Hallo an alle und ganz besonders an die, welche mir mit Tipps und Erfahrungen weiterhelfen möchten
Ich versuche eine Kurzform meiner letzten 5 Jahre, damit nicht alles hier gesprengt wird.
Mit 20 geheiratet, Ehe nach 24 Jahren geschieden, Grund: Alk. meines Ex, keine Gewalt, aber jahrelange aussichtslose Kämpfe und Lieblosigkeit, Einsamkeit. Bei Trennung war unsere Tochter 16 J., ich habe mich um sie total allein gekümmert, nebenher Karriere in der Kreativbranche gemacht, und den größten Verlust meines Lebens am 18. Geburtstag meiner Tochter erleben müssen: mein geliebter Papa hat nach 6-jährigem Krebsleiden den Kampf verloren. Da waren wir kurz vor der Scheidung. Habe durch meine Tochter Kontakt zu einer Internet-Seite gefunden (fühlte mich einsam) für Singles und jemanden kennengelernt, der mir gezeigt hat: es gibt warmherzige und verständnisvolle Männer. Kurzum: er kam aus dem Nachbarland und wir führten ein Jahr eine Fernbeziehung. Himmlisch, 1 x im Monat auf Wolken schweben, dazwischen Telefon und Chat. Er war einfach nur traumhaft. Nun, er spricht perfekt deutsch und eine Projektarbeit verschlug ihn nach Deutschland. Unsere Beziehung wurde intensiver, weil jetzt WE-Beziehung. Kleine Wermutstropfen schlichen sich aber langsam ein. Seine Gefühlswärme hat den Nachteil, dass er Weicheisymptome irgendwie hat. Eine Ex war wohl das Gegenteil von mir, er hat auch mit ihr erst Fernbeziehung gelebt, dann einige Jahre in D und seiner Heimat Italien zusammen. Von Anfang an dort Streitereien, kaum Erfüllung in tieferen Dingen und Unzufriedenheit. Er finanzierte sie und ging selber hart arbeiten. Kurzum, nach vielen Jahren, davon 2 zum Schluss wie Bruder und Schwester, war die Beziehung vorbei. Seine Eltern mochten sie nicht, weil sie so zu ihrem Sohn war. Sie nutzte ihn noch 4 Jahre nach dem Ende finanziell aus und blieb in I, setzte ihn unter Druck, er ließ es geschehen. Dann kam ich, angeblich seine große Liebe. Die Wermutstropfen nach einigen Monaten waren: seine Eltern durften nicht wissen, das er schon wieder eine 6 Jahre ältere Deutsche (geschieden mit fast erwachsener Tochter) hat, angeblich wollte er ihnen weiteren Kummer ersparen, vorerst, bis sie mich mal kennenlernen würden und ich sie vom Gegenteil überzeugen könne und parallel hat seine Ex ihn immer noch ausgenommen, weil sie ja so hilflos in I sei. Kurzum, ich habe mir ein Bild gemacht und nach einem Jahr geglaubt, Schlussmachen ist besser. Er schien vor Problemen davonzulaufen. Nun, Kopf sagte: Schluss, Herz sagte: nein und er regelte mein Vorhandensein bei seiner Ex. Seitdem kann die Dame für sich interessanterweise allein sorgen. Nur bei seinen Eltern hatte er weiter nichts geregelt. Nach 1 weiteren Jahr und bitteren Tränen habe ich auch ihn da vor die Wahl gestellt: mich gibt es mit allem drum und dran in seinem Leben (mittlerweile lebten wir schon über Monate zusammen) oder wir beenden. Er fährt, seitdem er mit mir seit 2,5 Jahren in meiner Wohnung auf seine Initiative hin zusammenlebt, alle 6 - 8 Wochen für mindestens 1 - 2 Wochen nach Hause...ohne mich, und manchmal auch häufiger. Ich tolerierte es, tun Auszeiten auch mal gut, ich kann mich um Kontakte dann hier ein wenig mehr bemühen familiär, auch mal entspannen vom Job und die Vorfreude aufs Wiederkommen von ihm war auch da. Aber es tat immer weh, von ihm dann für das