Guten Morgen Forum, hallo Victoria Siempre,
danke für deine Antwort. Du stellst Fragen und gibst Tipps, die hilfreich sind. Obwohl du selber im Trennungsstress bist, scheinst du klar denken zu können – eine Fähigkeit, die mir in den letzten Tagen fehlt.
Gestern hatte ich noch mal ein längeres Gespräch mit meiner Freundin: Ihr Entschluss ist endgültig, die Beziehung ist beendet. Wenn mich jetzt jemand fragt, wie´s mir geht, ich weiß es nicht. Oder besser: meine Gefühle und Stimmungen wechseln ständig. Meist ist es dumpfe, graue Erschöpfung, aufstehen mit dem Gedanken: Hoffentlich ist der Tag bald rum und ich kann ins Bett. Nur blöd, dass ich dann nicht schlafen kann, stehe morgens um vier auf der Terrasse, trinke Kaffee und rauche bis mir schlecht wird. Dann wieder Anfälle von Panik: Alles vorbei, das Leben wird nie wieder schön, nie wieder Austausch von Gedanken, Nähe, Zärtlichkeit .... dann wieder wütender Optimismus; ich lasse mich nicht unterkriegen!
Aber der Alltag geht weiter, die Kinder sind da (oh ja, Pubertät ist bei beiden ein Thema, dazu die verfahrene Situation zwischen Mutter, Vater, Vaters Freundin ... die haben es auch schwer), dazu sind Ferien, auch ich habe Urlaub, weiß nicht, was ich mit der Zeit anfangen soll. Große Sprünge machen geht nicht, wegen der Trennung ist es auch finanziell eher eng bei mir. (@ Victoria: Das mit der Beratung für die Kinder habe ich versucht: Sie lehnen das vehement ab. Die Wochenendregelung funktioniert bei der jüngeren Tochter, der Sohn hält sich nicht dran, ist meist bei mir, bei der Mutter wenn´s ihm gerade passt. Eine Ferienregelung gibt es nicht, gerade die hat sie ja verweigert, und daran ist mein Urlaub gescheitert)
Wie ich mit meiner Noch-nicht-Ex (Scheidung ist seit Monaten eingereicht, kommt aber wegen irgendwelchen Rentengeschichten nicht voran) umgehen soll, weiß ich auch nicht. Den Rosenkrieg, den wir jetzt haben, wollte ich nie und habe ihn auch nicht angefangen. Sie könnte jetzt triumphieren – hat ja die Neue erfolgreich vertrieben – und wir könnten zu einem „normalen“ Umgang miteinander zurückkehren. Für mich wäre das die Niederlage, eine Demütigung die ich vor mir selber und vor meiner Umgebung (Verwandtschaft, Freunde) kaum rechtfertigen kann. Weitermachen aus Stolz und Eitelkeit? Genauso blöd.
Ich will eine schnelle, faire Scheidung; klare, verlässliche Regeln für den Umgang mit den Kindern und darüber hinaus keinen Kontakt mehr. Ich will mein eigenes Leben zurück. Wie erreiche ich das?
Danke für´s Lesen. Cani-s