Liebe ist furchtbar kompliziert

Hallo zusammen,

ich habe das tiefe Bedürfnis meine Geschichte zu teilen und hoffe, dass euch die Länge nicht abschrecken wird, es könnte ein Buch werden

Es waren da zwei Arbeitskollegen (Er, 24 und Sie 28, beide in einer langjährigen, zerrütteten Beziehung die man aus dem Respekt vor dem Partner schon hätte längst beenden sollen), die in einer großen Firma in verschiedenen Abteilungen arbeiten jedoch einige Schnittstellen haben. Wir kennen uns seit 4 Jahren und trafen uns regelmäßig während der Arbeit zum Kaffee trinken. Im Januar dieses Jahres wurde es intensiver. Er kam mich häufiger einfach so in meinem Büro besuchen, setzte sich neben mich und wir redeten einfach so, sehr viel, auch über die Beziehung zu und deren Partnern, wo die Probleme liegen, dass das alles keinen Sinn mehr macht, dass ich den gemeinsam gebuchten Urlaub wahrscheinlich alleine verbringe, weil mein damaliger Freund mal wieder keine Zeit hat. Er sagte, zu dem Urlaub, dass sollte ich nicht alleine Fahren wollen er gerne mitkommt. Immer wieder bemerkte ich Berührungen von ihm, die sonst so nicht da waren, er machte mir immer Komplimente. Ich dachte mir nie viel dabei, nahm einfach an, dass es seine Art ist.
Im April musste ich von meinem Standort der Firma in ein Tochterwerk und wusste, dass mein Kollege auch vorhat, dorthin zu fahren. Da ich keine Zeit mehr hatte mir einen Firm Wagen zu leihen, fragte ich ihn, ob er mich mitnehmen würde. Als wir unsere Arbeiten im Tochterwerk erledigt hatten fuhren wir zurück, unterhielten uns gut. Er nahm während der Fahrt einfach so meine Hand, fest umschlungen und ich genoss es einfach so, er sagte, es wäre schön mit mir jetzt einfach wegzufahren, zum Meer wäre schön, ich stimmte ihm zu.

Ich dachte in der nächsten Zeit nicht weiter darüber nach, wir trafen uns nach wie vor zum Kaffee, er besuchte mich weiterhin regelmäßig in meinem Büro.
Für mich standen dieses Jahr vier Seminare zur Fortbildung an, vor jedem Seminarbesuch sagte er mich, dass sollte ich Gesellschaft haben wolle ich mir nur melden müsse und er mich besuchen kommt.
In meinem letzten Seminar im Juli, welches fünf Tage ging, nahm ich sein Angebot wahr und meldete mich am vorletzten Seminartag um ihn zu fragen, ob er mich besuchen mag.
Damit fing das Chos in meinem Leben an. Er fuhr 220km bis zu mir zum Seminar, ich sah ihm vor dem Seminar Gebäude und mir blieb das Herz stehen, er war tatsächlich da. Wir gingen spazieren, waren zusammen etwas essen und trinken. Wir blieben bei der Cocktailkarte hängen, er sagte er würde auch gerne etwas trinken und dann im Auto schlafen, ich bot ihm jedoch an, bei mir mit auf dem Zimmer zu schlafen, was er auch Annahm. Wir tranken jeder einen Cocktail, er zahlte die Rechnung, vom Chef des Restaurants gab es noch zwei Liköre, er stellte sie auf den Tisch und meinte für dich und deine Freundin, ich musste schmunzeln. Kurz nachdem wir das Restaurant verlassen hatten nahm er meine Hand, fünf Minuten später gab es den ersten Kuss, was an dem Abend und in der Nacht sonst noch alles geschah könnt ihr euch wahrscheinlich denken.
Er fuhr morgens wieder zur Arbeit, ich beendete meinen letzten Seminartag.
Wie trafen uns in der darauffolgenden Woche wieder auf der Arbeit in meinem Büro. Wir hatten so viel verlangen nach einander das wir uns Freitag und Samstag für einige Stunden ein Affair-Room mieteten. An demselben Wochenende beendeten wir beide unsere Beziehung zu dem jeweiligen Partner.
Da wir beide aus einer langjährigen Beziehung stammten wurde es etwas Chaotisch. Er suchte für seine Exfreundin eine neue Wohnung, half ihr noch beim Umzug. Ich musste zusammen mit meinem Exfreund ein Makler beauftragen um unser gemeinsames Haus zu verkaufen und zog erstmal wieder zu meinen Eltern.
Von da an sahen wir uns mindesten einmal die Woche, häufig mehr. Schon nach dem ersten Wochenende übernachtete er bei mir und das obwohl ich bei meinen Eltern wohne, da seine Exfreundin noch bei ihm wohnte.
Durch unsere Trennungen zu den ehemaligen Partnern fuhr er dann im August für 10Tage mit mir in den Urlaub. Ich muss sagen, ich hatte noch nie einen so schönen Urlaub, er trug mich auf Händen.
Aufgrund der Arbeitslosigkeit seiner Exfreundin gestaltete sich die Suche nach einer Wohnung für sie schwierig. Ihre Eltern boten ihr an wieder nach Hause zu ziehen, doch dafür musste der Keller ausgebaut werden, wozu er sich anbot und einige Monate für brauchte.
Insgesamt kann man sagen, dass durch ihre Weigerung auszuziehen und durch Sabotage und nicht Helfen das ganze ziemlich schlimm war. Ihre letzten Sachen haben seine Wohnung auch erst am 16.11. verlassen. Sie hatte nach der Trennung noch nicht einmal die Würde woanders zu schlafen, sondern fuhr weiterhin jeden Abend in seine Wohnung, beanspruchte das Bett und er schlief auf der Couch.


