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Mann mit Bindungsangst - typisches Verhalten?

R
Zitat von Mimmi:
Sorry, ich habe einfach gute Laune. Er hatte sich gerade gemeldet und schlägt vor, dass wir uns heute oder morgen treffen

Klar, und 16 Seiten lang hättest Du ihn abweisen wollen.

Ich werd das Gefühl nicht los, dass uns hier jemand ganz schön auf den Arm nehmen will.

16.11.2024 17:09 • x 5 #271


M
Zitat von Mimmi:
Ich tippte immer auf die Bindungsangst und mittlerweile Borderline mit Bindungsangst aber inzwischen bin ich ausgelaugt und habe keine Kraft mehr.

Du kannst ihn diagnostizieren, soviel Du willst. Ihr hattet doch nie eine Beziehung, die diesen Namen verdient. Es ist vollkommen egal, warum er so ist. Er ist so, Punkt. Und er wird so bleiben, Punkt.

Aber es geht doch hier um Dich. Du hängst seit Monaten in einer Endlosschleife aus zwei Tagen On und der meisten Zeit Off.
Geh da raus, das raubt Dir Lebensfreude und Energie, das siehst Du doch jetzt.

Der Mann ist ein Lehrstück für Dich und für Deine Baustellen. Jeder sucht sich unbewusst einen Partner, der das bedient, was in einem ist und das ist leider Gottes oft genug genau das, was im Argen liegt.

Ich kenne mich sehr gut mit Bindungsangst aus, ich hatte eine Beziehung mit so einem Mann. Es hat natürlich nie geklappt, er ging. Gott sei Dank. Und nachdem das nicht meine erste Beziehung mit so einem Muster war, wurde mir klar, dass das kein Zufall war. Es war ein Muster.und seit ich bei mir angelangt bin und mich gefragt habe, was mit mir los ist und warum ich die wurde, die ich war, geht es mir besser mit mir.
Auch meine Bindungsangst ist verschwunden.

Ein Bindungsvermeider kommt selten allein, er braucht ja das passende Gegenüber, das meist auch Bindungsangst hat, sie nur anders auslebt.
Es gibt den aktiven Part, der eigenständig bleibt und bleiben will. Allzu viel Nähe verträgt er nicht, er will sein Ding machen und pocht auf seine Freiheit und hat jede Menge Mechanismen drauf, Distanz herzustellen. Und der passiive passt sich an, träumt von einer tollen Zukunft, wenn er nur lange genug wartet und sich aufgibt und sich anpasst. Der passive ist in einer hoffnungslosen Rolle, er verzehrt sich nach etwas, was er nicht bekommt und leidet und denkt nach und denkt noch mehr nach. Immer über ihn, diesen Mann, den sie nicht zu fassen kriegt und der sie hinhält und der er immer wieder beweist, dass sie allenfalls ein Zaungast in seinem tollen Leben ist, aber niemals die Hauptrolle spielen wird.

Der passive vermeidet auch eine Bindung, obwohl er doch genau das so sehr will. Aber warum sucht er sich dann nicht einen Partner, mit dem er das haben könnte?Das ist der Mechanismus des passiven Bindungsvermeiders, des Wartenden, des Geduldigen, des Nachsichtigen. Der passive gibt sich selbst auf und leidet unter dem aktiven, aber er geht nicht. Weil er es oft genug nicht kann, denn leiden ist leichter als lösen.
Denn das Leiden verlangt nichts, es ist ein Zustand des Ausharrens. Aber das Lösen ist weitaus schwieriger, weil der passive ja in Aktion treten und sich entscheiden müsste, für sich selbst. Da er meist nicht sonderlich viel von sich hält, entscheidet er lieber nichts in seinem Interesse. Er lässt lieber Entscheiden.
Und irgendwann ist der Passive dann ausgelaugt, weil er immer wieder gegen sich selbst handelt und sich beschädigt. Und obendrein macht so wenig Eigenständigkeit und die große Willfährigkeit ihn auch nicht sonderlich interessant. Er wird zu einer Marionette, deren Fäden ein Anderer zieht.

Steh auf, steh für Dich ein und beende diese Beziehung, die keine ist. Wer weiß schon, was er Dir erzählt und wenn einer seit 10 Jahren nur Affären hatte, dann weißt Du auch, was Du sein wirst.

Lerne Dich um Dich zu kümmern, gut mit Dir umzugehen, auf Dich zu achten und wenn einer Deine Vorstellungen nicht erfüllen kann, passt er eben nicht. In der Realität leben und nicht in Träumen. Es sich gut gehen lassen und Menschen, die Dir eher schaden, bleiben draußen.

Du hast genauso einen Dachschaden wie er, aber Bewusstwerdung über die eigenen Mechanismen hilft. Wenn Du nichts für Dich tust, bleibst Du wo Du bist. Auf dem Abstellgleis und verstärkst damit unbewusst genau das, was Du von Dir hältst. Nämlich nichts oder nicht viel. Geht es Dir damit besser? Nein. Schaust Du einer frohen Zukunft entgegen? Nein.

Also hör am besten sofort auf, ihn zu diagnostizieren. Du bist kein Psychologe und kein Psychiater. Außerdem bringt es Dir rein gar nichts, wenn Du weißt, was ihm fehlt. Dir fehlt auch was, aber das übersiehst Du und damit lenkst Du Dich von Dir ab. Ach, es ist ja so erfüllend, über Bindungsängste zu lesen und dann zu wissen, was IHM fehlt. Tja, und dann? Dann heilst Du ihn. Haha, das wird er nicht zulassen, denn im Gegensatz zu Dir ist er eigenständig und schätzt es gar nicht, wenn man ihn zu etwas bewegen will, was seiner Natur zuwider ist.

Fang endlich bei Dir an! Was ist mit Dir passiert, dass Du das mit Dir machen lässt?

18.11.2024 13:46 • x 3 #272




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