italienische Leben zur Seite geschoben zu werden. Er hat seinen Eltern dann von mir erzählt, als er mal wieder dort war und ich gesagt habe, ein Flieger bringt mich, ich stelle mich vor und dann bin ich weg. In meiner Familie war er überall sofort drin, alle haben ihn mit offenen Armen aufgenommen. Da habe ich mir gewünscht, das er einfach zu mir steht. Nun, im allerletzten Moment hat er dann seinem Vater von mir erzählt. Dessen wichtigste Sorge war, ob ich arbeite und selbst mein Geld verdiene ( und seine Mutter wollte nichts von mir wissen. Ich habe dann versucht, an mir zu arbeiten: Hey, du liebst ihn, nicht seine Eltern...und, was macht das schon, die wenigen Wochen, wenn er bei Mama ist, er kommt doch wieder...etc....Irrtum, es tat immer weh. Wenn er fuhr, dann von heute auf morgen, damit keine langen Diskussionen hier entstanden, er schaltete die Handys meistens dort aus (so vermisst sie mich und empfängt mich wieder mit offenen Armen, dachte er immer) und oft ging es auch so..., aber die Tage sind dann oft vergiftet und lähmen mich, was mich sehr ärgert. Ein weiteres Problem mittlerweile ist, das ich mit ihm meine Firma zusammen weiterführe. Klar mit Vertrag für alle Fälle. Die Entscheidung hat auch fast 3 Monate damals gekostet. Ich habe meine Firma 15 Jahre hochgebracht und er zeigte sich als tolle Ergänzung. Er war belastbar, brachte sich neben seinem Job damals mit ein, machte hervorragende Computerarbeit und baute das Internet aus. Ich konnte mich dem Designen und vielen anderen Aufgaben weiterhin gut widmen. Nun, das Internet stellten wir aus Zeitgründen ein, der Umsatz zeigte, das Messepräsenzen in D, Italien und Frankreich unser Weg in der Wirtschaftskrise wurden. Wir haben durch Umstrukturieren und den neuen Weg ebnen durch viele Investitionen harte private Entbehrungen auf uns nehmen müssen. Langsam geht es wieder gut bergauf, die Gelder erreichen uns auch privat endlich wieder. Ich konnte damit gut umgehen, er weniger und so gab es oft Diskussionen mit dem Ergebnis: er ist doch nicht so belastbar, reagiert oft verletztend und ungerecht im ersten Moment, was ihm anschließend leid tat, aber Worte sind wie Steine...Nun, parallel dazu kamen auch Diskussionen mit meiner Tochter, weil beide gegenseitig eifersüchtig waren und sich da nichts geschenkt haben. Ich mittendrin ( Wenn es mal wieder allgemein unschöne Tage in unserer Beziehung gab, ist er, wie so oft, für ein paar Tage nach Mama gelaufen, die ihn auch mit ihrer Mutterliebe und nicht loslassen-können unter Druck setzt (habe ich erkennen können) - kurz dazu: es gibt nur noch ihn, seine Schwester hat mit den schwierigen Eltern gebrochen, der Vater und die Mutter leben seit eh schon nebeneinander her, da ist er nur Mamas Lebensinhalt - und das fordert sie ein und es passt hervorragend mit seinen Fluchten vor unseren Diskussionen zur Problemlösung. Jetzt hat sich die Lage zugespitzt: eine weitere Diskussion mit meiner Tochter, Mamas Forderungen: Junge komm! und Stress in der Firma hat er seine Sachen genommen und ist zur Familie (Cousine) seiner Ex gezogen, die in der Nähe von uns lebt. Diese haben zwar keinen Kontakt mehr zu seiner Ex, aber ich bin irgendwie enttäuscht, das er ausgerechnet dahin gegangen ist. Auch bei unserem finanziellen Engpass hätte ein Zimmer machbar sein können. Und das Gemeine: er hat keine Adresse