Und jetzt wird es sehr kompliziert:
Durch unseren Kontakt während der Arbeit haben wir uns immer dort abgesprochen wann wir uns sehen, geschrieben per Textnachrichten haben wir nie wirklich viel und wenn, dann kam dies meistens von mir aus.
Feste Termine, wenn wir etwas unternehmen wollten wie Essen, Kino, Geburtstage hat er immer eingehalten, doch wenn es darum ging zu mir zu kommen, nur so um Kaffee zu trinken oder es sich bei mir gemütlich zu machen war er häufig zu spät oder hat komplett abgesagt. Er entschuldigte sich immer dafür und meistens war es der Arbeit geschuldet, da er wieder viele Überstunden macht. Dies habe ich sogar tatsächlich geprüft, da ich Zugang zum Zeitensystem der Mitarbeiter habe.
Seit sieben Wochen bin ich nun Zuhause, da ich aufgrund eines Unfalls an der Schulter operiert wurde. Am Anfang kümmerte er sich noch liebevoll um mich, kam ich während meines viertägigen Krankenhausaufenthaltes jeden Abend nach der Arbeit besuchen, auch wenn es schon 21Uhr war. Ebenfalls besuchte er mich oder blieb über Nacht, nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde.
Bis zum 16. November, an dem Tag als seine Exfreundin auszog. Er kam am Samstagabend um 18Uhr zu mir, wir gingen zusammen Essen und machten uns noch einen gemütlichen Abend und einen ebenfalls einen gemütlichen Sonntag im Bett.
Am Montag den 17. November wollte er eigentlich ebenfalls wieder nach der Arbeit zu mir kommen und auch über Nacht bleiben, doch er hatte wieder zu viel Stress und fuhr lieber nach Hause.

Am Mittwoch den 18. November hatten wir kurz Kontakt, da ich ihn an einen Termin erinnern sollte. Er fragte mich, ob es ok wäre, wenn er unsere Verabredung auf Freitagabend verschiebt, da er Donnerstag wieder lange arbeiten muss. Ich sagte, dass mir gar nicht bewusst sei, dass wir für Donnerstag verbredet sind (ich kann mich auch immer noch nicht daran erinnern) ich Freitag und Samstag schon mit Freundinnen verabredet bin und wir ja nächste Woche mal schauen können wann es wieder klappt.
Am 20. November schrieb er mir, dass er mir von einem Arbeitskollegen der unsere Hotelzimmer für die Firmenweihnachtsfeier gebucht hat, da sie weiter weg ist, etwas teurer werden. Ich sagte ihm, er kann ausrichten, dass es ok ist.

