Meine Frau und ich kannten uns bereits über 10 Jahre bevor wir zusammen kamen. Wir haben zusammen gearbeitet und ich fand sie schon immer toll. Sie wurde während der Schwangerschaft verlassen und wir kamen zusammen als die kleine gerade 5 Monate alt war. Es war wie ein Traum für mich und die kleine war von Anfang an meine eigene Tochter, es kam mir nie anders vor.
Ich litt damals noch extrem unter Verlustängsten, was dazu führte, dass ich in Streits überreagierte und mir das Leben nehmen wollte. Die ersten sechs Monate waren nicht schön... Meine Frau hielt zu mir, ich machte eine Therapie und bekam meine Ängste in den Griff. Trotzdem der leibliche Vater ein Ar. ist und es immer mal wieder zu Streitigkeiten wegen ihm und wie er sie behandelt kam, ich reagierte nie mehr über, hab alles im Griff und ich dachte das uns jetzt nichts mehr trennen könnte.
Jetzt sind wir 2 1/2 Jahre zusammen, die kleine wird im Oktober drei. Unsere Beziehung ist ein Traum, natürlich gibt es auch mal Streit aber wir haben eine echt schöne Zeit. Wir sind eine tolle Familie und die kleine vergöttert mich. Wir sind unzertrennlich.
Dieses Jahr lief nicht so gut für uns. Ich hatte einen stressigen Job, wir sind im Mai in ein Haus eingezogen und hatten ziemlichen Umzugs und renovierungsstress. Dann verlor ich im August meinen Job, wir beide Wissen das ich nichts dafür kann, aber man macht sich natürlich trotzdem Sorgen. Ich fühlte mich auch trotzdem wie ein Versager und wir haben beide Existenz ängste, fragen uns wie es weitergeht. Meine Frau hat auf der Arbeit sehr viel Stress da eine Vorarbeiterin ihre privaten Launen an den Mitarbeitern auslässt was ihr sehr zu schaffen macht. Die kleine wird bald drei und meine Frau kommt nicht immer gut mit ihr zurecht. Also wirklich keine einfache Zeit und da streitet man auch ab und zu mal etwas häufiger. Trotzdem, für mich war klar das wir alles als Familie durchstehen, gerade weil wir auch in dieser harten Zeit noch so viele tolle Momente und schöne Tage hatten. Es kommen auch wieder bessere Zeiten!
Es kam in diesem halben Jahr zwei mal vor das meine Frau sich im Streit trennen wollte, aber sie kam dann weinend an und ich trage ihr das auch nicht nach. Sie schleppt selber noch psychische Dinge mit sich rum: ihre Eltern trennten sich als sie klein war, ihre Mutter zog mit ihr sehr oft um und ließ sie mit 17 alleine in Dorsten zurück weil sie nicht mehr wollte und zog zurück nach Berlin. Mit dem Vater unserer Tochter war sie 10 Jahre zusammen und er hat sie immer unterdrückt und ihr eingeredet das sie nichts kann. Ich weiß um ihre Probleme und liebe sie trotzdem, möchte mein ganzes Leben mit ihr verbringen. Wenn ich im Streit mal auf den Tisch haue, mal lauter werde oder mich durchsetzen möchte denkt sie ich würde wie ihr Ex werden was sie nicht erträgt und dann wegrennt und Schluss machen will. Sie erkennt dann aber schnell das ich nicht so bin, sondern sehr lieb, ein toller Vater und das ich alles für sie tue und mehr als alles andere liebe. Eine Therapie oder Paartherapie zu machen um auch ihre Probleme mal in den Griff zu bekommen blockt sie aber ab und will davon nichts hören. Ich zwinge sie aber auch nicht und weiß selber das man seine Probleme erstmal selber erkennen muss.
Heute vor einer Woche kam sie und sagte wir müssen reden... Sie würde nicht mehr gerne nach Hause kommen, alles wäre schei. und sie möchte die Trennung. Ihre angeführten Gründen beliefen sich auf stinknormale Streitigkeiten die der Vergangenheit angehören und ich kann nicht verstehen wieso sie deswegen unsere tolle Beziehung und Familie wegwirft. Es wurde niemand geschlagen, keiner betrogen... Am Sonntag haben wir nochmal geredet, ich habe ihr alles gesagt und sie war nur am weinen, es nimmt sie selber total mit obwohl sie ansonsten emotional nicht nah am Wasser gebaut ist. Als ich wieder gegangen bin und ihr einen Kuss auf die Wange gab war sie sehr traurig und emotional...
Ich glaube die gesamtsituation hat sie erdrückt, dazu kam noch das sie die Pille nicht vertragen und abgesetzt hat. Habe auch von anderen gelesen das sie danach auf einmal ihre Leben verändern wollten. Ich bin nicht das Problem und wenn sie eine neue Wohnung hat wird sie allein dort sitzen und mich vermissen, der Stress auf der Arbeit ist immer noch da, unser Traumhaus ist weg und mit unserer Tochter ist sie alleine auf sich gestellt....
Ich bin ein Typ, ich bin zu gut für diese Welt, habe immer nur an andere gedacht, alles für die beiden getan und möchte ihr so gerne helfen die richtige Entscheidung zu treffen, aber das kann nur sie alleine... Ich wohne gerade bei Freunden weit weg, habe Angst meine Frau und meine Tochter zu verlieren und kann nichts tun! Sie weiß was ich empfinde, aber so lange waren wir noch nie getrennt. Schon am Sonntag hat meine Tochter sich überschwenglich gefreut mich zu sehen und fragte ob ich nun zurück komme. Der kleinen fehlt ihr Papa... Ich bin während sie arbeiten ist nach Hause gefahren, habe ihr eine Rose hingestellt. Habe ein Fotobuch bestellt mit Bildern unserer schönen Zeit was sie bald bekommen müsste um ihr zu zeigen was sie gerade wegwirft. Aber sonst kann ich nichts tun. Ich bin machtlos, kann nur zusehen wie meine Familie kaputt geht weil sie mit ihren Problemen nicht klar kommt. Meine Tochter werde ich nicht mehr wieder sehen weil ich nicht der leibliche Vater bin. Ich will die beiden nicht verlieren, es zerreißt mich!
Was kann ich nur tun?
25.09.2013 13:09 •
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