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Meine Affäre und meine Aufarbeitung

G
Volle Zustimmung!

Da ist größer Wechsel der Sichtweisen drin. Irgendetwas in der Mitte, und das konstant, wäre mm nach der richtige Weg und Einstellung nach dem ganzen Schlamassel, an dem die TE auch einen großen Teil der Verantwortung trägt.

19.10.2018 05:07 • #61


S
Ja, ihr habt Recht. Dieses Schwanken zwischen den Extremen fällt mir auch auf. Morgens,nach einer guten erholsamen Nacht, empfinde ich Dankbarkeit und Demut. Und abends, wenn der Stress des Tages an meinem Lack gekratzt hat, ich nach Hause komme und erstmal Müll und schmutzige Wäsche wegräumen muss, überwiegen Trotz und Egoismus.

In diesen Extremen ist das sicher nicht normal und auch für mich selbst sehr Kraft raubend. Keine Ahnung, was da die Lösung sein kann. Ich habe wohl immer noch sehr wenige Energieressourcen, die im Laufe des Tages schnell verbraucht sind.

Gestern war zudem ein Horrorabend, weil nach einem anstrengenden Arbeitstag gleichzeitig eine Freundin, ein neuer Kollege, mein Sohn und mein Mann von mir Aufmerksamkeit verlangten. Ich habe abends für so was kaum noch Kraft. Habe mir zur Beruhigung einen Likör genehmigt und bin stink sauer ins Bett marschiert.

Besonders die Ansprüche der Freundin haben mich total genervt. Sie war damals in der schlimmsten Zeit nicht bereit mir wenigstens mental zur Seite zu stehen. Ich war ja die böse Betrügerin, die man ächten durfte. Momentan geht es ihr schlecht und jetzt verlangt sie meine Unterstützung auf äußerst egoistische und hartnäckige Weise.

Ehrlich Leute! ich mache seit Jahren diesen ganzen sch. mit mir selbst aus. Ich beanspruche höchstens mal dieses Forum und meine Therapeutin. Ansonsten falle ich niemandem zur Last. Warum werde ich aber ständig zu Rate gezogen, wenn es irgendwo bei Freunden oder in der Familie brennt?

Ich werde lernen müssen, mich abzugrenzen. Ich bin auch nur ein Mensch. Heute morgen ein sehr ärgerlicher Mensch! Jetzt brauche ich erstmal Kaffee!

LG

19.10.2018 05:49 • #62


A


Meine Affäre und meine Aufarbeitung

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L
Wie ging es dir bevor du diese Affäre hattest? Hattest du da auch immer so viele 'probleme'?
Mir erscheint als könntest du dich wirklich nicht Abgrenzen und lässt alles am dich heran und bist ein emotionaler Mensch. Damit machst du dir immer wieder nur Probleme.
Die Affäre und deine Ehe sind meiner Meinung nach nicht das Problem. Das Problem ist dass du immer und immer wieder darauf Rumreitest und in den ' Problemen' wuhlst anstatt einfach nach vorne zu schauen.

19.10.2018 07:06 • #63


S
Zitat von Lug:
Die Affäre und deine Ehe sind meiner Meinung nach nicht das Problem. Das Problem ist dass du immer und immer wieder darauf Rumreitest und in den ' Problemen' wuhlst anstatt einfach nach vorne zu schauen.


Ja, stimmt. Das ist vielleicht der Kern meiner Krankheit Depression! Anstatt den Müllhaufen abzutragen und aus meinem Leben zu entfernen, schichte ich ihn immerwieder um und wundere mich über den Gestank. Deshalb konnte mir auch die erste Gesprächstherapie nicht helfen, denn die war auch wieder nur eine Umschichtung.

Jetzt habe ich eine Verhaltenstherapie begonnen. Durch diese werde ich hoffentlich lernen, einfach mal den Deckel drauf zu machen und nach vorne zu schauen. Dorthin, wo die Luft frisch und unverbraucht ist.

Ich glaube auch inzwischen, meine Ehe und die Affäre sind nicht mehr das Problem. Die Affäre ist vorbei. Meine Ehe ist wie sie ist und auch mein Mann ist und bleibt wie er ist. Die Kunst ist es, sich da die Rosinen rauszupicken und den Menschen, die täglich Störfeuer zünden wollen, deutliche Grenzen zu setzen.

Heute fange ich damit mal an und setze meiner Freundin, die mich gestern abend nach 22 Uhr noch zur Weißglut gebracht hat mit ihren Anforderungen, mal eine deutlich Grenze. Sicher geht es ihr nicht gut, weil ihr Mann arbeitslos geworden ist und sich deshalb in einer mentalen Krise befindet. Aber die beiden haben trotzdem ein komfortables, finanziell abgesichertes Leben und nagen nicht am Hungertuch. Ihre Sorgen höre ich mir also gerne an, aber bitte vor 22 Uhr!

LG Shedia

19.10.2018 07:23 • #64


S
Vorgestern war ich mit einer anderen Freundin bis in die Nacht unterwegs, um mir ihre Eheprobleme anzuhören. Ihr Mann hat eine Affäre mit einer Kollegin und erwartet von seine Frau, dass sie das toleriert. Reinen Tisch will der Herr nicht machen.

In meinem privaten Umfeld bin ich immer sehr gefragt, wenn Freunde oder Familie eine geduldige und empathische Zuhörerin brauchen. Diese Eigenenschaften benötige ich auch beruflich, wenn ich Senioren betreue, die wirklich existentielle Nöte und Sorgen haben. Alles das geht inzwischen über meine Kraft.

Als ich jemanden gebraucht hätte, in der schlimmsten Affärenzeit, war da niemand. Ich habe alles mit mir selbst ausgemacht und war froh, wenigstens dieses anonyme Forum zu finden, auf das ich aber leider erst sehr spät stieß. In meiner Not ging ich zum Arzt, schluckte Psychopharmaka, von denen ich jetzt mühsam wieder los kommen muss.

Mag sein, dass ich hier manchmal anmaßend, wütend, egoistisch und unsympathisch rüber komme. Ich nutze das hier als Ventil, um im realen Leben weiter funktionieren zu können. So ganz schlau ist das sicher nicht, denn meine Geschichte hat einen hohen Wiedererkennungswert. Ich werde sie also jetzt auslaufen lassen, in der Hoffnung, dass aus dem realen Leben niemand hier je auf mich stoßen wird. Aber bei meinem Glück....!

Ich danke euch allen sehr! Ich melde mich nicht wieder ab und werde ab und zu mitlesen und vielleicht noch meinen Senf dazu geben. Vor allem Barnylilly und Leuchtturm. Euch beiden danke ich sehr. Vielleicht sehen wir uns ja mal im real life. Das wäre schön. Bis dahin Tschüssi ihr lieben!

LG

@Forenleitung , bitte schließt diesen Thread! Danke!

19.10.2018 07:45 • #65




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