Nach 17 Jahren hat mein Mann sich eine andere Frau geangelt und ist ausgezogen, zum guten Glück nur ins Nachbardorf.
Er war mein Traummann und ich liebte ihn immer sehr, vielleicht auch jetzt noch. Wir haben einen behinderten Sohn, ich habe eine Tocher aus erster Ehe, für die er der Vater ist und er ist ein sehr guter Vater und jetzt auch Grossvater, er hat auch noch einen Sohn aus erster Ehe.
Da wir auch materiell sehr viel zusammen haben, kommt eine Scheidung nicht in Frage, es wäre zu kompliziert auch nicht zuletzt darum, weil wir 3 verschiedene Kinder haben. Obschon mein Mann eine andere Frau hat, hatte ich nie eine Wut auf ihn, nur auf sie, aber auch das war nicht immer, manchmal dachte ich, dass ich nicht böse sein darf zu ihr, denn sie liebt ihn ja und da ich ihn ja auch liebe, mag ich ihm die Liebe gönnen.
Ich wollte mich auch mit dieser Frau treffen, die mir meinen Mann und der Vater meiner Kinder genommen hat. Wir tranken einen Kaffee zusammen. Natürlich gab es schon ein paar Sachen, die ich ihr sagen musste, was ihr nicht so passte. Es kommt mir aber immer zugute, dass ich nett bin zu meinem Mann, er ist immer für mich da, er hilft mir in jeder Situation, ich kann ihn sogar fragen, wenn ich eine Beratung betreffend eines Geliebten brauche.
Wir essen oft zusammen, ob zu Hause oder im Restaurant. Wir gehen zusammen skifahren, wir gehen zusammen einkaufen. Das geht alles, weil seine Freundin nur eine Wochenendbeziehung ist, so ist er die ganze Woche immer für mich da und er ist auch sehr gut zu unserem behinderten Sohn, er kümmert sich vorbildlich um ihn. Ich muss hier aber noch anfügen, dass wir keinen S. mehr haben miteinander, was natürlich von ihm her kommt, ich würde jederzeit wieder S. haben mit ihm, trotz seiner Freundin, schliesslich finde ich nicht, dass ich was verbotenes tun würde, er ist ja immer noch mit mir verheiratet und wird es wohl auch so bleiben.
Vielleicht würde es einmal eine Änderung geben, wenn ich auch eine feste Beziehung hätte, aber ich nehme mir vor, dass ich dies mit meinem neuen Partner besprechen würde, damit wir weiterhin Frieden hätten, denn wie ihr gemerkt habt, haben wir eine ganz unkonventionelle Beziehung. Viele sagen das sei vorbildlich. Denkt aber nun nicht, dass ich keine Up and Downs hatte! Die hatte ich und wie, oft dachte ich, dass ich nicht leben wollte ohne ihn, meinen geliebten Mann. Nun sind es fast 2 Jahre, seit seinem Auszug und es geht langsam Aufwärts.
Ich möchte auch festhalten, dass ich gleich nach seinem Wegzug, andere Männer hatte, ich brauchte das, es war für mich ein Vergessen, wenigstens für die Zeit wo derjenige bei mir war oder ich bei ihm und ich konnte es geniessen. Zudem war es für mich eine Bestätigung, dass ich bei den Männern noch ankam, was mir nämlich auch Sorgen machte, da ich doch schon in einem gesetzteren Alter bin. Die jungen Männer gaben mir Kraft das Ganze durchzustehen und da zu sein wo ich jetzt bin. Mein Mann ist nun mein liebster und bester Kollege geworden, vor dem ich bis jetzt keine Geheimnisse habe und auch keine Berührungsängste.
Ich möchte eigentlich allen Mut machen, versuchen, keine Wut zu haben, denn das Gute kommt auf Euch zurück.
Es ist am Anfang vielleicht schwerer, weil man keinen Schlussstrich macht, aber nach einer gewissen Zeit ist man froh, dass keine Tassen und Möbel geflogen sind und man fast immer in Ruhe miteinander reden konnte, schliesslich hatten beide sich einmal sehr geliebt.[/b]
22.02.2011 23:50 •
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