Seit diesem Tag herrscht nun Funkstille.
Meinerseits weil ich nicht immer diejenige sein möchte, die ihm einen guten Morgen oder eine gute Nacht wünscht, die fragt wie es ihm geht oder wie sein Tag war.
Warum er nicht schreibt weiß ich bei bestem Willen nicht und kann es mir auch nicht erklären.

Zu unserer Beziehung:
Wir sind kein offizielles Paar, haben aber auch keine Freundschaft Plus. Es war für mich immer so ok. Er wusste, was ich für Ihn empfinde, da ich es ihm gesagt habe, was er für mich empfindet hat er mir nie gesagt, wenn ich ihn mal drauf angesprochen habe, sagte er nur, dass ich doch eigentlich wissen und fühlen müsse, was er für mich empfindet.
Er kennt meinen engsten Freundeskreis, meine Eltern und Geschwister, jeder Außenstehende denk immer sofort, wir seien ein Paar. Er sagt immer, dass er sich darauf freut, wenn er mich endlich seinen Freunden vorstellen kann. Bisher kam es nie dazu, da er einen gemeinsamen Freundeskreis mit seiner Exfreundin hat und es aus Rücksicht auf ihre Gefühle erst einmal noch nicht möchte. Ebenfalls sagt er, dass es nicht so aussehen soll, als wenn er von Beziehung zu Beziehung springen würde.

Mein größtes Problem:
Ich weiß tatsächlich, was er für mich empfindet, seine ganze Art wie er mit mir umgeht, wie Respekt-/ und Liebevoll er immer ist, in der Öffentlichkeit halt er immer automatisch meine Hand, küsst mich. Er sagt mir, wie wohl er sich bei mir fühlt, das ich eine total tolle Frau bin, die Zeit mit mir immer wunderschön ist, das er mich niemals verlieren möchte. Er spricht immer über die Zukunft, dass er mit mir noch so viel der Welt sehen möchte, fragt wohin wir nächstes Jahr in den Urlaub fahren, plant gemeinsame Wochenendtripps. Erzählt, da er durch den Auszug seiner Exfreundin kaum noch Möbel hat und sich neue kaufen muss er gerne für seinen Bücherwurm (mich) eine Leseecke mit großem Ohrensessel einrichten möchte. Vor kurzem erzählte ich ihm von einer Band, die nächstes Jahr ein Konzert gibt, dass ich gerne besuchen möchte und ob er mitkommen mag. Er sagte, dass es toll wäre und fragte, ob es auch nicht auf dem gleichen Wochenende wie das Festival ist, auf das er doch gerne mit mir möchte.

Warum wir kein Paar sind:
Er ist der Meinung, dass er nicht gut genug für mich ist und mir nichts bieten kann. Er will mich in der lockeren Zeit die wir haben aber auch nicht blockieren und mir die Chance nehmen jemand besseren zu finden. Ihm tut das immer unendlich das er so kompliziert ist, dass er auch dauernd unsere Verabredungen verschiebt oder zu spät kommt und dass ich das nicht verdient habe.

Am letzten Wochenende an dem wir uns sahen, sagte er zu mir, dass wir über uns reden müssen. Ich fragte ihn, was er genau meint. Er sagte, dass es ihm so locker gefällt, wie es momentan ist. Das jetzt der erste Grundstein gelegt ist, da seine Exfreundin nun endlich raus ist und der nächste Schritt für ihn sei, für uns ein gemeinsames Nest zu bauen.

Mein großes Problem:
Ich finde es immer alles so widersprüchlich, ich weiß einfach nicht, woran ich bin. Er schreibt mir so selten von sich aus.
Wann wir uns nun wieder sehen kann ich auch nicht sagen. Ich habe momentan keine Kraft mehr um mich bei ihm zu melden. Ich denke mir immer, dass sollte er doch wirklich etwas für mich empfinden, würde er sich doch auch mal einfach so melden, oder sehe ich das falsch?
Am Sonntag lässt sich ein Wiedersehen leider nicht vermeiden, da ein Geschäftsessen stattfindet zu dem wir beide geladen sind.

