden! Ich habe Dich, wir haben uns von Beginn an mit so großer Begeisterung angestrahlt, ich fand dich viel zu attraktiv mit Deinem wunderschönen Lachen, mit Deinen so warmen Augen, als dass ich mich hätte noch dagegen entscheiden können1 Ich weiß, dass wir glücklich und unbeschwert durch Budapest und Wien spaziert sind, uns in Ulm totgelacht haben auf der Straße, den intensivsten Kuss im Zelt auf dem heimatsound ausgetauscht haben. Ich habe mir so viele Fotos von uns in all den Jahren angesehen und sehe, dass wir Zwei uns gemeint haben und glücklich waren und ich sehe uns auch an, dass wir unsere Beziehung noch für etwas Besonderes gehalten haben, Kreta ebenso und zuletzt! Und ich weiß, dass wir uns sechseinhalb Jahre lange, das sind 2700 irgendwas Tage täglich Nachrichten geschrieben haben und fast ausschließlich mit dem Bemühen um unsere Verbundenheit, mit dem Austausch vieler Herzen und in Fürsorge füreinander geschrieben. Ich weiß, dass mein erster Gedanke nach dem Aufwachen immer Dir galt, sechseinhalb Jahre lang und bis zuletzt! Du hast mic h gemeint und als Deine große Liebe bezeichnet, der Du „die Sterne vom Himmel holen“ und mit der Du „tanzen wolltest, die ganze Nacht“. Ich weiss, dass ich mit Dir alt werden wollte, seitdem Moment als ich auf Deiner Couch in Deinen Armen in vollster Sicherheit eingeschlafen bin. Und lieber Ali, weil wir es sind, die zusammen, gemeinsam zu Zweit ein Kind bekommen wollten! Ich wollte ein Kind von Dir Ali! Eine hübsche Leyla mit Deinen Genen, Deinem Gemüt, Deinen Augen. und ich hatte ein perfektes Bild von ihr in meinem Kopf, wenn ich mit Dir geschlafen habe. In meinem ersten Brief habe ich noch soviel mehr geschrieben. Ich war glücklich mit Dir viele Jahre lang und ich weiß, Du warst es auch!
Wir hätten uns wiederfinden können. ein gemeinsames unsere wirkliche Liebe nicht ignorieren, egal wie dann die Entscheidung für uns ausfällt. und nicht ein bloßes Wegrennen, das hätte auch ich verdient gehabt.
Im Gegensatz zu Dir bedeutet mir unsere gemeinsame Entwicklung so viel und für mich wäre diese Reise noch lange nicht zu Ende gewesen! Ich sehe im Leben keinen anderen Sinn, als sich immer besser kennenzulernen, sich gemeinsam in Wohlwollen und mit dem Wissen um den anderen in Fürsorge weiterzuentwickeln, gemeinsam aus Fehlern und Enttäuschungen zu lernen und zu wachsen. Die Chance, in egal welcher Lebens- und Beziehungskrise, den anderen endlich mal besser in allen Bedürfnissen wahrzunehmen und anzunehmen. Und ich fühle leider eben tief in mir, dass diese Krise, in der wir gesteckt sind eine und die erste echte Chance gewesen wäre für Dich und für mich! Was haben wir denn davor wirklich mal versucht oder geändert? Und ich meine uns Beide!
Ich habe so viele Beziehungen um mich herum erlebt, die festgefahren waren nach Jahren oder Krisen hatten, die erheblich schlimmer waren als unsere. Flo hat Anna betrogen und sie haben sich wieder zusammengerauft und sind glücklich, Simon hat Lynn fast durch Suff und Depression verloren und sie haben geredet, geklärt, sich unterstützt und verziehen. G* ist mit Flo in eine Paartherapie , als es fast schon zu spät war und weil sie soviel gestritten haben und auch nur noch WG statt Beziehung gelebt haben. Flo Schuster, der seine Beziehung gerettet hat, weil er sich eingestanden hat, dass er eine eigene Wohnung braucht und nicht zusammen leben möchte.
Und Wir? Wir treten sechseinhalb Jahre ohne echten Versuch in die Tonne, obwohl jede Veränderung möglich wäre und wir noch keine davon wirklich angegangen sind? Ich wollte einfach die Chance auf eine neue Begegnung. bin ich viel zuviel Idealist und habe in mir gespürt, an die Kraft unserer Liebe zu glauben, die jede Veränderung egal wie verrückt möglich gemacht hätte? Muss ich mich dafür schämen, dass ich Dich geliebt habe und wie?
