Hallo an allle in diesem Forum
viel habe ich hier noch nicht gelesen, aber ich hoffe, dass auch ich hier Unterstützung und Mut finden kann.
Zu meiner Situation:
Ich bin (noch hoffentlich nie) nicht getrennt.
Mein Mann und ich sind seit 6 Jahren verheiratet und haben zwei Kinder von 5 und 3 Jahren.
Seit ca. 3 Jahren gehts mir ziemlich mies. Immer mal wieder besser und dann auch wieder schlimmer. Ich habe mich sehr verändert und das leider nicht nur zum guten. Um bei meinem Mann wahrgenommen zu werden, bin ich egoistischer geworden. Dinge, die ich durch ihn erledigt haben möchte, muß ich ihm aufzwingen. Mal selber was tun/erledigen/ sich um was kümmern geht bei ihm irgendwie nicht. Als Spitzname habe ich mir selbst schon Xantipe gegeben. Aber all das schimpfen hilft nix.
Ich greife vor: mein Mann ist Einzelkind, und kurz bevor ich vor 8 Jahren zu ihm zog war noch immer seine Mama da und hat die Wohnung geputzt und die Wäsche gemacht. Ein Urlaub ohne Kinder war recht typisch für ihn. Wir wollten Freitag für ein verlängertes WE weg fahren, also bin ich nett (arbeitete Freitags kürzer als er) und habe seine Sachen gepackt - im Auto die Frage haben WIR alles mit ja beantwortet. Aber natürlich habe ich irgendwas von ihm vergessen (socken oder so). Seitdem packe ich NICHTS für ihn und auch seine Wäsche liegt vor seinem Schrank, ich leg sie nicht rein.
Da könnte man meinen, das sind so die ersten Zeichen, aber ich habe sie nciht gesehen, bzw. ich konnte diese Schwächen akzeptieren. Wir sind dann halt oft auch erst 4 Stunden später in Urlaub weg gekommen, weil er nicht fertig war mit packen...
ABER mit den Kindern ging das nicht mehr. Warum muß ich einem erwachsenen Menschen sagen, dass er doch bitte sein Kind anziehen muß, wenns Zeit ist dass wir weg müssen (KiGa etc). Ist das echt so schwer, zu erkennen, das ich mit mir und dem Baby genug zu tun haben? Anscheindend bei ihm schon.
Irgendwo häng ich aber schon noch an ihm. Er ist ein guter Vater, wenn auch leider oft nur dann, wenns ihm passt. Er verdient gutes Geld. Er macht mir keine Vorwürfe, wenn ich Quatsch einkaufe/ mache (zuviele Spielsachen, glitzer-rosa-rüschech-kleidchen-schnickschnack hach )
Vor ca. 5 Monaten hätte es mir eigentlich schon gereicht! Ich wollte weg!
Aber wie? Wohin? Kinder raus reisen aus allem? Hier wo wir leben, kann ich unser Leben nicht finanzieren. Nichtmal wenn ich Vollzeit arbeiten würden, was ich mit zwei kleinen Kindern nicht will. Also müsste ich weg, wo das Leben (Miete, KiGa...) günstiger ist. Damit hätte ich kein Problem, so ein Neuanfang birgt viele Möglichkeiten. Auch Gefahren, ein soziales Netz ist nicht sooo schnell wieder aufgebaut, aber v.a. mit Kindern gut möglich. Aber den Kindern alles nehmen ist schon sehr hart!
Also beise ich mich grade durch.
Ich arbeite viel an mir selbst, denn ein Mensch kann sich nur selbst ändern! Man kann nicht von aussen geändert werden - und ich kann niemanden ändern.
Also erlebe ich grad viel, denke viel nach und versuche MICH auf einen guten Weg zu bringen.
Ich bin gerade am Anfang und trotzdem geht es mir schon etwas besser.
Letzte Woche war ich beim Gyn, abklären ob es irgendwelche hormonellen Geschichten gibt, das ich so verheult bin - NEIN
Auch war ich bei meiner Hausärztin, da steht noch ein Organcheck an (schilddrüse etc) ob da was ist.
Morgen beginne ich mit einer Gespärchstherapie bei einer Psychologin.
Heute abend treffe ich mich mit einer Freundin um mit Sport anzufangen (hab viel zu viel Gewicht mir angefressen (Frustschokolade!) da muß sich was tun.)
