Hallo zusammen,
ich habe hier schon sehr viel in den verschiedenen Threads gelesen und teilweise haben mich diese Geschichten und die tollen Antworten aus dem einen oder anderen Loch gezogen. Dafür schon mal Danke an diejenigen, die sich hier immer wieder die Zeit für so ausführliche Antworten nehmen.
Nun nage ich schon etwas länger an meiner Trennung und musste jetzt einfach mal alles aufschreiben. Meine Geschichte mit der Ex und meine Gedanken und Schlüsse, die ich aus meinen Erfahrungen gezogen habe. Ich freue mich auf mögliche Antworten.
Es ist ein sehr langer Text geworden. Ich kann verstehen, dass er nicht von vielen gelesen wird, was auch ok ist. Es tat auf jeden Fall schon sehr gut, alles einmal geordnet aufzuschreiben.
Ich bin 26 Jahre alt und wurde vor fünf Monaten von meiner damaligen Freundin verlassen.
Meine Ex und ich kannten uns schon seit der 5. Klasse und hatten seitdem auch schon immer ein Auge aufeinander geworfen. Mit 18 Jahren sind wir dann ein Paar geworden. Für uns beide war es die erste große Liebe und rückblickend betrachtet haben wir, aber insbesondere ich, natürlich viele Fehler gemacht.
Nach vier Jahren mal mehr und mal weniger glücklicher Beziehung hat sie, für mich damals völlig unerwartet, den Schlussstrich gezogen. Diese Trennung hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen und mich für ein halbes Jahr in eine tiefe Depression gezogen. Mir fehlte jeglicher Lebensantrieb und jegliche Motivation. Ich verzog mich in meiner Wohnung und habe mich permanent gefragt, was dieses Leben denn noch für einen Sinn haben kann.
Eine Bekannte sagte mir etwa einen Monate nach der Trennung auf einer Geburtstagsparty, dass es ihr leid tue, mich so leiden zu sehen. Sie hörte ein Gespräch von mir und einem Freund mit, bei dem ich meine Ex in Schutz genommen habe und betont habe, dass die Fehler definitiv bei mir lagen. Sie gab mir den Rat, ich solle versuchen, meine Ex zu hassen. Das solle helfen und werde mich über diese Phase des Schmerzes bringen. Dieser Rat war sicherlich gut gemeint gewesen, meiner Meinung nach jedoch viel zu kurz gedacht: mit Sicherheit würde es mir schnell besser gehen und ich könnte schmerzloser mit ihr abschließen. Jedoch wusste ich, dass die Schuld größtenteils bei mir lag und ich viel an mir zu arbeiten hatte. Die Frau, die mich über alles geliebt hat, hat aufgrund meines Verhaltens ihre Gefühle verloren und wollte nur noch weg von mir. Würde ich das verleugnen und die Schuld auf sie schieben, könnte ich nicht an mir arbeiten und würde in einer potentiellen nächsten Partnerschaft die gleichen Fehler wiederholen. Die nächste Frau würde mich dann auch verlassen und das ganze Spiel finge wieder von vorne an. Ich wäre der Autor meiner eigenen Unglücksgeschichte
Ich nahm mir also vor an mir und meinen teilweise merkwürdigen Charaktereigenschaften hart zu arbeiten. Diese Zeit war bis jetzt die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich litt, hinterfragte mich, kritisierte mich, fragte mich dann teilweise, wie es andere Menschen überhaupt mit mir aushielten, kritisierte mich noch mehr und fand immer mehr Dinge, die ich unbedingt ändern musste. Ich legte schon immer viel Wert auf Respekt und Höflichkeit und hatte schon als Kind einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Wie konnte ich es also vor mir selbst rechtfertigen, mit anderen Menschen - und insbesondere mit dem Menschen, den ich eigentlich mehr als alles andere liebte - so umzugehen? Darauf gab es nur eine Antwort: es ist NICHT zu rechtfertigen.
