Hallo,
ich wollte mir dies einmal von der Seele schreiben.
Kurz Vorab einmal die grundlegenden Infos:
Ich, m, 32 Jahre
Sie, w, 35 Jahre
Sohn, m, 3 Jahre
Beziehung: 2011 - (irgendwo zwischen 2016 und 2017)
Wir haben uns damals im Internet kennengelernt (2011) und eine Fernbeziehnung angefangen (rd. 600 km). Nach gut einem Jahr (2012) zog Sie dann zu mir. Nach weiteren 2 Jahren (2014) folgte unser Sohn. Soweit war alles gut. Eine Beziehung mit Höhen und Tiefen, wie denke ich bei vielen anderen auch. Wir haben einige Dinge gemeinsam, was denke ich auch Grund war dass es bei uns so gut passte. Wir haben beide eine schwieriges Verhältnis zu unserer Familie (Eltern, Geschwister), wir haben beide wenig, bis gar keine guten Freunde. Wir feiern nicht und trinken keinen Alk.. Darüber hinaus haben wir einen ähnlichen Humor und uns verbindende Interessen.
Nach der Geburt unseres Sohnes wurde alles anders. Ich möchte an der Stelle direkt einschieben, dass ich den Kleinen über alles liebe und es keine Sekunde bereue, dass wir ihn haben. Aber es wurde halt schwieriger, der Alltag wurde stressiger, und aufgrund bzw. mangels Freunde und Bekannte waren wir eigentlich rund um die Uhr für Ihn zuständig. Es gab für uns keine einzige Pause und auch keine Möglichkeit einfach mal wieder ein Paar zu sein. Zusätzlich war ich anfangs sehr gestresst und überfordert mit meiner neuen Rolle. Es war einfach zu viel und ich neigte dazu gereizt zu sein. Mitte 2015 folgte dann unserer gemeinsamer Umzug wieder zurück in die Heimatregion meiner damaligen Freundin. Wir sahen es als Chance auch dass wir nochmal neu anfangen können. Aber es wurde nicht besser. Gar nicht. Es gab viele gute Phasen, aber auch viele schlechte. Dazu lebten wir eigentlich nur noch miteinander. Wir waren kein Paar mehr. Eher Mitbewohner, die eben ein Kind zusammen hatten, was denke ich auch Grund war, dass wir so lange zusammen blieben. Und irgendwo war uns beiden eigentlich bewusst, dass wir eben nicht mehr zusammen sind. Dass wir uns getrennt haben. Irgendwo auf dem Weg. Ohne den großen Krach oder die große Aussprache. Es war einfach schleichend passiert. Stand jetzt leben wir noch immer zusammen. Im großen und ganzen verstehen wir uns ganz gut und aus finanziellen Gründen, aber auch wegen unserem Sohn bleiben wir auch vorerst zusammen in der Wohnung. Eine räumliche Trennung ist aber für 2018 geplant.
Jetzt zur aktuellen Lage, weswegen ich eigentlich überhaupt schreibe. Meine Ex hat jetzt einen neuen Freund. Da wir ja schon getrennt waren, war mir klar, dass das früher oder später passieren würde, aber irgendwie ist es jetzt doch etwas plötzlich für mich. Ich hätte jetzt in dieser Phase damit überhaupt nicht gerechnet. Und es macht mich wirklich komplett fertig. Ich merke, dass ich irgendwo in mir die Hoffnung hatte, dass irgendwie doch noch alles gut werden würde, aber das nimmt mir jetzt jegliche Hoffnung. Ich dachte ich hätte innerlich mit uns abgeschlossen, aber dem ist wohl nicht so. Es schmerzt furchtbar. Ich gönne ihr das neue Glück, aber dass wir noch zusammenleben macht es nicht leichter. Vorher war die Vorstellung einer räumlichen Trennung für mich persönlich immer Horror, hauptsächlich wegen meinem Sohn, den ich dann nicht mehr täglich sehen könnte. Aber nun bin ich fast geneigt zu sagen, lieber heute als morgen. Es fällt mir schwer in ihrer Nähe zu sein. Und da ich kaum Kontakt zu meiner Familie habe und keine guten Freunde kann ich mich an niemanden wenden mit dem ich das auch nur im Ansatz mal besprechen könnte. Es macht mich fertig diese ganzen Gedanken jetzt schon seit Tagen in meinem Kopf zu haben.
Hauptmotivation war für mich hier einmal alles los zu werden, was ich sonst nirgendwo kann, aber über Kommentare, Anregungen oder Meinungen würde ich mich freuen.
09.11.2017 11:04 •
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