Solltet ihr es tatsächlich geschafft haben meine Geschichte zu lesen bedanke ich mich Herzlichst.
Hat jemand gute Ratschläge wäre ich sehr dankbar.

Hm.. ich finde das auch ein bisschen widersprüchlich, vor allem das:

Am letzten Wochenende an dem wir uns sahen, sagte er zu mir, dass wir über uns reden müssen. Ich fragte ihn, was er genau meint. Er sagte, dass es ihm so locker gefällt, wie es momentan ist. Das jetzt der erste Grundstein gelegt ist, da seine Exfreundin nun endlich raus ist und der nächste Schritt für ihn sei, für uns ein gemeinsames Nest zu bauen.

Er mag dass es so locker ist und will deswegen ein Nest bauen? Kann es sein, dass er sich da ziemlich unter Druck setzt, was Beziehungserwartungen angeht? Dass er es eigentlich gern locker hätte, aber denkt, er müsste für Nester usw. sorgen? Kannst du ihm den Druck vielleicht ein wenig nehmen?

Insgesamt finde ich Ambivalenz und Unsicherheit sehr verständlich angesichts der Tatsache, dass ihr offenbar einen relativ fließenden Übergang hattet und noch nicht so wahnsinnig viel Zeit, alles zu sortieren.

Dein Bericht klingt insgesamt sehr detailliert, hat auch etwas von Kontrolle. Wie ist das? Kannst du der Beziehung Raum geben oder brauchst du stark Sicherheit?

Und weiß er, dass du gern initiativ von ihm hören würdest?

Hallo Latraviata,

ich danke dir für deine Antwort. Das mit dem locker mögen und dann wieder ein Nest bauen wollen ist auch das, was ich nicht verstehe.


Vor ca. vier Wochen hatten wir ein sehr langes Gespräch über sein Leben und wie er sich fühlt. Ich sprach ihn auch darauf an, dass ich es nicht schön finde, dass er sich nicht mal initiativ von sich aus meldet, worauf hin er sagt, dass es noch so eine Sache sei, an der er arbeiten müsse. Kurz gesagt kam bei dem Gespräch auch heraus, dass es ihm häufig nicht gut geht. Wie er sagt fühlt er sich hilflos und fällt häufig in ein Loch in dem er dann nur noch am Grübeln ist. Nach einer Woche in der ich dann wieder nichts von ihn hörte und ihn selber auch nicht angeschrieben habe meldete ich mich doch. Er sagte es ginge ihm nicht gut und er vermisse seinen Vater sehr (der Vater ist gestorben als er 18 Jahre war) und doch gerne mit jemanden reden möchte und einen Rat braucht. Ich bot ihm meine Hilfe an, doch er war schon auf dem weg zum Grab des Vaters.

Er spricht so häufig von der Zukunft, was er mit mir machen möchte, hat sich noch einen Nebenjob gesucht mit der Begründung, dass wir dann mehr Geld zur Verfügung haben um in den Urlaub zu fahren.


Es belibt nun die entscheidende Frage ob ich mich wieder bei ihm melden sollte oder ob ich tatsächlich mal abwarte, was denn nun geschieht, wenn ich das nicht mache.


Ich kann einer Beziehung sehr gut Raum geben. Wenn er unsere Treffen verschoben oder abgesagt hat war das immer ok für mich, was ich ihm auch immer gesagt habe. Ebenfalls war es für mich auch immer ok, wenn er keine Zeit hatte weil er zum Geburtstag/Feiern oder Familienbesuche war, habe ihm immer viel Spaß gewünscht.

Hm.. das macht, finde ich, einiges nachvollziehbarer. Eine Trennung plus neue Beziehung in so kurzer Zeit ist einiges zu verkraften - auch wenn man sich sehr über die neue Beziehung freut. Wenn er öfter mal in ein Loch fällt und es ihm nicht gut geht, kann es sein, dass er das erst mal vor dir verbergen wollte, um dich nicht abzuschrecken.