Nach etwa einem Jahr hatte ich mich wieder soweit gefangen, dass ich mit meinem Leben relativ zufrieden war. Ich habe gelernt meine Dämonen zu kontrollieren und habe an den Reaktionen meiner Freunde und Familie gesehen, dass meine Fortschritte tatsächlich spürbar sind. Nebenbei erwähnt bin ich der festen Überzeugung, dass sich Menschen nur zu einem kleinen Prozentsatz ändern können. Gewisse Charaktereigenschaften sind in Stein gemeißelt und lassen sich nicht ändern. Ich mache mir da nichts vor. Allerdings habe ich in der Zeit gelernt, was meine Schwächen und Makel sind und habe gelernt, meine schlechten Seiten und emotionalen Impulse zu kontrollieren.
Mit meiner Ex-Freundin hatte ich bis dahin gar keinen Kontakt mehr. Irgendwann, ungefähr ein Jahr nach der Trennung, haben wir uns dann aber auf einer Party gesehen und sind wieder in Kontakt gekommen. Mit der Zeit entwickelte sich wieder eine engere Bindung zwischen uns. Zuerst rein freundschaftlich. Aber irgendwann war da wieder dieses Kribbeln und dieses verlangen nach Nähe. Von beiden Seiten. Sie erzählte mir, dass sie es kaum glauben könne, wie ich mich verändert habe. Sie habe das Gefühl einen anderen Menschen vor sich zu haben. Diese Worte schmeichelten mir natürlich enorm. Die Frau, die mich dazu getrieben hat, mich selbst zu hinterfragen und mich zu einem besseren Menschen zu verändern, diese Frau lobt mich für diese Veränderung und suchte wieder meine Nähe.
Es kam, wie es kommen musste und wir wurden wieder ein Paar. Das war jetzt vor dreieinhalb Jahren. In diesen dreieinhalb Jahren hatte ich die schönste Zeit meines Lebens und war mir sicher, dass ich mein restliches Leben mit dieser Frau verbringen werde. Auch sie war der gleichen Meinung was mich betraf. Wir kannten uns mittlerweile auch schon so ewig lange, dass uns nichts mehr überraschen konnte. Wir sprachen über Hochzeit, malten uns das Familienleben aus, machten uns tausende Liebeserklärungen am Tag und führten sogar schon Gespräche mit der Bank, um sich den Traum einer eigenen, gemeinsamen Wohnung zu erfüllen. Alles war perfekt
Im November 2017 fing es dann an, dass ich eine Veränderung ihres Verhaltens mir gegenüber bemerkte. Wir sprachen in unserer Beziehung immer über alles und haben auch vollkommen offen über alle Probleme gesprochen. Auch Kritik am Partner war ok und gewünscht vom anderen. Also versuchte ich natürlich auch diesbezüglich mit ihr in einen Dialog zu treten. Ich musste einfach herausfinden, was mit ihr los war. Diese ständigen Stimmungsschwankungen, plötzlich ignoriert zu werden oder zu merken, dass man der Partnerin auf einmal ohne erkennbaren Grund gewaltig auf die nerven ging, musste einfach aufhören. Ich fühlte mich wie ein Spielball ihrer wild gewordenen Emotionen. Sie hat sich vollkommen vor mir verschlossen. Ich hatte bereits die Vermutung, dass sie sich unserer Sache nicht mehr sicher war. Ich kannte diese Frau jetzt schon seit 13 Jahren und hatte allgemein schon immer ein sehr gutes Gespür dafür, was in anderen Menschen vorging.
