Zitat von Elfie81:war er ja aber nicht immer, ich hoffe einfach, daß es wieder so wird.
Weißt Du, ich habe mir als Kind gewünscht, dass meine Mutter meinen Vater verlässt. Ich verstehe auch bis heute nicht, warum sie es nicht getan hat.
Er war auch nicht immer so, sagten viele. Ich jedoch konnte mich an ein anderes Sein gar nicht erinnern. Auch hofften wohl alle, dass er wieder so wird wie vorher.
Es ist ja auch nicht augeschlossen. Aber so lange ER nichts dafür tut, ist es eher nicht wahrscheinlich.
Ich möchte einfach mal die Frage aufwerfen, ob es angemessener ist, einen Erwachsenen, der für sich selber verantwortlich ist und sorgen kann, zu verlassen. Oder ist es angemessener, ein Kind in einem schädlichen Umfeld zu belassen, das nicht für sich selber die Verantwortung übernehmen und für sich sorgen kann? Du bist es nicht, die dafür veranwortlich wäre, dass sein großes Kind eine zweite Trennung erleben müsste. Er provoziert das durch sein Verhalten, da Ihr, wie Du schreibst, eigentlich schon alle Kämpfe ausgefochten habt.
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Dass Du Dich dem Erleben seines ersten Kindes verpflichtet fühlst, finde ich wunderbar, aber nicht verhältnismäßig.
Ich kann tatsächlich auch nicht beurteilen, ob es für Kinder schlimmer wäre, im Wechselmodell zu leben oder unter dem vermeintlichen Schutz der Mutter dauerhaft mit einem launischen Vater. Ich kann nur von meinem Erleben berichten. Ich habe darunter unfassbar gelitten. Ich ertrage aufbrausende und launische Menschen auch heute nicht. Ich ertrage keinen Lärm, keine Unlogik, keine Gefühlsausbrüche, kein Gezeter, keine Maßlosigkeit, keine Ungerechtigkeiten, keine Duldsamkeit, keine abhängigen Frauen usw. Das alles verursacht körperliche Beklemmungen. Ich liebe meinen Vater, aber ich ertrage ihn nicht. Ich werde bei jeder Begegnung von irgendetwas getriggert, das mich an die Zeit erinnert, als ich bei der Familie sein musste und keine anderen Wahl hatte. Ich habe mit 12 Jahren angefangen für meine erste Wohnung Sachen zu horten. Ich fühle mich ausgeliefert. Auch heute noch. Ich kann das nur vermeiden, indem ich den Kontakt so gering wie möglich halte, obwohl ich meinen Vater natürlich liebe. All das resultiert aus meinem Erleben von Kindesbeinen an.
Nur wenn Du Dich oder den Rahmen veränderst, hat er Anlass, sich ebenfalls zu ändern. Tust Du das nicht, ist ihm Tür und Tor fürs Weitermachen geöffnet.