Vielleicht schaffst du es, statt dich verletzt zu fühlen, ihm eher fragend zu begegnen. Also: geht es dir gut? So was.

Ich habe meinen Vater im selben Alter verloren. So was kann viele Jahre brauchen. Ich selbst habe - allerdings auch weil die ganze Familiengeschichte relativ verkorkst war - sehr lange mit starken Verlust- und Bindungsängsten zu kämpfen gehabt - ist besser heute, aber lange nicht weg. Er scheint noch in einem akuteren Trauerstadium zu sein, auch vielleicht durch die Trennung ausgelöst?!

Vielleicht kannst du dich selbst befragen, was du selbst wirklich von ihm brauchst - und inwiefern du in der Lage bist, ihn gegebenenfalls auch stärker zu unterstützen und Raum / Zeit zu geben.

Hallo Herbstliebe

ich denke auch wie latraviata. vielleicht interpretierst du zuviel in die melderei von ihm ?
zumindest habe ich auch den Eindruck ,dass er dich beeindrucken möchte und glaubt das das mit Geld
am besten geht. ich denke, das du ihm klarmachen solltest, das geimsame Zeit das wertvollste ist, was man seinem Partner geben kann.

Hm.. das macht, finde ich, einiges nachvollziehbarer. Eine Trennung plus neue Beziehung in so kurzer Zeit ist einiges zu verkraften - auch wenn man sich sehr über die neue Beziehung freut. Wenn er öfter mal in ein Loch fällt und es ihm nicht gut geht, kann es sein, dass er das erst mal vor dir verbergen wollte, um dich nicht abzuschrecken.

Ja so kam es mir auch immer vor.

Vielleicht schaffst du es, statt dich verletzt zu fühlen, ihm eher fragend zu begegnen. Also: geht es dir gut? So was.


Ich frage mich da immer wie viel initiative ich ergreifen muss, es bleibt immer irgendwie das Gefühl, dass an mich nicht gedacht wird außer er möchte sich mit mir verabreden.

Ich habe meinen Vater im selben Alter verloren. So was kann viele Jahre brauchen. Ich selbst habe - allerdings auch weil die ganze Familiengeschichte relativ verkorkst war - sehr lange mit starken Verlust- und Bindungsängsten zu kämpfen gehabt - ist besser heute, aber lange nicht weg. Er scheint noch in einem akuteren Trauerstadium zu sein, auch vielleicht durch die Trennung ausgelöst?!

Ja, seine Familiengeschichte ist auch nicht gerade schön. Er hat noch eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Seine Eltern trennten sich, als er sechs Jahre alt war. Als er es bei seiner Mutter nicht mehr aushielt (unter anderem dauernder Stress und Gewalt) sog er mit 12Jahren zu seinem Vater.

Vielleicht kannst du dich selbst befragen, was du selbst wirklich von ihm brauchst - und inwiefern du in der Lage bist, ihn gegebenenfalls auch stärker zu unterstützen und Raum / Zeit zu geben.

Das ist die schwerste Frage. Einerseits möchte ich mir mit ihm wirklich eine Zukunft aufbauen anderer seit hätte ich auch wirklich gerne Bestätigung in Form von Respekt mir gegennüber. Ich kann ihm alle Zeit der Welt geben, ich muss nichts überstürzen und von jetzt auf gleich mit ihm eine Beziehung führen, locker reicht mir auch. Ich weiß auch nicht, wie ich ihn stärker unterstützen könnte außer ihm mehr Zeit zu geben. Ebenfalls weiß ich nicht, ob er sich durch meine Nachrichten nicht noch mehr verkriechen würde. Ich habe ihn mal gefragt ob es ihn stört oder nervt, wenn ich ihm immer schreibe, er sagte, dass es ok und ihn nicht nervt.

Und doch habe ich immer das Gefühl, dass ich vergessen werde wenn er nie schreibt. Guten Morgen, wie geht es dir? würde mir schon reichen.
Er war nie der Schreiber, vielleicht ist er ja auch wirklich so und doch finde ich das alles wirklich komisch.