Dann, in der Silvesternacht, eröffnete sie mir, dass sie sich nicht mehr sicher sei, ob sie mich noch liebe. Ihre Gefühle mir gegenüber hätten sich verändert und sie ertrage es auch nicht mehr, mich immer so schlecht zu behandeln. Es folgten zwei Monate, in denen wir viele Gespräche geführt haben, viel stritten und uns wieder versöhnten. Ich war eigentlich immer die treibende Kraft der Versöhnung. Die Stimme der Vernunft. In den Gesprächen haben wir unsere Beziehung und unsere Probleme sehr gut analysiert und auch Lösungsideen gehabt. Die Praxis sah dann aber so aus, dass wir uns trotzdem immer weiter voneinander entfernten. Wir wollten beide keine Trennung. Einerseits war sie sich zwar nicht mehr sicher, ob sie mich noch liebte, auf der anderen Seite hielt sie es aber auch nicht ohne mich aus. Die Vorstellung, ohne mich zu sein, zerriss sie innerlich. Das Problem sei gewesen, dass ihre Gefühle nicht mehr so gewesen sind wie am Anfang. Ich erzählte ihr, dass das vollkommen normal sei. Liebe ist nicht gleich Verliebtheit. Die Liebe entsteht in längerer Partnerschaft und verdrängt dabei das aufregende Gefühl des Verliebtseins. Was bleibt ist ein Gefühl der Vertrautheit, Geborgenheit und des Respekts voreinander. Man muss sich darüber im klaren sein, dass das Gefühl der ersten drei bis vier Jahre ein Produkt der verrückt spielenden Hormone ist. Und wenn man auf eine Beziehung wartet, in der man dieses Gefühl ein Leben lang für den anderen empfindet, dann wird man ewig warten und von einer Partnerschaft in die nächste rutschen. Korrigiert mich bitte, wenn ihr anderer Meinung seid.
Leider stimmte sie mir in dem Punkt über die Liebe und der Verliebtheit nicht zu. Ich fragte sie also, was für sie eigentlich genau Liebe ist? Geborgenheit, sich gegenseitig stärken, füreinander da sein, Aufregung, zusammen neues entdecken, usw. Sie zählte einige Worte auf und ich frage mich bis heute, was sie an diesen Punkten bei uns vermisst hat. Ich kann mich natürlich irren. Die eigene Wahrnehmung wird ja bekanntlich durch den beschränkten Verstand und die einseitige Betrachtung verzerrt. Aber soweit ich das beurteilen kann, hatten wir das alles in unserer Beziehung. Meiner Meinung nach eine wunderschöne, harmonische und gleichzeitig aufregende und fordernde Beziehung. Was mich so verwirrt, ist, dass ich mir sicher bin, dass sie ebenfalls so empfand.
Im Februar, um Valentinstag herum, haben wir dann gemeinsam in einem dramatischen Gespräch mit vielen Tränen beschlossen, dass wir getrennte Wege gehen werden müssen. Sie schrieb mir eine Woche später einen sehr langen und aufwühlenden Brief, in dem sie mir sagte, dass sie erst mal ihr Leben sortieren müsse und wir beide davon profitieren werden, wenn wir uns jetzt erst mal alleine darüber klar werden, was wir eigentlich wollen. Sie müsse viel verarbeiten, lasse es aber offen - sofern ich das dann auch will - es eines Tages wieder mit mir zu versuchen. Sie fühle sich genau wie an dem Tag, als ihr Stiefvater frühzeitig an Leukämie gestorben ist und weiß nicht wohin mit sich. So stark sei der Schmerz dieser Trennung.
Bis dahin ging es mir überraschend gut mit der Trennung. Ich dachte, dass ich durch die erste Trennung gelernt habe, meine Gedanken und Gefühle besser zu kontrollieren und selber zu entscheiden, wann ich trauere und wann ich funktionieren muss.
Das war auch definitiv so, bis zwei Wochen nach dem Brief eine Nachricht von ihr übers Handy auftauchte. Sie müsse etwas wichtiges mit mir besprechen und möchte mich gerne sehen. Sie schlug vor, dass wir etwas essen gehen. Ich stimmte zu. Was wollte sie bloß von mir? Wollte sie mich vielleicht zurück? Ist ihr klargeworden, wie wichtig ich ihr bin und dass sie mich braucht? Ich war natürlich mehr als nervös und angespannt und habe die Nacht kaum ein Auge zubekommen.
