Ich weiß nicht genau, ob dies der richtige Ort im Forum ist es zu schreiben, aber ich weiß nun nicht, wo ich es sonst schreiben sollte, tut mir leid, wenn es falsch ist.
Ich lese jetzt in diesem Forum seit ein paar Wochen mit. Es hilft mir ein wenig zu sehen, dass es vielen exakt so ergangen ist. Des Weiteren empfand ich Metapher vom Brunnen als ausgesprochen zutreffend. Ich habe mich bisher nicht getraut zu schreiben und ich werde jetzt wohl eine Textwand schreiben...
Ich(m 25) habe mich vor relativ genau einem Monat von meiner Freundin(w22) trennen müssen.
Gemusst habe ich es, weil sie sagte zunächst sagte, dass sie jemanden auf ihrer Zeitarbeit kennengelernt habe, mit dem sie sich ein Leben vorgestellt habe. Das war für mich zunächst in Ordnung. Wer macht das nicht, mal für jemanden anderen zu schwärmen, ich hatte das auch schon getan. Sie war außerdem das Wochenende zuvor bei mir gewesen, wir hatten eine sehr schöne Zeit verbracht und sie erschien mir nicht anders als sonst.
Ich stellte in der selben Nacht fest, dass das kurz nach unserem 3jährigen Jubiläum war. Das schockierte mich und ich sprach sie darauf am nächsten Tag wieder abends an. Ich muss dazu sagen, dass wir eine Fernbeziehung hatten und uns wenn es ging immer am Wochenende trafen. Es war auch nicht extrem weit, eigentlich nur 2 Stunden mit der Regionalbahn, die durch Umsteigezeiten 3 waren, irgend etwas mit 150km. Mit dem Autofahren war momentan keine Alternative, weil ich immer noch keinen Führerschein hatte und sie wegen Versicherungsgründen mit dem Auto ihrer Mutter erst ab 23 hätte allein fahren dürfen. So rief ich sie wie immer über Skype an. Am Tag zuvor schien alles eigentilch geklärt zu sein. Nun war ich aber aufgewühlt. Ich blieb dennoch ruhig und fragte sie Dinge wie, ob sie noch Herzklopfen bei mir hatte, ob sie das beim anderen hatte etc. Und sie verneinte heftigst. Später sagte sie plötzlich, sie wisse einfach nicht mehr ob sie mich liebe. Einfach für mich damals aus dem nichts. Ich habe gelesen, dass es oftmals so ist. Ich möchte dazu sagen, dass wir eine sehr harmonische Beziehung hatten und uns nie wirklich gestritten haben. Wir haben uns nur einmal wegen der Zeitarbeit gestritten. Sie wollte die BOS im Spätsommer anfangen und ich hatte mich darauf gefreut, da ich von der Uni nichts im Sommer zu tun hatte, dass wir uns einmal richtig lange bei ihr hätten sehen können. Dies wurde durch die Arbeit zunichte gemacht.
Sie meinte schließlich zu mir, dass sie die Arbeit annahm, weil sie sich nutzlos gefühlt hatte und das Geld ja brauche um mich sehen zu können und ich sah es
bitterlich ein. Das war der einzige Streit den wir hatten.
Zurück zum Gespräch, dann sagte sie plötzlich, dass sie mit der Entfernung nicht mehr klar komme, nach 3 Jahren und dass sie Angst habe, dass unsere Beziehung enden könnte. Ich beruhigte sie, dass dem nicht so wäre. Es war alles halbwegs gekittet.
Die Nacht konnte ich nicht schlafen. Sie auch nicht und ich schrieb ihr SMS, dass wir uns öfters sehen könnten, wenn man ein paar Dinge ändert und dass es nicht mehr lange dauern würde, bis wir soweit wären, dass wir endlich zusammen ziehen könnten. Es würde aber noch ei Jahr dauern.
Wir hatten uns ausgemacht uns spontan einen Tag darauf zu treffen.
Mittags wollte ich es noch einmal mit ihr am Telefon abklären, doch dann war sie plötzlich ganz anders. Sie schien sich innerhalb von 5 h am Morgen komplett gewandelt zu haben. Sie schrieb mir einen 1,5 seitigen Brief über das Internet. In diesem hieß es, dass sie sich von mir eingesperrt fühlte, dass sie keine Zeit mehr für Freunde hatte, obwohl ich ihr immer gesagt hatte, sie solle sich bitte unbedingt um die kümmern. Sie sagte, dass sie die Entfernung auf der anderen Seite und die Trennung zu ´mir nicht aushielt. Dies widersprach sich für mich. Sie sagte außerdem, dass sie Angst vor Alltag hatte. Dabei meinte sie immer, dass sie Alltag haben wollte. Um dies zu verhindern, haben wir unsere Zeit meist effektiv mit Aktivitäten genutzt. Aber auch mit Ruhe. Von dem Kerl, für den sie schwärmte kein Wort.
Es gab noch einige weitere Details, die ich mir erspare.
Am Abend war mir klar, dass sie mich nicht mehr liebt, auch wenn sie sagte, sie wüsste es nicht. Ich konnte es nicht ertragen, dass sie wegen mir litt und ich beendete es. Sie nahm es hin und sagte lediglich Ich weiß darauf. Ich schnitt ihr das Wort ab, da ich nicht hören wollte, wie toll für sie ja alles war. Sie meldetete sich darauf nicht mehr von selbst.
Ich begann sofort mich darauf zu konzentrieren, mein Leben zu ändern, machte viel Sport, reaktivierte Freundschaften, das ganze Programm.
