Ich (m) 40 Jahre alt, habe im Juni 2022 eine Frau (35) über eine Dating App kennengelernt. Sie hat einen Sohn (13). Wir schrieben uns, trafen uns und kamen im August zusammen. Es war von Beginn an eine unglaubliche Harmonie, auch mit ihrem Sohn. Ich bemerkte bei ihr recht früh ein Problem. Sie hatte Angst ihren Briefkasten zu öffnen, da sich hier die Mahnungen stapelten. Wir haben sehr offen darüber geredet und ich habe ihr meine Unterstützung angeboten. Wir haben alles analysiert und auch ihre Mama wurde mit einbezogen. Bisher kannte niemand außer ihr, dieses Problem. Die Mama war sehr glücklich, dass mit mir endlich ein vernünftiger Mann an ihrer Seite ist. Sie hatte es wohl in der Vergangenheit nicht sehr einfach. Auch die Mama litt in der Vergangenheit unter Depressionen, was sie mir einmal unter vier Augen weinend erzählte. Auch die Ehe zu ihrem Mann ist nicht einfach (Alk.). Wir haben das finanzielle Problem schnell behoben und sie offenbarte mir so oft unter Tränen, dass ihre größte Angst sei, ihre Freunde zu verlieren. Sie zeigte mir sehr oft ihre verletzliche Seite. Sie hat mehrmals vor mir gesessen und geweint, weil sie Angst hatte mich zu verlieren, wenn ich merke wie kaputt sie ist. Ich habe ihr niemals das Gefühl gegeben, dass ich die beiden verlassen werde/ möchte.
Dann bemerkte aber auch ich in meinem Verhalten eine Veränderung. Ich war phasenweise emotional abwesend. Ich habe in einigen Momenten keine Liebe zugelassen. Als ich die beiden kennengelernt habe, steckte ich in einer beruflichen Krise. Ich war bereits 3 Jahre in diesem Unternehmen und hatte einen pedantischen Chef, der in alter Stasimanier agierte. Es war die beruflich krasseste Zeit für mich. Aber so richtig bemerkte ich es in dieser Beziehung. Vorher habe ich mit meinen Freunden darüber gesprochen. Ich begann mich nun umzusehen und wollte das Unternehmen verlassen. Ich war dabei einen top Job mit mega Bezahlung aufzugeben. Hatte Vorstellungsgespräche und Zusammenarbeiten in meinem Urlaub. Es war also Ernst. Rückblickend betrachtet bin ich nun froh, dass ich heute noch in diesem Unternehmen bin, da mein (ex) Chef jetzt seit einem Jahr krank ist und auch nicht mehr wieder zurück kommt.
Wir waren im Juli/August noch gemeinsam im Urlaub. Auch hier gab es wieder diese Phasen von mir, wo ich sehr in mich gekehrt war. Zu dem Zeitpunkt, war die berufliche Veränderung noch im vollen Gange.
Als wir wieder zurückkamen, setzte ich die beiden zu Hause ab und fuhr nach Hause. Das war das letzte Mal, dass ich die beiden gesehen habe.
Danach begann das eigentliche Drama. Wir schrieben uns nur noch. Wir beide haben in vielen Situationen danach nicht immer richtig reagiert. Es war sehr emotional und sie hat sich immer mehr zurückgezogen und wurde immer abweisender. Es war sehr verletzend zu hören, dass sie und ihr Sohn nun endlich wieder frei und glücklich sind. Das hat mir das Herz gebrochen, weil es absolut nicht so war. Dann kamen mal wieder schöne Nachrichten und ein bedauern. Es war immer ein hin und her bei ihr. Bis ich tatsächlich irgendwann die Geduld verloren habe und sie blockierte. JA! Das war falsch. Aber ich kam mit diesem hin und her nicht mehr klar. Die Blockade war schnell aufgehoben und es kam wieder etwas positives von ihr. Wir hatten beide im September Geburtstag und ein paar Tage vorher hatte sie mich dann blockiert und ihr Sohn auch. Diese Blockade hält bis heute an. Ich gehe nicht davon aus, dass ihr Sohn das von sich aus getan hat. An meinem Geburtstag war ich dann allein im Urlaub und habe ihr dann eine Mail geschrieben, in der ich ihr die Trennung bestätigt habe und ich ihr alles Gute gewünscht habe. Ich konnte dieses waren und hinhalten nicht mehr ertragen. Es kam ein Anruf an meinen Bruder: Er soll uns in Ruhe lassen, sonst holt sie die Polizei. Außerdem kennt sie Leute, die mir das Leben zur Hölle machen werden. Minuten später bekam ich das mit der Polizei auch noch von ihr per Mail! Das war irgendwie ein Geschenk von ihr, weil es mir persönlich viel bestätigt hat, was ich heute noch denke.
Sie hatte noch ziemlich viele Sachen von mir und diese wollte ich natürlich auch wieder haben. Die Abwicklung erfolgte unter mehrmaliger Aufforderung über meinen Bruder. Bei der Übergabe hat sie ihm signalisiert, ich solle doch zu einem Therapeuten gehen, da ich offensichtlich eine Bipolare Persönlichkeitsstörung habe.
Bis heute habe ich noch nicht alle Sachen wieder, aber damit kann ich nun auch leben.
Ich weiß gar nicht, was für eine spezielle Frage ich an dieser Stelle an euch habe. Ich weiß, dass ich 4 Jahre lang ein Problem im Job hatte. Ich habe mich auch nie verkrochen und durchgehend geweint. Ich hatte eine Phase der vielen Zig. am Tag. Diese war aber im November auch wieder vorbei. Ich habe mir einen Wohnwagen gekauft und reise sehr viel. Gehe fast jede Woche wandern und habe ein sehr schönes privates Leben. Aber dennoch geht mir die ganze Sache nicht aus dem Kopf. Ja, das loslassen fällt mir schwer. Vielleicht auch, weil mir viele Freunde von ihr signalisiert haben, dass sie noch nie so fröhlich und glücklich gewesen ist. Also anders, als sie es mir kurz nach der Trennung gesagt hat. Und ja, vielleicht ist es auch so schwer für mich, da es nie eine richtige Trennung gegeben hat.
13.06.2024 09:39 •
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