Am nächsten Tag trafen wir uns in einem Restaurant. Ich sah ihr ebenfalls Nervosität an und wusste nicht so richtig, ob das gut oder schlecht für mich war. Wir setzten uns und ich fragte sie, was sie denn wichtiges mit mir zu besprechen habe. Ihre Antwort war, dass wir damit lieber bis nach dem Essen warten, weil ich danach bestimmt nichts mehr von ihr wissen wolle. Ich dachte, dass sie mich verarschen will. Mir rutschte das Herz in die Hose. Mit so einer Information werde ich mir bestimmt nichts zu essen bestellen und mit ihr derweil smalltalk führen Ich wollte nicht länger auf die Folter gespannt werden und sagte ihr, dass sie mir jetzt erst recht sofort erzählen muss, worum es geht. Sie atmete einmal tief durch und fing an:
Es gebe für sie definitiv kein zurück mehr. Die erste Woche nach der Trennung sei die Hölle für sie gewesen, aber danach ging es ihr besser. Es ging ihr viel besser es ging ihr schon viel ZU gut. Und auf einer Party zwei Wochen nach unserer Trennung habe sie sich mit einem Bekannten von mir so gut verstanden, dass sich da wohl etwas entwickeln wird. Sie seien auf einer Wellenlänge. sie wollte aber unbedingt, dass ich das von ihr erfahre und nicht über Dritte. eigentlich eine noble und mutige Geste dachte ich mir. Aber auf der anderen Seite verstand ich die Welt, aber besonders sie, nicht mehr Die Dinge, die sie mir nur zwei Wochen vor diesem Treffen geschrieben hat, passten einfach gar nicht zu dem, was sie mir jetzt erzählte. Und nur eine Woche nach dem Brief war ja auch schon die besagte Party, auf der sie mit dem neuen Mann geflirtet hat. Wieso schreibt man davon, dass man dringend alleine sein muss, damit man Dinge in seinem Leben regeln kann, startet dann aber direkt etwas neues? Wieso schreibt man von Chancen, die sich durch das alleine sein entwickeln, um dann ein paar Tage später einen neuen Mann zu angeln?
Dazu kommt - und das hat mich am meisten verwirrt - dass der besagte Mann bekannt dafür ist, keiner Freundin jemals treu geblieben zu sein. Auch meine Ex weiß das eigentlich schon lange. Und das ist nur eine von vielen Geschichten, die man sich nur kopfschüttelnd über diesen Mann anhören kann. Ja, er sieht gut aus, ist extrem charmant und übernimmt gerade in einem fließenden Übergang das sehr gut laufende Geschäft seines Vaters. Aber was bringen einem diese Eigenschaften, wenn man dafür eine Mogelpackung bekommt, die einen am Ende hintergehen wird? Das passt einfach so gar nicht zu meiner Ex. Ihr ist Ehrlichkeit so wichtig. Wie kann man jemanden als Partner auswählen, der in einer festen Beziehung mit anderen Frauen schläft und seiner Partnerin diesbezüglich täglich ins Gesicht lügen kann und das auch tut?
Und weil sie sich diesbezüglich natürlich auch sorgen macht, hat sie mich in diesem Gespräch als nächstes gefragt, ob ich mit ihm nicht mal ein ernstes Wörtchen reden könnte, was die Untreue angeht (ich habe jahrelange Kampfsporterfahrung und mache seit nun fast sechs Jahren mehrmals die Woche Sport). Mit anderen Worten: ich soll ihren neuen Flirt unter Druck setzen, damit er sie nicht betrügt. autsch das war wie ein Stich ins Herz. So hatte ich mir das Treffen definitiv nicht vorgestellt.
Nach diesem Gespräch war ich wieder völlig fertig mit den Nerven und wusste wie bei meiner ersten Trennung von einer Sekunde auf die Andere nicht mehr, wohin mit mir. Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen und ich bin in ein endloses Loch der Leere gefallen. Dieser Zustand hielt ungefähr drei Monate an. Ein Glück war die Phase dieses Mal etwas kürzer. Ich habe mich aber auch vollkommen auf mich und meinen Schmerz konzentriert. Eine Kontaktsperre von Anfang an bis heute durchgehalten, mich mit Meditation und Yoga versucht, um ungewollte Gedanken zu kontrollieren und zu mehr Gelassenheit zu finden und wieder sehr viel Sport getrieben. Das alles hat sicherlich dazu beigetragen, dass es mir wieder besser ging.
