hallo
auch ich möchte meinen kommentar zu diesem fest abgeben.
ein etwas anderes weihnachten, ja das ist es. die vorweihnachtszeit verlief fast wie immer, geschenke besorgen, basteln, backen, adventsstimmung, heimliches rascheln hinter verschlossenen türen. telefonate mit freunden, verwandten, wer kommt wann zu wem war alles immer meine aufgabe, er hat sich nicht drum gekümmert. und doch habe ich diese zeit bewußter erlebt, ich habe auch an mich gedacht, habe mir mehr ruhe genommen für mich ganz allein. es war schön so und die freude auf das fest wuchs.
heute ist heilig abend. mein sohn hat mich beinah halbstündlich geweckt mit der frage: sind jetzt die geschenke da? und dann heute morgen war nichts mehr so wie immer. normalerweise bricht hier bei 3 kids die hektik aus, schnell noch etwas einpacken, noch etwas dazu malen oder werkeln. fröhliche aufgeregte stimmen durchdringen das haus. aber heut ist es still, ungewöhnlich still. zu ruhig für das aufregende weihnachtsfest.
die großen schlafen lang, bereiten dann das weihnachtsessen vor, der kleine prüft die technik, ob auch alle kerzen bereit stehen, die baumbeleuchtung funktioniert, holt holz für das kaminfeuer herein obwohl ihm niemand etwas gesagt hat.
jeder übernimmt andere aufgaben als in den letzten jahre, eine lücke soll geschlossen werden. es fehlt jemand. die vertrauten rituale sind gestört. es herrscht unsicherheit. das drückt auf die stimmung. alles geschieht sehr nachdenklich zu ruhig für diese chaotische familie, die normalerweise den stoff für eine family soap im fernsehn bietet.
die worte werden überlegt ausgesprochen. man möchte disharmonie vermeiden. es ist nicht so frei und erfrischend wie sonst all die jahre. eben so als verdecke eine große dunkle wolke den sonnigen himmel.
er wird nicht hier sein, ich wollte es nicht und die kinder auch nicht. die spannungen sind noch zu gr0ß, ein unüberlegtes wort, ein falscher blick, nein wir wollen uns heut freuen, dass wir uns haben und jeder wartet dabei auf die woge der freude. vielleicht gelingt es uns selbst sie noch ins rollen zu bringen aber es ist anders........
ich bin nicht allein, wie du wilde flocke bin mit meinen kindern in der vertrauten umgebung und fühle mich doch ein wenig in einer fremden welt, auf einem neuen weg. mit meinen gedanken bin ich allein, genau wie du, ich darf sie den kindern nicht mitteilen, muß stark sein und werde es auch schaffen.
ich habe mir vorgenommen, morgen früh, wenn es noch dunkel ist und alle noch schlafen einen spaziergang zu machen, ganz allein. will meine gedanken reflektieren, das neue weihnachten fühlen, vielleicht werde ich weinen, nicht um ihn, ich will ihn gar nicht mehr zurück aber um das andere, das neue leben, dass ich jetzt ganz allein in der hand habe.
du ich werd an dich denken und auch an die vielen anderen die heut ganz allein sind. ich stelle für euch eine kerze ans fenster ein licht das euch euren weg zeigen möge, ein lebendiges licht das für euch brennt. niemand ist hier wirklich allein und das ist schön so.
mir bleibt nur noch euch allen ein schönes fest zu wünschen, jedem auf seine art, kopf hoch, es geht weiter nur anders........
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