Und A*, ich habe es Dir schon geschrieben: Warum musst Du aus jeder Beziehung davon rennen, um wieder „atmen“ zu können? Warum musst Du Dich nach jeder Beziehung erstmal „erholen und wieder zu Dir finden“ wie Du mir auch schon in den ersten Chats nach der Beziehung zu Dana schriebst? Warum kannst Du nicht Beides leben? Ich hätte es mir so gewünscht! Deine Freiheit auch in Beziehung? Sei oder werde wieder Du selbst! Bring Dich mit Deinem Leben ein, wie Du es gestalten möchtest! Das meinte ich mit, diese Krise wäre die erste echte Chance gewesen! Ich kenne Dich so viele Jahre und ja. der Abstand war gut um Dich noch mehr und wieder besser zu erkennen! Aber wirf doch diese unser ganzen Erfahrungen um uns nicht einfach weg. alles was uns im Weg stand ist veränderbar. Ich will so unbedingt, dass Du wieder glücklich wirst! Und ja! Ich habe viel verkackt, aber was ich nie außer Acht gelassen habe, NIE, das war die Idee und mein Gefühl zur Dir und meiner Vision von unserem Glück!
Ja! Ich habe viele Fehler gemacht, VIELE! Und wir haben uns verrannt, schon viel zu lange! Und ja ! Eine Pause wäre gut gewesen! Auch mir haben diese vergangenen Wochen gut getan, weil auch ich wieder atmen konnte und mein Leben wieder gespürt habe, welches auch ich vermisst habe! Aber ich glaube im Gegensatz zu Dir ziehe ich daraus nicht die gleichen Schlüsse wie Du. Ich habe mich vergessen in unserer Beziehung! Aber ich will und wollte bis zuletzt daran glauben, dass ich dieses, mein gut tuendes Jetzt in Verbindung und Anreicherung zu unserer Beziehung setzen kann! Ich wollte Dich und mein neues Leben mit Dir teilen! Dich aufgeben, als den Menschen, den ich nun und der der mich nun so viele Jahre begleitet habe? Warum? Ich weiß nach all diesen Wochen: Ich habe Dir mein ganzes Herz geschenkt alle Jahre! Das tut weh unendlich!
Und ich verstehe nicht: Können nicht all unsere Fehler und gegenseitigen Enttäuschungen unsere gemeinsame Erkenntnis sein für das was ich besser machen kann und für alles was Du eigentlich brauchst und möchtest in Deinem Leben? Ich hätte Dir so gerne ein Ankommen in Deinem Leben geschenkt! Und auch nach all diesen qualvollen Wochen wäre mir dies mein allergrößtes Glück gewesen! Warum können wir nicht darüber sprechen, neu fühlen und daraus etwas Neues, viel Besseres entstehen lassen? Ich möchte Dich ankommen lassen in Ruhe und Du hast nur Angst vor mir?
Ich möchte nicht mehr das was davor war! Du auch nicht! Ich möchte auch nicht mehr „alles zurück drehen auf das zuvor“. Aber ich möchte und hätte so gerne die Chance gehabt alles zu investieren um Dein Glücklichsein zu erreichen, weil Du und Dein ganzes gelebtes Leben es so sehr verdient hätten. Ich wollte Dich nicht verlieren! Das tut weh. so so sehr!
Ich hab Dich so enttäuscht! Aber würdest Du mir in meine Seele und meine Liebe für Dich gucken können, dann würdest Du Dich aufgehoben fühlen! Das weiß ich! Da stehe ich nun als Seelenmensch, der alltägliches Leben verkackt hat, ja! Aber hätte ich Dich einmal nur erreicht mit meiner Liebe, hättest Du mir einmal zugehört, was ich mit Veränderung meine und wie meine Gedanken zu einer Veränderung ausgesehen haben? Es war nicht fair, dass ich mich dazu nicht einbringen konnte, weil all meine Ideen Dir und zu unserer Zukunft zu „verrückt“ sind oder und auch in Deinen Ohren anscheinend “entweder Du oder Jonah“ geheissen haben? Ich bin so traurig Ali! Ist meine Liebe von Herzen, aus tiefstem Herzen so gar nichts wert? Ich habe Dich gesehen in all Deinem Kampf, in Deiner Erschöpfung, in Deinem Schmerz und ich war Dir in meinem Gefühl und in meiner Sorge und Seelenbegleitung die treueste Begleiterin auf Deinem Lebensweg! Nichts anderes habe ich bis zuletzt in mir getragen! Keinen Groll, keine Ablehnung nur die tiefe Verzweiflung und den Frust, Dich mit all dem nicht mehr zu erreichen.
