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Mein hoffentlich kurzes Tagebuch

L
Freitag, 13.04.2018

Nachdem es mir gestern schlecht ging, war heute wieder besser.
Mein Auto kam problemlos durch den TÜV und das WE steht vor der Tür. Biergartenwetter, ein paar Freunde außerhalb des Schichtdienstes haben Zeit...läuft.

Innerlich geht es mir so lala, morgens ist es immernoch sehr schlimm.
In den letzten Stunden mache ich mir vermehrt Gedanken darüber was nach meinem Urlaub passiert.
Höflich grüßen wird denke ich drin sein, aber was wenn sie irgendwie reden will?
Keine Schwäche zeigen, aber doch irgendwie höflich ablehnen.
Dafür muss ich mir noch was überlegen...

13.04.2018 17:16 • x 1 #16


L
Sonntag, 15.4.2018

Ein komisches Wochenende.
Ich war bei meinen Eltern in der Heimat.
Da, wo ich sie eine Woche vor der Trennung erstmalig vorgestellt habe.
Meinen Eltern, meiner Schwester und Familie, meinen langjährigsten Freunden.
Und nun musste ich jedem einzeln alles erzählen. Wieso sie nicht wieder mitkommt.
Hart!
Ich habe viel geweint.
Aber jetzt ist es erstmal raus.
Mir ging es in den letzten Wochen besser und schlechter, gerade ist es irgendwie normal.
Ich beherrsche mich immernoch, nicht im WA nach ihr zu sehen.
Sie zu ignorieren.
Ich würde gern wissen was sie macht, wie es ihr geht.
Aber das ist im Endeffekt auch unerheblich.
Es würde mich nicht weiterbringen.
Umd weiterkommen ist ja das Ziel...

15.04.2018 19:51 • x 2 #17


A


Mein hoffentlich kurzes Tagebuch

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W
Ich lese Deinen Text...und ich weine dabei...
Ich fühle alles unglaublich wie du es beschreibst:/

Wie geht es Dir jetzt?

15.04.2018 20:04 • #18


L
Schwer zu sagen.
Ich bin immernoch leer.
Teilweise gelangweilt, kurz darauf voller Elan.
Und ich kriege häufig Schübe im Bauch, fühlt sich an wie Aufregung, innere Unruhe.
Könnte davon kommen das ich mich die ganze Zeit so zurückhalten will.
Ist halt irgendwie Entzug.

15.04.2018 20:18 • x 2 #19


W
Zitat von LookingForward:
Schwer zu sagen.
Ich bin immernoch leer.
Teilweise gelangweilt, kurz darauf voller Elan.
Und ich kriege häufig Schübe im Bauch, fühlt sich an wie Aufregung, innere Unruhe.
Könnte davon kommen das ich mich die ganze Zeit so zurückhalten will.
Ist halt irgendwie Entzug.


Gab es denn noch Gespräch zwischen Euch? Ihr sehr euch doch, oder?

15.04.2018 20:23 • #20


L
Jetzt gerade nicht da ich im Urlaub bin.
Ab Mitte nächster Woche laufen wir uns wieder über den Weg.

Gespräch von meiner Seite? Sicher nicht!
Was soll ich auch groß sagen?
Alles was da von mir kommen würde wäre Verbitterung, Enttäuschung, Vorwürfe.
Und alles was sie mir erzählen würde, könnte ich eh nicht verstehen.
Sie irgendwie auf der Sachebene, ich auf der Gefühlsebene.

Ich halte generell nichts von Aussprachen bei sowas.
Zumindest nicht, wenn nicht beide gemerkt haben das die Beziehung nicht erfüllend ist.

Ich für mich bin dabei zu verstehen, dass sie einfach nicht so weit war wie ich. Das kann ich zumindest akzeptieren.
Und ob ich ihr nun erzähle wie schlecht ich finde, das sie bis zum Schluss auf heile Welt gemacht hat oder in China ein Sack Reis umfällt...

15.04.2018 20:33 • #21


W
:/
ja, da verstehe ich Dich.
Geniess den Urlaub so gut Du kannst!

15.04.2018 20:42 • x 1 #22


L
Dienstag, 17.04.

Die Trennung ist jetzt 3 Wochen her, letzter Kontskt war vor 2 Wochen, als sie mir schrieb dss sie nicht weiß wie sie sich auf der Dienststelle verhalten soll und ihr alles sehr leid tut.
Ich hab damals kurz mit - noch nicht S., irgendwann vielleicht - geantwortet.
Gestern morgens war es wieder sehr schlimm. Ich hatte von uns geträumt, und die Morgen danach sind immer heftig.
Diese plötzliche Leere beim Aufwachen und das Realisieren der Situation nimmt mich mit.
Nachmittags bin ich auf der Couch eingenickt und nach dem Aufwachen ging es mir wieder schlecht.
Es scheint, als ob mein Kopf wenn er umnachtet ist die Situation noch nicht erfasst.
Heute war ich mit einem Kollegen im Biergarten, nachher Essen.
Die Einschläge entfernen sich, sobald ich abgelenkt bin.
Trotzdem fehlt sie mir immernoch sehr.
Es kämpfen noch Kopf gegen Herz.
Ich sehe immernoch wie wir immer im Cafe oder beim Essen Händchen gehalten haben, uns über den Tisch geküsst.