Es war NICHT leicht, sich der Ärtzin zu öffnen. Eingentlich wollte ich so überhaupt nicht zu dem Termin und schon gar nicht mit einer fremden sprechen. Aber - und davon bin ich fest überzeugt - Problem gehen nicht weg wenn man sie schluckt! Und von Freundinen kommt nicht wirklich ein guter Rat - die stehen ja auf meiner Seite, aber den Schmerz hab ich doch dann allein. Und wohnen kann ich auch bei keiner - jedenfalls nicht zu dritt und länger. Und ich glaube, langsam wollen und können die auch nix mehr hören.
Und die Tips der beiden Ärtzinen waren schon nicht so schlecht:
* Erwartungen herrunter schrauben bzw. auf Null setzten, dann ist die Enttäuschung nicht mehr da - klappt so OK aber KLAPPT - hab jetzt halt mal für ne Zeit keinen Ehemann sondern eher einen WG Mitbewohner
* nicht nur die Kinder sind wichtig! Auch ICH! Denn nur wenns mir gut geht, gehts den Kindern gut! Auch wenn dazu gehört, dass ich weg bin von ihnen und mehr für mich mache (sport kino etc)
ich habe organisiert, dass einmal im Monat ein fixer Babysitter kommt. Da habe ich Zeit mit meinem Mann etwas zu machen und vielleicht auch unsere Paarbeziehung wieder etwas aufzufrischen (will ja keine WG sondern eine Ehe)
im Moment arbeite ich nicht; ich erledige das, was in den letzten zweim (in denen ich gearbeitet habe) Jahren liegen geblieben ist. Ich möchte und werde wieder arbeiten, aber nach meinen Bedingungen, einen Plan habe ich schon (ist nicht so arrogant wie es klingt, möchte das hier nicht näher ausführen...)
Ich habe mir jetzt ein Ultimatum/ Ziel gesetzt:
Im März habe ich Geburtstag - wenn sich bis dahin nicht schon ein guter Weg abzeichnet, dann gehe ich meinen Weg mit den Kindern alleine. Wie und wo und das alles weiß ich jetzt nicht, aber dann kann ich mir zumindest sagen, ich habe vieles versucht und nicht aufgegeben.
Denn, und das ist auch eine Aussage der Ärztin, jetzt gehts mir grad nicht gut und ich brauche die Kraft um wieder in die Spur zu kommen. Was in 5 Jahren ist (wenn die Kinder auch älter sind), und ob dann mein Mann noch da ist, das weiß man nicht und das ist jetzt auch nicht wichtig. Ich habe JETZT finanzielle Sicherheit, ich habe JETZT die Möglichkeit eine Lösung in mir und in meiner Lebensgestalltung zu finden. Ich habe JETZT die Chance, meine Kinder zu geniessen/fördern/ etc. In 5 Jahren brauchen sich mich nicht mehr so sehr und wollen vielleicht gar nicht mehr eine Kuss von mir/ Kuscheln etc
Ob ich mit meinem Mann alt und grau werde, kann KEINER und zu KEINER ZEIT sagen. Schön wärs schon, aber ist das jetzt wichtig? Nein!
So, erstmal danke fürs lesen, ist doch lange geworten.
Meine 4 Phasen der Trennung habe ich schon - ohne Trennung - hinter mir:
1. Trennungsphase: Nicht-Wahrhaben-Wollen
auf und ab auf und ab - mal gehts, mal gehts nicht, der Alltag macht alles schwerer , und alte Muster sind soooo fest verankert (bei uns beiden)
2. Trennungsphase: Trauer
Heulen und schimpfen, befehlen und Listen schreiben
3. Trennungsphase: Wut
Heulen und schimpfen ... bringt aber nix .. und wieder enttäuscht werden
4. Trennungsphase: Akzeptanz
es ist grad so, er kann sich nicht ändern/ sieht es nicht... also muß ich daran arbeiten, damit es MIR GUT geht.
Alle meine EX-Beziehungen habe ICH beendet, da meine Kerle ... zu faul? zu feige?... zu wasweisich waren. Ich möchte das nicht mehr! Ohne Kinder hätte ich aber diesen schwierigen weg nicht eingeschlagen!
Und damit meine ich nicht das alleine sein, das wär grad einfacher.
09.12.2015 10:26 •
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