Ach herrje, Du armer... ,
im Moment wird Dir nichts wirklich helfen, fürchte ich; Du musst durch diesen Kummer durch und der wird Dir auch erst einmal noch erhalten bleiben. Aber es wird besser, versprochen!
Ich fürchte ja, dass derjenige, der ihr gut tut leider doch eine Rolle bei der Trennung spielt. So was wird eigentlich immer erst einmal abgestritten...
Eure Situation ist schwierig, weil das kleine Kind da ist. Das macht es unmöglich, keinen Kontakt mehr zu haben. Und kein Kontakt ist eigentlich erst einmal die beste Möglichkeit, um ein wenig Abstand zu bekommen. Dass Du ausziehst und erstmal räumliche Distanz schaffst, ist ein guter Weg.
Vor einer Scheidung hat der Gesetzgeber ja erst einmal das Trennungsjahr eingerichtet, das ist auch gut so. Du musst deshalb im Moment nichts überstürzen. Hast Du ein soziales Netz (Familie, Freunde), das Dich auffängt? Das ist in Deiner Situation sehr wichtig.
Ich empfehle Dir folgende Schritte:
Hör Dich nach einem guten Fachanwalt für Familienrecht um und lass Dich dort beraten. Nimm alles an Unterlagen mit (Einkommensnachweise, Steuererklärungen, evtl. Kreditverträge), was Du in die Finger bekommst. Der Anwalt wird Dir berechnen, was finanziell auf Dich und Deine Frau (ist sie auch berufstätig?) zukommt. Habt Ihr Wohneigentum?
Um Hab und Gut aufzuteilen und auch im Sinne des Kindes weiter gute Eltern zu sein, würde ich mich nach einem Mediator umgucken. Es gibt Mediatoren, die sich auf Trennungsvereinbarungen spezialisiert haben. Es ist gut angelegtes Geld, weil eine einvernehmliche Vereinbarung viel Ärger und Kosten ersparen kann.
Überleg Dir, was Du aus der Wohnung mitnehmen möchtest und mach Dir eine Liste. Vielleicht bekommt Ihr es ja auch ohne Streitigkeiten und Mediator hin, alles aufzuteilen. Erfahrungsgemäß ist es jedoch oft so, dass der Verlasser aus lauter schlechtem Gewissen erst einmal allem zustimmt und es sich dann später durchaus anders überlegt.
Tipps, wie Du Deine Frau zurückerobern kannst, kann ich Dir leider nicht geben. Gefühle kann man tatsächlich nicht erzwingen, da hat Deine Frau schon recht. Aber ich kann Dir sagen, was Du auf alle Fälle vermeiden solltest: Keine verzweifelten Anrufe, SMSen, Briefe, Mails. Keine Gesprächswünsche, keine Vorwürfe. Ich weiß, dass das schwer fällt, aber glaub mir: Damit treibst Du sie nur weiter weg von Dir.
Du kannst einfach nur hoffen, dass Deine Frau sich während des Trennungsjahres anders besinnt - aber darauf bauen würde ich nicht.
Für manche ist die Arbeit hilfreich, weil sie ablenkt, andere sind nicht dazu in der Lage. Je nachdem, wie es Dir geht: Vertrau Dich Deinem Hausarzt an, lass Dich krankschreiben und scheu Dich nicht, auch psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Du stehst unter Schock...
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!
13.09.2015 12:25 •
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