Hallo liebe Leidensgenossen,
vor zwei Tagen hat sich mein Freund von mir getrennt.
Ich schaffe es gerade noch nicht, ihn Ex zu nennen.
Ich bin 40, er 36. Kennengelernt haben wir uns im August über ein Partnerportal. Zusammen sind wir 4 Monate gewesen.
Eine wunderschöne Zeit, in der wir sehr zusammen gewachsen sind und Zukunkftspläne geschmiedet haben (Urlaub, Zusammenziehen etc.).
Über unsere Liebe waren wir uns sehr schnell im Klaren und haben uns auch oft gesagt, dass wir uns lieben. Kurz gesagt: Es passte einfach.
Für mich war das eine wunderschöne Erfahrung, da meine vergangenen Beziehungen immer sehr problematisch verlaufen sind.
Er lebt seit etwas mehr als 1,5 Jahren getrennt von seiner Frau und den Kindern (8 und 6 Jahre). Die Trennung ging damals von ihm aus, nach langem Leidensweg inklusive Paartherapie.
Geschieden sind beide aber nicht.
Die Kinder hatte er alle zwei Wochenenden bei sich und auch regelmäßig mal in der Woche.
Er hat mir gegenüber nie erwähnt, dass die beiden Kleinen große Probleme damit haben, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen leben.
Auch das Verhältnis zu seiner Noch-Frau schilderte er nie negativ.
Ich hatte immer den Eindruck, dass die Bedürfnisse der Kinder trotzdem gut befriedigt werden konnten und es ihnen an nichts fehlte.
Wir haben aber zusammen beschlossen, uns Zeit damit zu lassen bis ich die Kinder kennenlerne. Das ist eine sensible Sache, die wir den Kindern zuliebe nicht überstürzen wollten.
Von Anfang an habe ich gesagt, dass die Kinder immer Prorität haben.
Ich habe gerne zurückgesteckt dafür, weil ich den Mann sehr liebe und seine Situation gut verstehen kann.
Über Weihnachten und Neujahr war er nun zwei Wochen mit den Kindern und seinen Eltern im Winterurlaub.
Der Urlaub verlief wettermäßig nicht ganz optimal, es war nicht viel mit Wintersport. Es war wohl sehr schwierig, die Kinder gut zu beschäftigen, da der Ort ansonsten nicht viel Abwechslung bot.
Während dieser zwei Wochen wurde es immer seltener, dass er sich bei mir meldete. Ich bekam nur sehr neutrale Nachrichten und unsere beiden Telefonate waren von seiner Seite recht distanziert.
Ich hatte plötzlich ein sehr schlechtes Gefühl in der Magengegend.
Das sollte sich leider bestätigen.
Am vergangene Dienstag kam er zu mir und redete auch nicht lange um den heißen Brei herum.
Unter Tränen beschrieb er mir, wie sehr die Kinder darunter leiden würden, keine richtige Familie mehr zu haben.
Er hätte so ein schlechtes Gewissen, dass er ihnen nicht mehr in die Augen schauen könnte.
Er könne die Beziehung mit mir unter diesen Vorraussetzungen nicht mehr weiterführen, obwohl er mich liebt.
Weiterhin sagte er mir, dass er den Kindern zuliebe noch einmal einen Versuch mit seiner Frau starten möchte. Er habe dies ihr gegenüber auch schon angesprochen und sie wolle darüber nachdenken.
Mehrmals sagte er mir, wie furchtbar diese Zwickmühle für ihn sei und dass er nicht wisse, ob er das Richtige tue.
Er habe große Angst vor diesem Schritt.
Er sagte mir, dass er mir gegenüber fair sein möchte und es mir daher lieber sofort sagt, egal ob es einen Neuanfang mit seiner Frau gäbe oder nicht.
Für mich brach alles zusammen.
Ich war so glücklich mit ihm und hätte mit Freuden viele Kompromisse geschlossen, um ihm den entspannten Umgang mit den beiden Kleinen und seiner Frau zu erleichtern. Nie habe ich Druck ausgeübt, was er mir im Trennungsgespräch auch bestätigte.
Es täte ihm in der Seele weh, mir das antun zu müssen, aber könne nicht anders handeln.
Nun bin ich am Boden zerstört und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.
Ihn los zu lassen fällt mir so schwer und ständig frage ich mich, ob es noch eine Chance für uns gibt.
Gibt es hier Jemanden, der Rat weiß oder vielleicht sogar in einer ähnlichen Situation ist?
Viele Grüße
MeMoi
10.01.2013 19:24 •
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