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Mein Mann trennt sich nach 8 Jahren Ehe - ich weiß nich

A
Ich bin gerade in einem Albtraum und versuche aufzuwachen und es geht nicht.

Mein Mann hat mir heute gesagt, dass unsere 8 Jahre andauernde Ehe ausschließlich schlecht war und nur einige schöne Momente gehabt hätte. Bei unserem Kennenlernen hat er unter PTSD gelitten und war beruflich schwer angeschlagen. Er hatte trotzdem diese fröhlichen Momente und ein so liebevolles Wesen, dass mir immer wieder gezeigt hat, dass er mich tief liebt. So habe ich das immer gefühlt und ihm geglaubt. Er is nach einiger Zeit zu mir gezogen und wr sind seine Krankheit gemeinsam angegangen. Sie hat uns damals sehr eingeschränkt, besonders was Kontakte zu Freunden oder spontane Unternehmungen anging. Ich habe seine Situation verstanden und war für ihn da. Genauso wie er für mich da war und wir uns wirklich tief liebten. Deshalb habe ih ihn auch unterstützt als er mit Mitte 40 noch ein Studium begonnen hat, bin mit ihm in sein Heimatland gezogen, wo er erneut beruflich Schiffbruch erlitten hat. Ich bin dann zuerst kleine nach Hause zurück und habe mit Hilfe meiner Familie beruflich wieder Fuß gefasst, eine Wohnung gefunden und für uns ein Zuhause aufgebaut. Er kam dann auch und hat in einem schlachtbezahlten unqualifizierten Job hier wieder angefangen. Gleichzeitig hat er sein Studium mit Bestnoten abgeschlossen und ist in seiner Firma die Karriereleiter nach oben geklettert.

In den Jahren hatte er durch sein Studium wenig Zeit und finanziell habe ich viel geregelt. Ich war irgendwann kaputt und fühle mich seit Jahren ausgebrannt. Seine Berufstätigkeit ist immer wieder von Phasen der Arbeitslosigkeit unterbrochen, was zusätzlich extrem viel Stress bedeutet hat. Mitte des Jahres hatte er jedoch einen Job gefunden, indem zunächst alles gut geklappt hat und wir haben den Sprung wagt, in eine neue Wohnung zu ziehen, die näher an meinem Arbeitsplatz liegt. Dann ist er erneut arbeitslos geworden und ich habe mich in ein tiefes Loch fallen gefühlt. Ich bin selbstständig mit mäßigem Einkommen und war wieder mit Existenzängsten konfrontiert. Ich habe deshalb zwischendurch abends mal gesagt, wie es mir ist - nicht geschrien, aber es mal gesagt. Mein Mann legt es jetzt so aus, als wäre ich jahrelang nur am Meckern gewesen. Sein Leben hier wäre ein Gefängnis und in seinem Heimatland würde er sofort beruflich erfolgreich sein können. Er hat gerade einen neuen Arbeitsvertrag 600km von hier und wir haben bereits einen Zweitwohnsitz angemeldet und er hat ein Zimmer dort. Heute Abend sagte er mir plötzlich sehr kalt, dass er froh sei zu gehen und damit endlich meinen Klagen entkommt. Ich bin wie vor den Kopf geschlagen! Nach Wochen mit 60 Stunden Arbeit bin ich manchmal müde. Seit über einem Jahr hä ich keinen Urlaub gemacht. Insgesamt sind wir auf Grund unserer finanziellen Situation auch nur zweimal verreist. Vor ihm war ich immer irgendwo in der Welt unterwegs, hatte Freude an vielem. Heute ist alles auf meinen Job und finanziellesÜberleben ausgerichtet. Das habe ich mir nicht ausgesucht. Ich habe aber gedacht, dass seine Wärme und ausgesprochene Liebe wahr wäre. Es hat sich so angefühlt.

Ich weiß nicht ob es Angst vor dem neuen Job ist, die ihn so etwas sagen lässt, aber ich weiß, dass er eine Grenze überschritten hat und wir das so nicht überleben werden. Er will sehen, ob der neue Job klappt und ob er wieder Gefühle für mich aufbaut, oder ob er zurück in seine Heimat geht. Ich weiß nicht mehr weiter und bin nur noch am Weinen. Ich fühle mich benutzt und weggeworfen. Ich liebe ohne und verstehe die Welt nicht. Heute morgen hat er mir eine WA geschickt, in der er mir schrieb, wie sehr er mich liebt. Seit einigen Wochen ist er in sich gekehrt und mürrisch. Ich habe das mit der erneuten Arbeitslosigkeit und die Jobsuche erklärt. Jetzt scheint er schon lange unglücklich zu sein. Warum hat er meine Hilfe und Unterstützung angenommen? Warum lässt er mich fallen, jetzt, wo er erstmalig eine wirkliche Chance hat? Ich fühle mich unendlich leer und dumm.

06.11.2019 01:12 • x 1 #1


A
Es sollte heißen: Mit Mitte 30 noch ein Studium angefangen.

06.11.2019 01:14 • #2


A


Mein Mann trennt sich nach 8 Jahren Ehe - ich weiß nich

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Miky
Hallo Anika. Erstmal tut es mir echt leid für dich wie es gerade gelaufen ist aber was ich dir sagen kann ist das wa schon komisch ist das gerade wo es bei ihm berg auf geht er eixh fallen lässt. Klingt irgendwie so ausgenutzt. Wenn du magst können wir uns ja gerne was unterhalten darüber wenn du sprechen magst.

06.11.2019 01:26 • #3


VictoriaSiempre
Liebe Annika, Dein Kummer tut mir sehr leid; ich kann gut verstehen, dass Du grade im Tal der Tränen steckst. Einerseits.

