Hallo Tobi,
es ist schön, dass Du Deinen Weg hierher gefunden hast, auch wenn der Anlass natürlich alles andere als schön ist.
Alena hat Dir ja schon ein paar wertvolle Tipps geschrieben. Ich selbst bin (auch) noch in der Phase, in der ich hier nur Rat suche, meine Trennung ist zu frisch, mein Leben zu chaotisch, als dass ich jetzt schon wirklich eine gute Ratgeberin wäre. Mir hat es in der ersten Phase der Trennung wirklich sehr geholfen, mir hier alles von der Seele zu schreiben. Einfach die Gedanken zu Papier zu bringen. Teilweise völlig unstrukturiert. Dafür sind wir da. Wir sitzen alle im selben Boot. Der eine ist schon weiter, der andere - so wie wir - noch ganz am Anfang.
Auch wenn es Dein Herz wahrscheinlich grade zerreißt. Am allerwichtigsten für Deine Seele ist es, den Kontakt zu Deiner Ex-Partnerin erst einmal einzufrieren. Ich weiß, leichter gesagt als getan, wenn man zusammen Kinder hat. Dann lässt sich der Kontakt natürlich nie ganz vermeiden.
Was das soziale Umfeld anbelangt, bin/war ich in der selben Situation wie Du. Ich sage es ehrlich, ich hatte wirklich niemanden mehr. Jetzt habe ich zumindest regelmäßig Kontakt zu 2-3 alten Freunden. Ich habe einfach gesagt, dass ich Hilfe brauche. Die Menschen kommen nach langer, langer Zeit Kontaktstille nicht von allein auf einen zu. Man muss sich einfach ein Herz nehmen und fragen. So hat es bei mir geklappt. Vielleicht gibt es solche Menschen aus Deiner Vergangenheit auch noch, bei denen Du es probieren könntest? Sicher, man wird nicht rund um die Uhr bespaßt werden. Die Leute haben ja Familie, Kinder, ihr eigenes Leben. Aber oft gibt es doch noch jemanden, der einfach mal da ist, auch wenn man das gar nicht erwartet.
Setz Dich in den ersten Tagen jetzt nicht zu sehr unter Druck. Du musst nicht heulen. Glaub mir, das kommt wenn es kommen will. In den ersten Tagen ist man in einer Art Schockzustand. Ich habe auch nicht geweint. Ich war sehr beherrscht und kopfgesteuert. Fast wie eine Maschine. Die Zusammenbrüche kamen später. Nach einer Woche. Unbeherrschbar und intervallartig. In den letzten Tagen habe ich viel über Trauer und Verlust gelesen. Auch über die biologischen Faktoren. Was in unserem Gehirn passiert. Welche Hormone wie zusammenspielen. Ich bin kein Mediziner, aber ein Satz hat sich mir eingeprägt: Im ersten Schock schüttet der Körper eine Menge Stresshormone aus. Dieser Zustand kann lange andauern. Ich merke das an meinem ständigen Herzrasen. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes echt drüber. Über das Weinen (Tränenflüssigkeit) werden in solchen körperlichen Extremsituationen die Stresshormone ausgeschwemmt. Deswegen fühlen wir uns oft so erleichtert. Dein Körper wird diesen Weg wählen, wenn die Zeit reif ist, denn er muss den Adrenalinspiegel irgendwann senken, sonst würdest Du wahrscheinlich einen Herzinfakt bekommen.
Ich hoffe, für den ersten Moment kann das Forum Dir eine Hilfe sein. Schreib Dir alles von der Seele!
Liebe Grüße,
Steffi
20.08.2014 10:09 •
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