Aber all das konnte mir nicht geben, was sie mir gegeben hatte: Sie war in den vergangenen 3 Jahren die meisten Abende da gewesen und hatte mir mal mehr oder weniger zugehört. Sie hatte auch selbst erzählt. Ursprünglich kam es von ihr. Ich hatte ihr auch gesagt, dass ich Aufmerksamkeit brauchte und das hatte sie nie gestört. Sie kam wann sie kam und ich wusste, dass sie irgendwann da war und ich freute mich, auch wenn es erst abends um 10 für 1 oder 2 Stunden war.
Ich versuchte eine Kontaktsperre. Sie meldete sich auch nicht. Es war unverständlich für mich. Wie konnte ein so emotionaler Mensch wie sie, so kalt sein? Ich hatte ihr ja das Wort abgeschnitten? Hatte sie mir nicht noch etwas zu sagen gehabt? Die Kontaktsperre gelang mir nur minder gut. Schließlich bot ich ihr auf Facebook die Freundschaft an. Dies war eigentlich gedacht, dass ich meinen Output wieder loswerden kann und ich wieder von ihr höre. Einen Abend lang schrieben wir wie früher und ich fühlte mich gut. Dass sie später kaum Zeit hatte nahm ich hin. Bis zu dem Tag, wo sie mir endlich, nach 4 Wochen meine Sachen schickte. Ich hatte ihre bereits am Anfang geschickt, damit sie noch leichter abschließen konnte.
Ich wusste ja, dass es ihr erstaunlich gut ging aus dem Facebook-Chat heraus. Doch dann verstand ich, es würde mir nicht besser gehen, wenn ich wüsste, dass es ihr so gut ging und dass sie bald noch mehr Leute kennen lernen würde. Ich empfand es als ungerecht, dass es ihr ohne mich gut ging und mir eben nicht. Ich empfand es als ungerecht, dass sie scheinbar nicht das durchlebte, was ich durchlebte und es sie auch nicht interessierte. Und ich wollte endlich über sie hinwegkommen. Also beschloss ich sie nun aus meinem Leben zu verbannen und mir auch die letzte Möglichkeit zu nehmen sie zu kontaktieren. Ich blockierte sie, bemerkte, dass ich ihr noch Machs Gut schreiben wollte und entblockte sie. Ich wusste nicht, dass es eine 48h Sperrung gab.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich dachte mir, es ist eh egal und habe sie komplett wie ein Tagebuch zugetextet und sie hat es auch bis heute nicht gelesen denke ich. Dann konnte ich sie blockieren.
Aber nun kommt das warum ich so große Probleme habe: Ich komme mit der Einsamkeit nicht zurecht. Es meldet sich keiner bei mir. Niemand fragt wie es mir geht. Ich habe mich zwar bemüht, aber niemand meldet sich bei mir von sich aus. Und meist haben sie gar keine Zeit. Ich habe mit einigen darüber geredet, aber die haben natürlich auch ihr eigenes Leben. Nun war es so, dass sich auch vorher wenige Menschen um mich geschert haben, also vor der Beziehung und nun ist es nach der Zeit umso schlimmer für mich. Ich fühle mich gelähmt. Ich brauche einfach jemanden zum Reden. Jemanden der mir zuhört.
Leider ist das nicht alles. Ich habe die Beziehung falsch genutzt. Ich hatte vor der Beziehung größere Probleme, die ich nicht genauer ansprechen möchte. Auf jeden Fall nutzte ich die Beziehung nicht, diese zu beheben, sondern lediglich um sie verdrängen. Und nun kehren diese mit voller Wucht zurück. Gerade in dieser Stille, erschlagen sie mich härter denn je. Ich nutzte die Unterhaltungen, um alles auszublenden. Mir war es genug zu wissen, dass da jemand war. Und jetzt kommen diese Gedanken der Verzweilfung und das Ende der Beziehung zu diesem geliebten Menschen zusammen und ich weiß nicht, ob ich so weitermachen möchte. Ein Bekannter rät mir ständig zum Psychoanalytiker zu gehen. Ich will es aber immer noch allein versuchen.Morgens ist die Stille nach den Albträumen und den Nächten in denen ich 3-4 Mal aufwache besonders schlimm. Ich brauche meist trotz Sport bis zum frühen Nachmittag wieder fit zu werden. Ich habe momentan Semesterferien, daher habe ich leider besonders viel Zeit.
Ich hoffe, dass das was ich schreibe nicht zu naiv ist. Ich hoffe, dass es nicht zu sehr nur von Selbstmitleid trieft, aber es ist gerade so schwer. Ich versuchte sie aus meinem Kopf zu bekommen, aber wenn ich diese Stille erlebe, geht es einfach nicht. Ich denke dann ständig an sie, würde sie sofort zurücknehmen, auch wenn ich vom Kopf her genau weiß, dass sie nicht gut wäre für mich und dass sie einfach nicht mehr will. Ich habe auch schon wie bereits geschrieben versucht, viel zu tun und ich tue es auch, aber es gibt diese langen Zeiten, in denen ich nichts tun kann. Ich bin dann auch sehr reizbar, was mir leid tut. Ich wollte mir dies einfach einmal von der Seele schreiben... Ich hoffe, das ist hier nicht falsch. Ich hoffe, dass dieser Text nicht zu vielen auf den Nerv geht. Ich habe wirklich ein wenig Angst diesen Text einzustellen...
21.08.2016 20:00 •
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