Ich möchte auch mit meinen Gedanken und Wünschen für uns wenigstens hier notiert und geschrieben einmal Gehör finden: Ich war sechzehn Jahre lang Mutter. Jonah und ich haben eine so gute Verbindung, die viel Veränderung verträgt. Das spüre ich unverrückbar in mir! Diese Energie habe ich in die Verbindung und ins Aufwachsen von Jonah gesteckt und auch da hast Du mir so so wertvolle Zeit geschenkt! Mit diesem Wissen habe ich auch schon damals über einen Umzug mit Dir nach Italien nachgedacht und wäre bereit dazu gewesen.
Ich habe für mich meinen Standpunkt eingenommen, sehr reflektiert und aus der Ruhe heraus!
Auch damals hast Du mir nicht geglaubt, dass ich mit Sohn so weit bin, dass es auch einfach nur in jeglicher Ausgestaltung um unsere Beziehung zueinander gehen darf!
Das auch ich eine Veränderung brauche hast Du einfach immer vom Tisch gewischt! Selbiges mit den Finanzen. Ich wollte mein Leben mit Dir neu ausgestalten und das bedeutete für mich, mit all Deinen Aussagen zu „keinen Raum“, „ersticken“. dass wir darüber sprechen, ob wir die gemeinsam Wohnung wieder aufgeben, weil ich glaube, dass Du alleine wohnen musst auch mit Beziehung! Und warum denn nicht?
Mir geht es um eine Beziehung, in der man wertvolle Zeit miteinander teilt, Ausflüge, Reisen, Ausgehen, Konzerte. Ich bin die letzten Wochen in mich gegangen und ich möchte und will diese Form des Alltag Teilens nicht mehr! Ebenso möchte ich nach 16 Jahren auch mein Recht wieder haben wie ich mein Leben ausgestalte und ich darf auch in Bezug auf Jonah endlich mal wieder frei denken und habe gespürt, wie gut mir das tut! Jonah hat, egal wie ich mich entscheide, ein Zuhause und ich darf und kann mich verändern. Aber auch da hast Du mir nicht zugehört oder geglaubt.
Fakt ist, ich hatte ein Bild von Dir und mir im Kopf mit allen möglichen Freiheiten zur Veränderung.
Aber auch dazu möchte ich mit Dir sprechen, weil ich mir mit all Deinen Aussagen und Vorwürfen an mich trotzdem kein Bild machen konnte was Du eigentlich suchst im Leben! Da war soviel Ambivalenz in Deinen Worten und in Deinem Handeln! Bis zuletzt hast Du mir Sicherheit gegeben in Deinen Nachrichten. Du schriebst mir „ich lieb Dich Du Verrückte“, „ich will mehr“ um Dich direkt danach mit soviel Wut zu trennen. Wie kann ich das verstehen? Du hast Listen gemacht, um die es nicht wirklich ging. Worum ging es Dir? Und warum hatten wir uns auf eine Pause geeinigt, die überhaupt erstmal wichtig und gut gewesen wäre und Du hast dann doch beschlossen alles in einem Befreiungsschlag aufzulösen?
Ich hatte den großen Wunsch und die verrückte Idee, dass wir auseinanderziehen, sobald es möglich ist oder eine Chance auf eine zweite Wohnung möglich ist. Und ich hatte die verrückte Idee, dass wir uns dann einfach nur mal wieder verabreden für schöne Dinge. Die zweite Wohnung war schon organisiert und steht frei. Verrückt gel! Ich habs nicht mitgeteilt.
Ich wollte trotzdem, dass ich endlich auch angehört werde, wenn meine Entscheidung die ist, dass ich mein Erbe mit Dir teilen möchte. Aber Du hast mich nur immer mit „das ist für J*“ abgewürgt. Und ich sitze hier und denke mir, ja stimmt, dich hat es erdrückt. Aber auch hier hast Du Dich anders artikuliert immer schon. Als wir uns kennen gelernt haben, warst Du auf der Suche nach „der Einen“, und wolltest „endlich einmal ankommen im Leben“. Ich habe diese Idee auch finanziell in meinem Herzen getragen. Wir hätten echt viel Kohle gehabt, um uns eine Basis aufzubauen. Und auch hier hatte ich so viele Ideen im Kopf. Eine kleine Wohnung anzahlen, damit auch du mit mir zusammen eine Sicherheit hast und etwas durchschnaufen kannst. Ich wollte alles mit Dir teilen. Und wenn es nicht eine Wohnung gewesen wäre, dann eben verrückte Babette Ideen, wie jetzt, eine zweite Bleibe irgendwo im Süden wo es warm ist, die uns Beiden gehört.
