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Mein innerer November

K
Hallo Idaho, ich muss mich entschuldigen, für das was da in meinem Namen geschrieben wurde. Mein Rechner war gestern offen. Ich übernehme daher auch die Verantwortung. Es tut mir sehr leid, und wenn du meine Kommentare liest,kannst du dir vielleicht denken, das ich so niemals schreiben würde. Danke

28.11.2017 15:23 • #16


G
Zitat von Idaho:

da war ich am donnerstag. *grummel*

witzige geschichte: mittwoch schnauze voll von melodram. dachte, wenn du
aus dem tal raus willst, klappt's vielleicht mit einem neuen look besser.
neuer look, neuer mensch, neue möglichkeiten. so der plan.

also ab zum coiffeur. der heulte erst mal ne halbe stunde und säbelte
hüftlanges haupthaar auf nackenlinie runter.
etliche euros später war ich davon überzeugt:
jetzt kann's losgehen mit durchstarten. ich bin gerüstet.
nur um anderntags erneut in meine kaffeetasse zu seufzen,
bis mittags in wollsocken rumzuschlurfen und darüber zu grübeln, ob ich die mülltonne
jetzt an die strasse stelle oder ob ich den müll der kommenden woche noch reingepresst bekomme.

immerhin perfekt frisiert. *soifz


Ich glaube, du verlangst zu viel von dir. Das, was du mir immer sagst, dass ich mir Raum und Zeit für meine Trauer geben soll / muss - erlaubst du dir selbst nicht.

Es ist sch. egal ob du bis mittags in Wollsocken durch die Gegend rennst - denkst du bei mir sieht es momentan besser aus? Deine / meine Seele sind anderweitig beschäftigt. Geb dir diesen Raum!

28.11.2017 16:40 • #17


A


Mein innerer November

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I
oh, das tu' ich.
ich habe das glück, auch wenn es in solchen zuständen auch pech sein kann,
raum genug zu haben. dafür.
es gibt keinen 9 to 5 job oder die notwendigkeit eines gelbens scheins, wenn
ich mich nicht aufraffen kann.
mein autopilot regelt alles anstehende schon. traurig, dass das ohne das gewohnte herzblut
passiert, bin ich hin und wieder natürlich.
was einem früher kraft gab, ist heute umso anstrengender.
-----
freunde. da war mal was.
der mann hat bis auf ein, zwei alle verloren.

anfangs obsiegte ihre abartige sensationslüstigkeit,
dann das erste event eines kindheitsfreundes, und der mann erhielt keine einladung.

er steckt das wunderbar weg. zeiten ändern dich.
ich würde am liebsten zu jedem einzelnen fahren und sie vermöbeln.
sollte ich erfahren, dass irgend jemand von diesen klappspaten,
ihn eines tages mit einem anliegen belästigt, werde ich austicken.

meine freunde. nunja. versprengt im land. durch meinen umzug
schläft sowieso einiges ein, was ok ist für mich.
ich bin jahrelang kreuz und quer durch die republik gedüst,
habe diese und jenen besucht. weil ich zeitlich konnte, es spass machte
auf den autobahnen unterwegs zu sein. es entspannte mich.

dann kam die zeit, in der es für mich wichtiger war, hier zu sein.
und zwar jede minute.

meine engste vertraute warf mir ausgerechnet mitten in der katastrophe vor,
dass emotionaler support so schwierig wäre, weil ich hundertekilometerweitweg
wäre. klar, ich lebe ja in der sibirischen einöde.

darauf einen go f. yourself-kaffee

29.11.2017 12:03 • x 1 #18


B
Hi Idaho!

Schön wie du deinen Zustand beschreiben kannst. Innerer November. Ja, genauso fühlt sich das auch bei mir an. Und das auch schon verdammt lange.

Zwischendurch war auch mal kurz Frühling aber jetzt .. zack.. wieder ein kalter, regnerischer November und die Feststellung das ein neuer Mann die alte Wunde nicht einfach weg küssen kann. Gefühlschaos hoch Zehn!

An manchen Tagen liebe ich den Regen und die Kälte weil sie mir erlauben mich in mein Bett zu kuscheln und mich zu verkriechen. Das hat etwas Erleichterndes, finde ich.

Als die Wahrheit über meinen Ex damals ans Licht kam und ich dachte, ich will bei ihm bleiben, konnte ich schönes Wetter tatsächlich kaum ertragen. Der Sommer damals war heiß und sonnig und ich wünschte mir Regen und Kälte und Ruhe.
Erst als ich getrennt war, fand ich wieder gefallen am Sommerwetter.

Trotz allem habe ich das Gefühl das der Regen bald in Schnee übergehen wird.
Und ich liebe Schnee ..

29.11.2017 13:40 • x 1 #19


I
hallio bravecat,

hätte nicht gedacht, dass das mal aus meinem mund kommt,
aber ich wünschte, ich hätte eine beziehungskrise. damit käme ich klar.

tut mir leid, dass es dir nicht so gutgeht.
ich wünsche dir, dass dein innerer november zur persönlichen schneekugel
wird.

ich persönlich hasse schnee.

29.11.2017 14:07 • #20


G
Ja liebe Idaho, Beziehungskrise kannst du meistern, da bin ich mir zu 100 % sicher - da weißt du wie du agierst etc. pp.

Aber die jetzige Situation ist neu für dich - das verunsichert und macht Angst.

Liebes, mantramäßige Wiederholung: Hab Geduld mit dir und nehm das jetzige Gefühl an.

29.11.2017 14:42 • #21


H
.... und der November trägt den Trauerflor. Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor.

Ich hatte es nie mit Lyrik. Erst im späteren Alter.

