Also,nun wie angekündigt meine Gedanken.,
auch wenn Du viel Input bekommen hast, möchte ich das noch einmal in meine Worte fassen und mal so eine Art Fazit ziehen.
Die Frage, ob es Betrug war- oder nicht lässt sich von niemanden so richtig beantworten, weil jedes Paar da so seine eigene Definition hat. Bei Dir ist es grenzwertig- es kam zu dirty talk, aber noch nichts köperliches. Aber emotionaler Betrug kann auch stark verletzen.
Zum Glück habe ich noch nichts gelesen wie, Stell Dich nicht so an, ist ja nichts passiert.
Die Frage, wie es dazu kam, ist mMn nicht ganz unwichtig, vor allem bei de Entscheidung geht es nun weiter - oder nicht.
Vorab- ganz wichtig: Die Frage, wer nun Schuld an den Schlammesel hat würde ich wie folgt erklären:
Für den Zustand der Ehe wart ihr Beide verantwortlich- die Entscheidung, zur anderen zu gehen hat er alleine getroffen.
Ich persönlich finde, mehr kann ich als Außenstehender nicht sagen- außer, dass fehlender S. schon insgesamt ein Thema ist.
So. Wichtig jetzt zu verstehen ist, dass Eure Ehe Geschichte ist. Aus und vorbei. Das habt Ihr verkacckt und bekommt aber dadurch tolle Chancen.
Aber von vorne:
grundsätzlich habt ihr drei Optionen, wie es mit Euch weitergeht:
a) Schwamm drüber: Ich bereue- Und ich verzeihe- al la, weiter im Text. Dieses Vorgehen bedeutet, dass ihr Euch gar nicht hinterfragt, sondern weitermacht. Du sagst nagut, ich verstehe, dass Du untervögelst bist, also lasse ich das nun über mich ergehen. Und er bringt täglich rote Rosen. Und geht in Sack und Asche . Das Blöde ist- keines Eurer Probleme wird dadurch angegangen, sondern es wird unter den Teppich gekehrt. Nach einiger Zeit ist die WG wieder da- Du schreibst ja sogar on top, dass es nun dir noch schwerer fällt, mit ihm zu schlafen.
b) Trennung. Keine Ehe sollte im Unglück laufen- das macht nur kaputt, sorgt für Frust und mach alt und hässlich. Aber durch die Trennung bekommt jeder neue Chancen auf Lebensglück. Die Kehrseite: Kinder, Wirtschaftsgemeinschaft, Umfeld. Das sind erhebliche Konsequenzen.
c) Neuaufstellung, aka Ehe 2.0
Der Nachteil gleich vorweg- es ist verdammt aufwändig, weil wirklich alles aufs Tapet kommen MUSS, damit man gemeinsam sich neu erfinden kann. Kleine Kinder sind eine Herausforderung, aber auch eine willkommene Ausrede, auf dem Sofa zu versacken. Sich dem wirklich anderen zeigen ist eine Wahnsinnsherausforderung, gerade Männer tun sich da oft unheimlich schwer. Aber es mM und Erfahrung der einzig mögliche Weg. Ihr müsst Euch wirklich kennenlernen.
Für den Anfang empfehle ich die 5 Minuten Gespräche. Aber das ist nur ein Teil. Das andere ist der mangelnde S.. Natürlich hat jeder unterschiedliche Bedürfnisse. Aber bei zwei gemeinsamen Kindern wage ich zu behaupten, ihr hatte öfter als zweimal S.. 100% trefferquote wäre echt ungewöhnlich.
Von daher müsste man hier ansetzen. Ganz grundsätzlich ist ist S. ein Partnerklebstoff und Energie Spender. Der Knackpunkt ist- den Alltag da heraus zu lassen. Also es ist in meinen Augen schon abtörnend, wenn ich beim Akt oder im Vorspiel noch denke, was alles auf dem To-Do Zettel steht.
Und daraus folgend auch der weitere Punkt: Es bedarf Paarzeit. Nur für Euch. Also müsst Ihr an dieser Stelle neu organisieren und Euch Freiräume schaffen.
All in All finde ich schon, dass es sich im Grundsatz lohnt, genauer hinzuschauen, wohin denn Eure Reise gehen kann.
Wenn es zum Neuanfang kommt, braucht es einen echten Prozess der Reue und Verzeihung. Das kann schwer werden, weil zum Beispiel ich den Weg nicht wusste. Das Ziel war klar, aber wie kommt man dahin.
Das Gute- selbst wenn Lösung c) scheitert, dann hat man aber bei sich aufgeräumt und kommt so im Leben auf jeden Fall weiter.
30.10.2023 13:27 •
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