Vor zwei Wochen habe ich plötzlich wieder eine Nacht von ihr geträumt und der darauffolgende Tag war ein einziges Trauerspiel. Ich habe mich gefühlt, als wäre alle Lebensfreude über Nacht verschwunden. Seitdem habe ich das Gefühl, dass es wieder langsam aber sicher bergab mit meiner Stimmung und meinem Selbstvertrauen geht. Ich träume mittlerweile wieder jede Nacht von ihr und denke fast pausenlos an sie und unsere gemeinsame Zeit. Wehmütig denke ich an die vergangenen Urlaube, die schönen Stunden der Zweisamkeit, die langen und intensiven Gespräche. Der gemeinsame Sport, die Entwicklung, die wir zusammen durchlebt haben und vor allem die Vergangenheit, die wir zusammen haben. Dass wir uns seit unserer Kindheit kennen und eine so intensive gemeinsame Geschichte haben, lässt mich daran zweifeln, ob ich jemals wieder so viel für eine andere Frau empfinden kann. Momentan bin ich mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt jemals wieder dazu bereit sein werde, mich noch mal auf etwas einzulassen. Es ist doch letztendlich immer dieselbe Geschichte:
Anfangs spielen die Hormone verrückt, man bekommt nicht genug voneinander, alles ist einfach nur unbeschreiblich schön und aufregend. Dann irgendwann hört der Rausch der Glücksgefühle auf und der Alltag, die Langeweile und die Sehnsucht nach Abwechslung breitet sich aus. Die meisten sehnen sich nach dem Gefühl der ersten drei bis vier Jahre. Dieses Gefühl verlässt einen aber zwangsweise, wenn der Hormonspiegel sich wieder normalisiert. Für mich ist das Gefühl danach - das Gefühl der Geborgenheit, der Vertrautheit und der Zuverlässigkeit, also meiner Meinung nach die wahre Liebe - viel mehr Wert als diese von Hormonen gesteuerte und verzerrte Anfangsphase. Jeder kennt es, mit einem frisch verliebten Paar unterwegs zu sein. Vollkommen vernebelt und neben der Spur. Leider erlebe ich immer wieder im Bekanntenkreis und jetzt auch schon bei meiner eigenen Partnerin, dass sehr viele Menschen unrealistische Erwartungen an eine Beziehung haben. Der Punkt, an dem aus Verliebtheit Liebe werden könnte, wird als Verlust interpretiert und führt dann unweigerlich zu Unzufriedenheit. Das wäre ja auch alles schön und gut, wenn nicht gleichzeitig jeder immer auf der Suche nach der großen Liebe wäre. Das passt einfach nicht zusammen. Auf der Suche nach etwas zu sein, was man letztendlich gar nicht haben möchte, erscheint mir als überaus sinnlos. Mit diesem Wissen jetzt aber erneut mein Herz zu verschenken, immer mit der Gefahr, dass es nach ein paar Jahren wieder leichtfertig gegen ein anderes ersetzt wird, erscheint mir ebenso sinnlos.
Aus den Erfahrungen meiner beiden Trennungen muss ich feststellen, dass meine Glückseligkeit in den letzten 26 Jahren immer von anderen Menschen abhängig war. In der Kindheit selbstverständlich von meinen Eltern und ab meinem 18. Lebensjahr von meiner Ex-Freundin. Ich habe mich selbst so abhängig von meiner Ex gemacht, dass ich alleine gar nicht fähig war, glücklich zu sein. Offensichtlich bin ich das auch immer noch nicht, wenn man sich mal anschaut, was mich so täglich beschäftigt. Deshalb heisst es für mich jetzt erst mal, dass ich lernen muss, vollkommen alleine glücklich sein zu können. Ich wusste gar nicht, dass eine scheinbar so einfach Aufgabe so schwierig sein kann.
Danke für eure Zeit
Gratwanderung
07.07.2018 14:39 •
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