Es ist hart, immernoch, nach 3 Wochen...

Aber wie immer... Nase in den Wind

17.04.2018 18:25 • x 1 #23


Greta123
@LookingForward

.. ich gehe den Weg mit dir.. ich habe auch heute Nacht von ihm geträumt .. und mir geht es genauso mit Kopf und Herz und so.. und so ein Traum macht es dann alles doch wieder so unwirklich.. nervig sowas..

Ich lenke mich auch so viel wie möglich ab- Und hey-alleine dass wir uns ablenken können ist schon ein gutes Zeichen! Es wird besser werden mit der Zeit . . Wir müssen uns diese aber wohl geben..

Ich wünsche dir viel Kraft beim Dienst.
.. und wie du sagst : ab- die Nase in den Wind...

17.04.2018 18:36 • x 2 #24


L
Montag, 23.04.2018

4 Wochen sind vergangen.
Auf und Ab, Zeiten von völliger Leere wechseln sich ab mit Zeiten absoluter Ruhe und Gelassenheit.
Heute hab ich gesehen, dass soe offensichtlich zu ihrem Ex zurückgegangen ist.
Ich hab das gefühlt. Schon am Tag der Trennung.
Keine Ahnung warum, aber ich hatte eine Ahnung.
Es trifft mich nicht, es entspsnnt mich irgendwie.
Zu wissen, das sie nicht so straight ist wie ich dachte.
Wie oft haben wir auf Streife wenn Leerlauf war über solche Leute gelacht.
Aufwärmen. Warmer Wechsel. Wie blöd die alle sind, zu jemand zurückzukehren, der sie rausgeworfen hat.
Wie oft haben wir Frauen und Männern nachdem wir in irgendwelchen verranzten Wohnungen standen geraten einen Cut zu machen und abzuschliessen.
Manche konnten wir retten, bei anderen waren wir 2 Wochen später wieder und das Spiel ging von vorn los.

Theorie und Praxis.

Wir sind Menschen. Das zu begreifen fällt mir schwer. Menschen machen Fehler.
Und auch guten Menschen passieren schlimme Sachen.

Why so bad things happen, to good people?

Mein Vater hab Krebs. Seit 3 Tagen weiss ich es.
Mein Vater, nie krank, 43 Jahre Bau.
Mein Vorbild.
Mein Anker.
Ich hab ihn vor 3 Tagen zum ersten Mal weinen sehen.

Mein Vater!

Der sich nichts sehnlicher wünscht als Enkelkinder.
Und ich Idiot möchte seinen Wunsch nicht erfüllen.

Er war immer da.

Und nun muss ich für ihn da sein, ihm Kraft geben für die Chemo. Ich bin selbst so schwach.
Ich habe gelernt, Schicksale zu vergessen, abzuschalten.
Sonst könnte ich kündigen.
Ich habe Leute vom Gehweg gekratzt, die als letzten Ausweg einen Sturz vom Hochhaus sahen.
Ich hatte Kollegen, die sich den Schädel weggeballert haben.
Ich kenne den ganzen Sumpf von Hilflosigkeit, Ausweglosigkeit.
Den Strudel in den man gerät.
Und ich will nicht da rein geraten.

Nase in den Wind. Wie immer...

23.04.2018 22:57 • x 1 #25


fe16
ich würd dich echt gern in den arm nehmen


alldieweil die gedankenchaos was herrscht kann ich nachvollziehen

Mein papa bekam die gleiche Diagnose

und er hat Ur Enkelkinder
die nicht verstehen was es heißt das der Uriopa krebs hat
die erleben wie der fels in der Brandung abbaut

hole dir alle hilfe die du bekommen kannst und stärke hole dir vom Forum

23.04.2018 23:11 • x 1 #26


W
Das mit Deinem Papa tut mir sehr leid!

Du bist aber nicht schwach! Nach allem was Du geschrieben hast, bist Du deutlich stärker als Du Dich im moment selbst wahr nimmst. Erlaube Dir schwache Momente, aber glaub an Dich!

24.04.2018 07:10 • x 3 #27


W
Ich habe Tränen in den Augen und würde dich auch am liebsten umarmen, Du bist verdammt stark, aber du darfst auch schwach sein...pass auf dich auf!

24.04.2018 20:11 • x 2 #28


A


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