Also ja: Ideen, Sichtweisen, Freunde usw. sterben auch.

Danach kommen Dezember, Januar, Februar. Nicht wirklich soviel besser:)

Durchhalten. Es gibt nix anderes. Ausser für alles seine Zeit.

29.11.2017 20:48 • x 1 #22


D
wie ein dämon hat er sich eingenistet, und ich bekomme ihn einfach nicht weg.
vielleicht mache ich zuwenig gegen ihn oder das falsche.
ich wünsche mir den morgen, an dem ich aufwache und er fort ist.
doch er wartet brav auf meiner bettkante, und dann verbringe ich den kräftezehrenden tag
damit, ihn zu ignorieren.
das rächt sich mit psychosomatischen beschwerden, die ich so nie hatte.


was du fühlst und beschreibst,
klingt nach einer klassischen anpassungsstörung,
tritt auf nach schwierigen lebenssituationen....
du kannst ja mal googeln...

29.11.2017 21:20 • x 1 #23


I
das mag sein.
5 wochen im steinbruch ackern wären wohl heilsam. *rolleyes*
stählst du den körper, stärkst du den geist.
gegen seelische erschöpfung gibt es nichts besseres, als körperliche.

und ich merke, es wird etwas heller. zaghaft.
zum einen, weil ich das schlechte rauslassen muss, um fürs gute platz zu schaffen.
zum anderen (leider), weil manches erst schlechter werden muss, bevor es besser wird.

einen abgrund mit zwei sprüngen überwinden zu wollen, war noch nie eine gute idee.

mein innerer november macht aus mir einen tollpatsch im rollkragenpulli.

ich bin keinesfalls verpeilt, dennoch schaffe ich es, mir beim schuhe zu binden,
den finger zu verstauchen. ich hab mir fast ein stumpfes bauchtrauma eingefahren,
weil ich auf ne wasserflasche gefallen bin. hämmere schubladen zu, obwohl die hand
noch drin ist, trete ich gegen einen laubhügel, treffe ich mit schlafwandlerischer sicherheit
einen findling.

ich habe so viele blessuren, dass ich aussehe, als würde ich american football spielen.

ich bin supermenno.

30.11.2017 11:39 • #24


G
Ach Idaho.... Immerhin hast du deinen Humor nicht verloren....

Weißt du, wenn man nicht mal mehr über sich selbst lachen kann, dann ist man wirklich wie tot.

Ich drücke dich.

30.11.2017 11:40 • #25


I
das jahr neigt sich dem ende.
anstrengend war's, angesterfüllt oft, grenzen wurden ausgelotet, neu gesetzt.

deine aufgabe war es, diesen einen termin wahrzunehmen. schon vor tagen.
DIESEN termin.
der darüber entscheidet, ob wir weiter aufatmen oder uns erneut wappnen müssen.
klarheit wenigstens für die nächste zeit. ja, WIR. du betriffst alle.

nichts hast du getan. nichts.
was zur hölle geht in deinem hirn vor?
was glaubst du, wer du bist, meinen mann dieser unklarheit auszusetzen?
jeder kämpft für dich, und sitzt da auf deinem blassen hintern und bewegst dich nicht.
sieht so dein kämpfen aus? warten?
denkst du, weil du die augen verschliesst, findet es dich nicht?
denkst du, weil du die luft anhältst, wächst es nicht?

so gerne würde ich dich einschliessen in einen raum mit lauter menschen,
die einen sinnlosen kampf kämpfen, aber es dennoch tun.

schande über dich, dass du meinem mann das antust.
dass er sich nicht ausruhen darf.

sollte sich dein starrsinn, deine lethargie, deine faulheit gesundheitlich auf
meinen mann auswirken, lernst du mich kennen.

ausser vor mir, brauchst du dich dann vor nichts mehr fürchten.

06.12.2017 12:00 • #26


G
Liebe Idaho,

ich drücke dich ganz doll.

Deine Grace

06.12.2017 12:16 • x 1 #27


I
...war entsetzlich lang.
als die letzte eiseskälte den winter verlängerte, hab ich gelitten wie ein hund.
alles unter 20 grad lässt mich frieren, und mit jedem minusgrad verlangsame ich,
als würde ich selbst gefrieren.

diesen winter war es, als hätte sich mein inneres nach aussen gestülpt.
nicht der innere november hatte mich im griff.
ICH war der innere november.

ich hab gelernt, dass ich kontrollieren wollte, bzw. darunter litt, sie nicht zu haben.
die kontrolle.
nicht unbedingt um meinetwillen hab ich sie haben wollen, sondern
um zuversicht ausstrahlen zu können. die leibhaftige alles wird gut-Idaho.

der mann verlässt sich auf mich. wenn ICH sage alles wird gut, dann glaubt er mir.

ich sage es nicht mehr.
nicht mehr über dinge, die nicht in meiner hand liegen.
die ausserhalb meiner macht sind.

ich brauche es nicht mehr, brauchte es nie.

nichts laugt einen mehr aus, als das gefühl stark sein zu MÜSSEN.
ich muss es nicht. kann es, darf es, werde es. nur müssen, muss ich es nicht.

fast wäre ich in eine trügerische spirale gerutscht, weil ich kurz gedacht hatte,
wenn DIESER bereich so viel unglückspotenzial birgt, müssen alle anderen bereiche
wenigstens perfekt sein.
gut, dass dies nur einen moment anhielt.
aus der nummer wäre ich nicht so leicht rausgekommen.

neulich las ich den satz: selbst die schwärzeste stunde ist (nur) 60 minuten lang.
dem pflichte ich bei.

15.05.2018 10:51 • x 2 #28


A


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