Andererseits, wenn ich so von außen drauf gucke: Wo genau lief es denn in den 8 Jahren Ehe gut? Dass mal einer in der Krise steckt und der andere ihn dabei unterstützt, finde ich selbstverständlich. Aber mir scheint, dass das irgendwie immer von Anfang an eine Einbahnstraße war? Dein Mann hatte eine Krise nach der anderen, und Du hast aufgefangen?

Warum hatte Dein Mann eine posttraumatische Belastungsstörung? Wo ist seine Heimat? Warum ist er beruflich ständig gescheitert (lag das immer an anderen oder den Umständen)?

06.11.2019 01:59 • #4


A
Er war in einem Nato Kriegseinsatz und ist aus den USA. Hier jedoch sprachlich und kulturell absolut integriert und spricht deutsch ohne Akzent Er hat mir immer geschrieben und gesagt, dass er mich unendlich liebt und hier mit mir sein Zuhause sieht. Durch den Stress, der durch meine extreme Arbeitsbelastung entstanden ist, gab es wenig S. und ich hatte gehofft, meine Stundenzahl zurückschrauben zu können, sobald wir in der neuen Wohnung sind und dann wieder mehr Leichtigkeit haben... Wir waren uns körperlich immer sehr nah und sind auch heute noch kuschelnd unliebevoll miteinander gewesen. Jetzt plötzlich soll unsere Ehe fast nur schlecht gewesen sein? War alles nur gelogen? Er glaubt, ich klage ohne Grund und viel. Dabei kann ich oft abends kaum aus den Augen gucken und habe immer ein offenes Ohr.

06.11.2019 02:21 • #5


A
Sein berufliches Scheitern ist eine Mischubg aus betriebsbedingten Umstrukturierungen und Umgang im Team. Er hat bestimmt seine Anteile , schiebt aber jetzt alles auf das deutsche Arbeitsumfeld. In den USA war es ähnlich. Sein PTSD macht allerdings einiges mit ihm.

06.11.2019 02:25 • #6


Gorch_Fock
Meld Dich mal richtig an hier, Annika. Das Ganze klingt leider nach (finanzieller) Ausnutzung. Man liest nur von Arbeit, der Durchsetzung seiner Interessen, etc. Wovon hat er denn bitte ein PTSD?

06.11.2019 05:08 • #7


A
Er hat jetzt klar gesagt, dass wir nur schlechte Momente haben. Er ist an nichts Schuld und er wird mich verlassen. ich kann nicht mehr

06.11.2019 13:38 • #8


S
Liebe Annika,
Du hast erst mal den Weg hier ins Forum gefunden! Hier wirst Du unterstützt.

Lass grad erst mal alles sacken! Es ist ganz schrecklich und furchtbar schmerzhaft, dass wird keiner beschönigen! Versuch Hilfe und Unterstützung von Freunden und Familie zu bekommen, damit Du nicht alleine bist!
Du scheinst ein starker Mensch zu sein, wenn Du Deinen Mann so unterstützt hast, auch wenn es sich grad nicht so anfühlt. Nach 8 Jahren zu sagen, es gab nur schlechte Momente - nun ja, da muss man nicht viel zu sagen. Das wird ihm keiner abnehmen.

Mehr kann ich Dir grad gar nicht sagen, was Dich trösten könnte als noch, dass es hier viele gibt die durch diesen unerträglichen Schmerz gegangen sind - ich bin seit Juli hier und mir geht es jetzt viel, viel, viel besser!

06.11.2019 13:51 • #9


Vegetari
Zitat von Annika72:
Er hat jetzt klar gesagt, dass wir nur schlechte Momente haben.






Rein sachlich betrachtet ,gibt es meist immer auch Positives,nicht nur Negatives.....bei 8 Jahren ist auch garantiert was Positives dabei




Er ist an nichts Schuld und er wird mich verlassen. ich kann nicht mehr



Er scheint eine geistige Beinträchtigung und Wahrnehmubgsstörung aufgrund PTBS und Stress der letzten Zeit zu haben und sieht alles Negativ...

Ist er depressiv?

06.11.2019 14:03 • #10


DieSeherin
puh, lass dich erstmal ganz fest drücken

ich bin zwar kein profi, wenn es um psychische erkrankungen geht, aber dass menschen mit posttraumatischen depressionen vollkommen anders ticken, weißm ich. und dass es für angehörige echt schwer ist, daneben (also neben der krankheit) einen ebenbürtigen platz einehmen zu dürfen, zeigt sich bei deinem mann wohl besonders deutlich?

eine kranken menschen im stich zu lassen, würde ich wahrscheinlich nur sehr selten raten, aber dir möchte ich gerne mit auf den weg geben: bitte lass ihn seinen weg gehen... auch, wenn der vielleicht (erst einmal) von dir wegführt - und dann sieh zu, dass du dich erst einmal selber erholst. du klingt nämlich nicht nur traurig und fertig, sondern zutiefst erschöpft

06.11.2019 15:13 • x 1 #11


A
Ich möchte mich ganz herzlich bei euch allen bedanken! Es lässt mich klarer sehen und ihr habt recht. Ich bin zu Tode erschöpft und reagiere nicht mehr gut für mich selbst. Seine Krankheut hat unser immer wieder die Beine weggezogen. Ich muss mich jetzt um mich kümmern. Mein Mann muss sein Problem als seins begreifen. Er kennt seinen Zustand aber in akut Situationen wird es eng für ihn und damit für mich. Er muss wieder seine Gesprächstherapie aufnehmen. Ich glaube, dass will er auch. Ich brauche jetzt eine Pause...

06.11.2019 17:09 • x 2 #12


A


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