Guten Morgen Burnhard,
ich denke es ist unter den Umständen ein guter Weg. Das ist für Euch Beide ganz sicher nicht einfach und ich wünsche Euch Beiden von Herzen viel Kraft. Ich kann das Verhalten von Ihr nachvollziehen, wenngleich ich selber da vermutlich etwas anders reagieren würde.
Chemo würde ich ebenfalls ablehnen.
Vor vielen Jahren erlebte ich mit wie meine Freundin gelitten hat. Sie hatte so gekämpft und wirklich alles ausprobiert, angefangen mit Chemo und danach alle erdenklichen Heilmethoden ausprobiert.
Sie wollte Leben. Es endete mit Leberkrebs trotz aller Versuche und jahrelanger Kämpfe.
Sie war immer so optimistisch und lebenslustig, ab einem gewissen Punkt wollte Sie sich vorbereiten und nur noch Ihre Ruhe haben.
Wir haben ein Gespräch geführt und Sie hat sich bewußt von mir verabschiedet bzw. wir voneinander.
Sie wußte, daß ich da sein werde, wenn Sie mich braucht und Unterstützung wünscht. Sie wollte jedoch sich nach und nach lösen, das habe ich akzeptiert. Worum Sie mich gebeten hat, war mich um einige kranke Menschen und Tiere zu kümmern wo Sie noch Verpflichtungen hatte, wozu Sie sich nicht mehr selber in der Lage sah.
Ich konnte es verstehen. Sie mußte sich so nach und nach emotional lösen und loslassen, um in Frieden gehen zu können. Das ist schon schwer genug und nicht loslassen zu können, kann den Sterbevorgang sehr erschweren und zu extremem Leiden führen. Im Grunde macht es letztendlich wenig Unterschied aus welchen Gründen man Jemand loslassen muß. Es schmerzt, weil dieser Mensch uns fehlen wird, sei es daß Er/Sie den weiteren Lebensweg alleine weiter geht ohne uns oder die letzte Reise antritt. Sie begräbt zusätzlich auch noch all Ihre Wünsche und Träume uvm.
Versuche Deinen Frieden damit zu finden, es zu akzeptieren und Sie in Liebe und Frieden loszulassen. Sei für Sie einfach da, soweit Du es verkraften kannst.
21.08.2018 08:20 •
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