Hallo,
ich kann es nicht fassen. Mein Freund hat Schluss gemacht.
Wir haben uns Silvester vor 4 Jahren kennengelernt. Ich bin 56 Jahre alt, er ist 50.
Er war zwischen Weihnachten und Silvester krank, eine Magenverstimmung, und ich dachte, ich lasse ihn in Ruhe. Er war auch wirklich krank, das weiß ich. Ich hätte mich um ihn kümmern sollen. In dieser Zeit hat er nachgedacht. Und festgestellt, dass wir wenig gemeinsam haben.
Es stimmt, wir haben in der letzten Zeit wenig gemeinsam unternommen. Er ist alleinerziehender Vater von 2 Kindern. Sein ältester Sohn ist gestern 18 geworden, der jüngere ist 16. Er wollte damals die Trennung von seiner Frau, aber sie hat reagiert und ist vor ihm ausgezogen. Mit seinem älteren Sohn habe ich mich anfangs gut verstanden, später gab es (kleinere) Schwierigkeiten. Aber inzwischen richten sich die Aversionen des Sohnes mehr gegen den Freund der Ex-Frau, da er wohl eifersüchtig ist. Die beiden sind nicht geschieden, werden aber nicht mehr zusammen kommen. Mit der Frau verstand ich mich gut. Mein Freund hatte mir gegenüber, neben dem Hobby seiner Frau (Pferde) auch den seltenen S. als Trennungsgrund angegeben. Mir sagte er nun, S. sei nicht alles. So etwas ist mir noch nie passiert. Meine früheren Partner schätzten immer ganz andere Dinge an mir. Gespräche, alles Mögliche, nur nicht S..
Ich bin während unserer Beziehung zweimal umgezogen. Das erste Mal, nachdem ich in Kurzarbeit kam. Ich habe viele Jahre in einer Wohnung gewohnt, in der ich mich sehr wohl fühlte, mit netten Nachbarn und Vermietern. Nach meinem ersten Umzug war das nicht mehr so. Unter mir wohnte eine Eigentümerin, die mich drangsalierte. Nachdem ich in meiner Firma wieder Fuß fassen konnte, zog ich nach etwas mehr als 2 Jahren nochmals um, näher zu dem jetzigen Einsatzort in meiner Firma. Wieder etwas weiter weg von meinem Freund, aber immer noch wesentlich näher als zu Beginn unserer Beziehung.
Ich habe ein kleines, gemietetes Haus bezogen, mit total netten Eigentümern auf dem Grundstück und mich viel mit der Einrichtung befasst. Sicherlich auch manchmal meinen Partner vernachlässigt.
Auch ich dachte manchmal, dass wir zwei getrennte Leben führen. Aber sollte man nicht darüber reden können?
Wir hatten oft davon gesprochen, später zusammen zu ziehen. Wegen seiner Kinder ging es noch nicht.
Er geht oft ins Fitness-Studio. Während des Trennungsgesprächs hat er das auch angeführt. Ich habe Geräte zu Hause. Also ist es immerhin das gleiche Hobby. Man muss doch nicht alles gemeinsam machen. Er hat sich im Sommer ein teures Fahrrad gekauft und hält mir vor, er wäre immer allein gefahren. Er hat nicht direkt gesagt, dass er mit mir Fahrrad fahren möchte, obwohl er es behauptet. Nun, vor meinem ersten Umzug bin ich auch viel Fahrrad gefahren. Ich hatte mir damals nach einem Fahrradunfall ein neues Fahrrad gekauft, das sich aber leider nicht so gut fahren lässt, wie das alte. Im vergangenen Sommer habe ich Restarbeiten an meinem neuen Haus vorgenommen. Ich gebe zu, dass ich dadurch weniger Zeit für meinen Partner hatte.
Aber was ich nicht verstehe, ist, warum er nicht mit mir über alles gesprochen hat. Ich habe auch manchmal gedacht, dass wir zu wenig gemeinsam unternehmen. So etwas kann man doch ändern.
Aber nun ist es zu spät. Ich habe ihn gefragt, ob er mich nicht mir liebt, und er hat das bejaht.
Ich verstehe nicht, wie Liebe so plötzlich sterben kann. Und da wir beide die gleichen Gedanken hatten, hätten wir unsere Beziehung doch retten können.
Sicherlich tragen (meistens) beide Partner die Schuld am Scheitern einer Beziehung. Aber die Endgültigkeit seines für mich plötzlichen Entschlusses ist hart für mich.
Ich weiß, dass auch ich Fehler gemacht habe. Obwohl meine Schwester sagt, ich solle die Fehler nicht immer bei mir suchen.
Ich weiß, dass ich manchmal Schwierigkeiten habe, Gefühle zu zeigen.
Aber ich war zum ersten Mal in meinem Leben überzeugt, den Mann meines Lebens gefunden zu haben. Wohl doch nicht. Oder ich hätte mehr für unsere Liebe tun müssen. Jetzt stehe ich vor einem großen Scherbenhaufen.
Leider bin ich im Moment aufgrund von Umstrukturierungen wieder in einer schwierigen Situation in meiner Firma. Ausgerechnet morgen habe ich ein internes Vorstellungsgespräch. In meinem Alter ist alles schwierig und dieses Gespräch sehr wichtig für mich. Und ich muss nun einmal mein Einkommen sichern. Auch wenn sich dies manchmal nicht mit anderen Bedürfnissen vereinbaren lässt. Schlechtes Timing.
Ich bin so verletzt und enttäuscht. Geht es anderen auch so wie mir?
05.01.2014 22:49 •
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