Zitat von YsaTyto:ich lese öfter bei Dir Dinge wie: meine Frau kann mir nicht geben, was ich brauche. . ., ich habe ihr gesagt, was ich brauche. . .
Das finde ich einen sehr guten Denkansatz. Rob 123 artikuliert seine Ansprüche und seine Wünsche, scheint aber aktiv nichts zur Verbesserung beizutragen, z.B. indem er versucht, den Ehealltag jenseits des S. zu beleben. Ansprüche zu äußern ist einfach, bedeutet aber eigentlich eine passive Rolle. Ich sage was, aber investiere selbst nichts. Nur wenn sich Jemand selbst bewegt, kann sich auch etwas ändern. Und oftmals bewegt sich auch der Ehepartner, wenn der andere Partner sich bewegt.
Die Ehe, die Rob ja noch viel bedeutet, denn auch emotionale und matierelle Sicherheit sind wichtige Dinge im Leben, kann sich durchaus zum Besseren verändern, aber einer muss den ersten Schritt tun.
Wird die Beziehung, also der Gleichklang der Partner wieder besser, kann auch das Körperliche wieder wachsen.
Aber nur zu sagen, ich brauche dies und jenes, heißt ja nur ein Verharren in der eigenen Anspruchshaltung ohne den Willen, selbst aktiv zu werden. Und da holt man sich eben das Fehlende außerhalb der ehelichen Gemeinschaft.
Wer dann eine Affäre pflegt, hat meist noch weniger Motivation, etwas in die Ehe zu investieren. Ist ja nun alles da, was man so braucht, wenn auch meistens nur auf Zeit.
Wenn die Affäre auffliegt, ist nicht seltenalles zu Ende. Die Affäre platzt und oftmals steht dann auch die Ehe vor dem Aus. Und dann kommt das große Wehklagen und Jammern. Männer tun sich mit dem Alleinleben schwerer als Frauen.
Zitat von YsaTyto:Was wirst Du über Jahre mit Deiner Affaire teilen? Wie willst Du euer Leben gestalten, wenn die Phase vorüber ist, in der man nur deswegen erfüllt ist weil man den anderen am Abend nach der Arbeit wieder sieht?
Tja, das ist auch eine Frage. Eine Affäre ist ja nur eine Affäre und hat daher keinen Alltag. Und erst wenn aus einer Affäre Alltag wird, zeigt sich, ob da überhaupt Gemeinsamkeiten da sind und ob ein Gleichklang möglich ist. Oft zeigt sich, dass die Affäre eben in erster Linie körperliche Bedürfnisse erfüllt hat und Verliebtheit hervorgerufen hat, die aber immer endlich ist. Ob aus einer Verliebtheit überhaupt eine tragfähige Liebesbeziehung, die auch etwas aushält, wird, muss sich erst beweisen.
Da gehen zwei Affärenpartner in eine Alltagsbeziehung und was vorher so schön und niedlich beim Anderen war, wird zur Belastungsprobe. Da sind die Ansprüche des Ehemanns, der seine Vorstellungen mitbringt, was z.B. das tägliche warme Essen und die gewaschene Wäsche betrifft. Gerade bei älteren Männern wie Rob sind diese Vorstellungen, was die Partnerin alles zu leisten hat, oft sehr ausgeprägt, denn es kommt hier auch noch der Generationensprung zur Geltung. Die junge Frau hat andere Vorstellungen und will was erleben. Der ältere Part wird mit zunehmendem Alter dagegen bequemer. Die ersten Konflikte treten auf, denn man hat sich vorher ja mit diesen Themen niemals befassen müssen.
Zudem sind die Vorstellungen von einer echten Beziehung bei den APs meist komplett überzogen. Jetzt hat man so viel getan, die Ehe bewältigt, einen Umzug usw, versucht, das Finanzielle zu regeln, dann muss diese Beziehung doch ideal werden!
Viele dieser Beziehungen scheitern nicht selten am Druck, dem beide ausgesetzt sind.
Der Alltag konnte nicht ausprobiert werden. Eine Affäre läuft meist sehr eindimensional und hat wenig Entwicklungspotential.
Gemeinsamer Urlaub? Fehlanzeige, wenn ein AP gebunden ist.
Was ist im Krankheitsfall? Die Geliebte wird wohl kaum bei der EF nachfragen können und erhält z.B. in einer Klinik keinerlei Auskünfte. Sie ist drauf angewiesen, dass nichts Schlimmeres passiert.
Keine Frage, dass eine Freundin keinerlei Erbansprüche im Todesfall hätte.
Diese Dinge passieren nicht? Oh doch!
Zitat von Vegetari:Wie willst Du euer Leben gestalten, wenn die Phase vorüber ist, in der man nur deswegen erfüllt ist weil man den anderen am Abend nach der Arbeit wieder sieht?
Das würde mich auch interessieren. Abends Fernsehschauen? Jeden Abend S wird auch langweilig und zur Gewohheit.
Ob da überhaupt Gemeinsamkeiten erwachsen könnten, ist doch sehr fraglich.
Die wenigsten Männer mit Affäre schaffen letztendlich den Absprung von der Ehefrau und der Familie. Statistisch gesehen bleiben mindestens 90% in der Ehe, weil die Risiken viel zu hoch sind und sich die Frage stellt, ob grundlegende Lebensveränderungen den gewünschten Zustand überhaupt herbei führen können.
Und, lieber Rob, was würden denn Deine Angehörigen zu der 30Jährigen sagen? Deine EF würde sich vermutlich fragen, ob Du noch ganz bei Trost bist und auch Deine Kinder würden das junge Blut sicher mit großer Freude annehmen? Oder sich eher von Dir abwenden, weil sie zur Mutter halten und keine zweite Mama oder Tante oder was auch immer akzeptieren würden?
Hast Du auch nur einmal darüber nachgedacht, was das für Konsequenzen für Dich haben könnte?
Ich glaube, das Verständnis Deiner Familie wäre hier doch eher sehr begrenzt.
Zitat von Vegetari:Ich wünsche vor allem ihr, dass sie irgendwann die Reißslinie zieht.
Ich dachte hier an die AF, denn der wünsche ich zu sehen, dass diese Altersdifferenz schlicht und ergreifend viel zu groß ist.
Aber es wäre auch interessant, ob die EF Rob aus der Ehe rauswerfen würde. Wer weiß? Und was täte dann die AF? Ihn mit offenen Armen aufnehmen oder dann auf einmal sagen würde, ach nö, lieber doch nicht?
Spannende Frage!
Zitat von Vegetari:Daraus lese ich dass seine AF keine offizielle Beziehung mit ihm will ,sondern nur Affäre .
Stimmt auffallend! Sie will den Status quo behalten, so lange sie was davor hat. Sie hat aber keinerlei Absichten, einen alternden AP als Alltagspartner anzunehmen. Und das wiederum versteckt sich hinter der ach so edlen Aussage, dass sie kein Leid mit ansehen will. Klar, ein fröhlicher AP macht Spaß, ein leidender bedeutet Ungemach und die Pflicht, ihm den Kummer abzunehmen. Wer will sich diese Arbeit mit 30 schon antun?
Von daher ist der ganze Thread schon gegenstandslos, denn es entscheidet nicht Rob, was geschehen wird, sondern die AF! Also ist die Sache klar. Rob bleibt nur die Rolle als AM und die AF will auch nur AF bleiben. Und Robs Entscheidungsmöglichkeit zwischen EF und AF ist gar nicht gegeben, sondern nur eingebildet.
Also bleibt alles wie gehabt, solange die EF nichts weiß.
Begonie