hinterlassen. Ich würde niemals dort auflaufen, wenn ich was zu klären habe mit ihm, dann hier bei mir, im Geschäft oder notfalls am Handy. Die Tatsache, dass er glaubt, ich würde dort auftauchen und Rabatz machen, macht mich zusätzlich traurig. Vom Charakter her bin ich sehr einfühlsam, sorge dafür, dass es erst allen anderen gut geht, dann mir, ich bin ruhig, auch bei Diskussionen sachlich, bei Verzweiflung oder Verletzungen dann nah am Wasser gebaut, aber niemals gewalttätig in Worten oder gar anders. Ich bin im Geschäft bodenständig, trage viel Verantwortung und Entscheidungen, aber privat ein Sensibelchen. Nun, wir kommen nicht wirklich weiter: meine Tochter (die nur noch selten zuhause ist, da beruflich an einem anderen Ort), möchte ihn nicht mehr sehen in unseren 4 Wänden, er ignoriert sie, wenn sie sich begegnen, was manchmal geschäftlich im privaten Büro unserer Wohnung sich nicht vermeiden lässt, sie sind beide egoistisch, er jedoch mehr und fühlen sich beide verletzt. ICH bin da nicht wichtig, so wie es aussieht. Und seit Tagen bin ich hin- und hergerissen: mache ich Schluss mit allem, kämpfe ich, das er sich etwas verändert, lerne ich mich zu verändern, damit ich alles lockerer lebe und sehe? Gibt es Hoffnung und erkenne ich nicht, das eh schon alles vorbei ist. Manchmal stündlich ändere ich meine Meinung, bin gelähmt und irgendwie ist das kleinste Mauseloch im Moment immer noch zu groß, wo ich gerne mich verkriechen würde. Eine gute Freundin, die sich psychologisch sehr interessiert und belesen ist, sagt: er trägt Altlasten bestimmt aus seinem Leben vor mir mit sich rum und ich muss es irgendwie aushalten, bis er es endlich merkt und handelt. Er ist sich meiner zu sicher, meint sie, weil ich immer wieder Verständnis aufbringe und wie ein Schaft bin: geduldig. Aber ich will es nicht mehr, so sein, ich will ein gleiches Geben und Nehmen. Und wenn es das nicht gibt? Dann besser ein Schrecken mit Ende?! Er sagte immer: ich habe noch nie solch eine tiefe Liebe für jemanden empfunden wie für dich! Er hat immer kleine Komplimente für mich über, bis heute, und er hat immer wieder Nähe, auch körperlich gesucht, manchmal wie ein Ertrinkender mich umarmt und auch schon mal Tränen geweint, weil er gesehen hat, das mir sein Verhalten weh getan hat. Er hat auch Entschuldigung gesagt nach Aktionen von ihm...das Problem dabei: besser, er hätte es nicht sagen müssen, weil er mir dann nicht wehgetan hätte.....Jetzt ist doch alles soooo lang geworden, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, vielleicht hilft mir das Niederschreiben hier. In meiner Familie und auch beim Personal zeige ich Stärke, klar: mal abwarten, ach...es geht schon....klar, macht euch keine Sorgen...mir gelingt sogar ein Lächeln...aber: mir geht es nicht gut, es tut alles so weh, ich weine innerlich und ich fühle mich so hilflos, ohne Richtlinie...Kopf und Herz bei mir bekämpfen sich immer wieder neu...was bitte soll ich tun und wenn, wie schaffe ich es? Was bitte, Ihr Lieben hier, könnt ihm mir sagen, raten...wer hat auch so ein Durcheinander durchlebt und kann wieder lachen....so oder so....ich bin um jede Mitteilung sehr, sehr dankbar....irgendwas muss geschehen....ich möchte wieder lachen lernen und fühlen, wie sich Glücklich-Sein anfühlt
13.08.2011 22:03 •
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