Er ist also erst 24?
Vielleicht hätte er und auch du erst mal etwas Luft zwischen den Beziehungen benötigt. Das könnte noch zum Verhängnis werden.

Hallo Pondo-Sinatra,

ich kenne es aus meinem Umfeld leider nur so, dass sich der potenzielle auch meldet und das nicht nur, um sich zu Verabreden. Vielleicht interpretiere ich wirklich zu Viel hinein und muss akzeptieren, dass er anders ist.
Den Eindruck mit dem Beeindrucken seinerseits habe ich auch, jedoch habe ich schon öfters versucht ihm zu erklären, dass ich das alles nicht brauche und man sich eine Zukunft gemeinsam aufbauen kann.
Das Zeit das schönste Geschenk ist, was er mir machen kann habe ich ihm auch schon öfters gesagt.

Zitat von Mäusla:

Er ist also erst 24?
Vielleicht hätte er und auch du erst mal etwas Luft zwischen den Beziehungen benötigt. Das könnte noch zum Verhängnis werden.

Ja er ist erst 24. Mit der Luft zwischen den Beziehungen habe ich auch schon überlegt. Die Beziehungen waren jedoch auf beiden Seiten schon vor der Trennung beendet, nur der Zeitpunkt zur Trennung vom Partner nicht.
Er war 6Jahre in seiner Beziehung ich 10Jahre.

Ich hoffe sehr, dass dies nicht zum Verhängniss wird.

Vermutlich ist es so, dass er einfach in einer anderen Situation ist als du. Das was du schreibst, klingt nach einer schlimmen Hintergrundgeschichte. Wirklich tragisch.. es zerreißt mir fast das Herz, wenn ich das lese. Menschen mit so einem Hintergrund ticken und brauchen oft etwas anderes als Menschen mit einer normaleren Geschichte. Frag dich, ob du ihm das geben kannst. Ob du auch versuchen kannst, dich in IHN hineinzuversetzen. Jemand in einer Situation, wo es einem schlecht geht, der vielleicht alle Kraft braucht, um sein Leben aufrecht zu erhalten - der schreibt nicht so schnell mal nebenbei. Vielleicht wird das ganze heißen, dass du diejenige sein musst, die die Initiative ergreift und Nachrichten schickt - das wird aber vielleicht noch das geringste sein. Er braucht vermutlich jemanden, der gut für sich selbst sorgen und ihn in seinem Prozess unterstützen kann.

Zitat von Herbstliebe:

Hallo zusammen, ich habe das tiefe Bedürfnis meine Geschichte zu teilen und hoffe, dass euch die Länge nicht abschrecken wird, es könnte ein Buch werden Es waren da zwei Arbeitskollegen (Er, 24 und Sie 28, beide in einer langjährigen, zerrütteten Beziehung die man aus dem Respekt vor dem Partner schon hätte längst beenden sollen), die in einer großen Firma in verschiedenen Abteilungen arbeiten jedoch einige Schnittstellen haben. Wir kennen uns seit 4 Jahren und trafen uns regelmäßig während der Arbeit zum Kaffee trinken. Im Januar dieses Jahres wurde es intensiver. Er kam ...

Für mich ließt sich das so,
dass eure Liaison vielversprechend angefangen hat, aber ihr beide unterschiedliche Richtungen bei der Weiterentwicklung eingenommen habt.

Für Dich ist er instand zum einzigen Lebensinhalt geworden. Alles am Tag dreht sich nur noch um ihn. Das macht leider unsexy. - Keine eigenen Interessen, Hobbys, Freunde etc.?

Er nebenbei bemerkt, ein Süßholzraspler erster Güte und geschickt in der Poussage hat nach der Trennung von seiner Ex festgestellt, dass die Welt doch größer ist, als die Form der momentanen Geschichte mit Dir. - Du bist ja ohnehin allseits bereit und verfügbar.
Das ist Dir auch unbewusst schon selbst klar, sonst würdest Du nicht darüber nachdenken ob Du Dich nicht zu oft und schnell bei ihm meldest.