Ich weiß bis heute nicht, warum du nicht auch einmal annehmen kannst? Oder erstickt es Dich, weil Du dann Angst hast (wie H*) Dich zu viel zu binden und festzulegen und nie wieder aus der Nummer aussteigen zu können? All das würde ich gerne verstehen wollen.
Und ich ergänze auch hier Deinen Frust: Ich habe wie Du mein Leben lang gearbeitet, ich habe 17 Jahre Serviceplan mit 80 Std. pro Woche, unbezahlten Überstunden, wenig Raum für Freizeit, daneben noch Kind, kein Unterhalt gelebt und auf die Reihe bekommen und ich sehe mich auch nirgendwo anders als wieder zurück in Arbeit und eigener Finanzierung. Die Zeit wird es wieder geben, ich bin dran, aber ich musste diesen Weg so gehen, um gesund zu werden. Und wenn Du den Glauben an mich da verloren hast? Ich nicht!
Und warum ist Ankommen so schlimm? Warum ist immer wieder neu anfangen als wären wir 20 Jahre alt die bessere Option? Immer wieder neue Hoffnung, ein paar Jahre Glück und dann wieder alles von vorne? Wieder dem anderen erklären wer man ist? Anstelle hinzusehen, Leben einfach wieder zu leben zu Zweit. einfach loslaufen, Lebenshunger stillen, eigene Freiheiten und trotzdem gemeinsame Zeit in viel tieferer Verbundenheit teilen? Ich gucke Dich an und glaube Dir damit nur Angst zu machen. Ich weiss es nicht? Lieber alles verlieren? Ich habe es schon so oft geschrieben. Es fällt mir unendlich schwer zu akzeptieren, dass alles.
Und ich glaube Du verstehst mich nicht und ja! Ich mache mir hier so sehr nackig und das tut so weh! Weil ich nichtmal weiss und nun schon erahne, dass ich Dich anschreibe und Du schon wieder eine neue Frau gefunden hast, Deine Aufmerksamkeit gar nicht mehr in meinen Worten liegen kann? Weisst Du wie schlimm auch dieser Gedanke ist, wenn ich mich hier nackig ausziehe und Du dies alles mit nur halber Beteiligung und in totaler Abkehr von mir liest?
Ich wollte Dich und Dich glücklich sehen egal unter welchen Umständen! Aber mit viel mehr Leichtigkeit!
Ich kann es nicht glauben, bis jetzt nicht! Aber lass uns reden und lass mich auch meinen Frieden finden bitte!
In allergrößter Liebe,
B*
PS: Meine größte Traurigkeit stelle ich nun ans Ende der Zeilen: Ich habe Dich in einem Moment zu Deinen Gefühlen für mich gefragt, in dem Du mir gar keine Antwort hättest geben können! Wie denn auch? Mitten im Nicht-Kontakt, mitten in Deinem Streß und der von Dir so oft benannten Erschöpfung und Traurigkeit! Und deswegen fühle ich soviel Schmerz in mir, der mir in den letzten Wochen oft die Luft zum Atmen genommen hat. Anders kann ich mich nicht formulieren. Eine für uns Beide lebensverändernde Entscheidung nach so so vielen gemeinsamen Jahren, mitten in meinem Wunsch für einen Aufbruch und Veränderung für „Uns“, nach den ersten zaghaften Versuchen wieder überhaupt in ein „Wir“zu kommen, mit all der Liebe und Verbundenheit, die ich für Dich in mir trage, mit der großen Sorge, die ich mir um Deinen Zustand gemacht habe. . getroffen in Eile, ohne echten gemeinsamen Austausch, in Vorwurf und Wut, im Hoch der gegenseitigen Enttäuschungen? Das zu akzeptieren, habe ich wohl immer noch nicht geschafft. und was ich nun sehe ist, Dich weiter davon laufen mit nur Sport, Job und zig Terminen und Verabredungen. Ich schreibe das ggf. auch als Frage an Dich, ob Du irgendwann mal in einem Gefühl warst, irgendwas fühlst außer Traurigkeit. Du hast mich in diesen abgelaufenen letzten Monaten so verdammt oft an meinen Burn-Out erinnert. Auch das erlaube ich mir hier zu notieren.
Ich habe mir Sorgen gemacht um Dich, schon lange!
09.10.2024 03:20 •
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