Vergiss die großen erwähnten Zukunftskonstruktionen. Mann und auch Frau sagen viel wenn der Hormonspiegel grade am überschwappen ist.
Was aber ernste Alarmsignale sind, sind Äußerungen wie:
Du bist zu gut für mich, bzw. eine klare Beziehung mit mir.
oder ich finde es gut so locker wie es grade zwischen uns läuft.
Das bedeutet nämlich übersetzt in klare Sprache: Ich will keine Beziehung mit Dir, aber gelegentlich bei Bedarf mit Dir foe-ge-ln finde ich prima.

Die Frage ist letztendlich ob Du das akzeptieren kannst, bzw. ob Du Dir Dein Beziehungsleben so für die Zukunft vorstellst.
- Wenn nein, schieße ihn in den Wind.

Zitat von latraviata:

Vermutlich ist es so, dass er einfach in einer anderen Situation ist als du. Das was du schreibst, klingt nach einer schlimmen Hintergrundgeschichte. Wirklich tragisch.. es zerreißt mir fast das Herz, wenn ich das lese. Menschen mit so einem Hintergrund ticken und brauchen oft etwas anderes als Menschen mit einer normaleren Geschichte. Frag dich, ob du ihm das geben kannst. Ob du auch versuchen kannst, dich in IHN hineinzuversetzen. Jemand in einer Situation, wo es einem schlecht geht, der vielleicht alle Kraft braucht, um sein Leben aufrecht zu erhalten - der schreibt nicht so schnell mal nebenbei. Vielleicht wird das ganze heißen, dass du diejenige sein musst, die die Initiative ergreift und Nachrichten schickt - das wird aber vielleicht noch das geringste sein. Er braucht vermutlich jemanden, der gut für sich selbst sorgen und ihn in seinem Prozess unterstützen kann.

Liebe Latraviata, nur sitze ich hier und weine. Ich habe bisher noch nicht darüber nachgedacht, dass er einen völlig anderen Hintergrund mitbringt.
Ich wuchs glücklich auf, mit einem älteren Bruder und einer jüngeren Schwester. Meine Eltern besitzen das typische Rollenbild (Vater geht arbeiten, Mutter ist Hausfrau), gehen bis heute respekt-/ und liebevoll miteinander um. Wenn ich so darüber nachdenke könnte es auch ein Grund dafür sein, warum er gerne bei mir ist (obwohl ich momentan noch bei meinen Eltern wohne) und auch gerne mit meinen Eltern zusammen Frühstücken oder Mittagessen mag.

Ich kann gut für mich selbst sorgen, stehe (bis auf meine aktuelle Wohnlage) mit beiden beiden im Leben, bin mit mir selbst im reinen, treffe meine Freunde und treibe gerne Sport (momentan leider nicht aufgrund der Schulter-OP)

Gerne würde ich ihn in seinem Prozess unterstützen, mich auch in ihn hineinversetzen. Ich hoffe ich finde den richtigen Weg dazu. Ich schreibe ihm wirklich gerne, ich hoffe ich nehme ihm dabei nicht zu viel Raum. Meistens merke ich es, wenn er sich wieder in seine Höhle verkriecht und Zeit für sich und seine Gedanken braucht.

Liebe Herbstliebe, ich hoffe, ich hab da nicht zu sehr in eine Richtung gepusht.. es kann natürlich auch anders sein. Man sieht ja immer auch durch die eigene Brille Aber wenn du noch nicht darüber nachgedacht hast, was er für einen Hintergrund hat - es spielt bestimmt eine Rolle für ihn. In welcher Form auch immer. Alles Liebe

Zitat von Löwin45:

Liebe @Herbstliebe
Jetzt versucht ich gerade deine Geschichte in eine korrekte Reihenfolge zu bekommen und stolpere über das Datum.



Naja der 18.11.2019 war ein Montag.
Sprichst du denn von einem ganz anderen Jahr?

Du hast Recht, mit dem Datum ist etwas schief gelaufen. Richtig ist Montag 18.11. und Mittwoch 29.11. , im Jahr 2019