Meine lieben Freunde,
nun bin ich nicht der Typ, der sein Innerstes mit anderen Teilt, selbst bei meinen engsten Angehörigen und Freunden finde ich meistens weder den Wunsch noch die richtigen Worte um auszudrücken, was ich wirklich fühle. Mir fehlt einfach die Kapazität, um meine Emotionen präzise in Worte zu fassen... Verzeiht, wenn meine Metaphern nachfolgend wirr erscheinen... Aber ich möchte mir einfach meine Pein von der Seele schreiben.
Es geht natürlich um meine geliebte, nun ehemalige Freundin... Meine beste Freundin... Um den im Grunde einzigen Menschen, der mir wirklich nahe steht. Ich werde übermorgen 27, sie ist im Juli 24 geworden. Wir kennen uns seit sie 16 bzw. ich 19 war. Ich weiss nicht, ob ihr mich versteht, wenn ich von einer von Anfang an bestehenden, zauberhaften Verbindung rede. Seit dem ersten Tag unseres Kennenlernens war da jedenfalls so etwas. Zu der Zeit wollte jedenfalls ein sehr guter Freund von mir was von ihr, also habe ich aus Respekt ihm gegenüber keinen Move gemacht. Aus den Zweien ist nie etwas geworden (von ihr aus), ich hatte dann auch etwas mit einer anderen am laufen, dann hatte sie ihren ersten Freund... Von dem sie sich irgendwann trennte, wiederum wollte ein anderer Freund von mir etwas von ihr, und gleichzeitig wurde sie von einem Außenstehenden umworben, für den sie sich dann entschied. Ich machte wiederum nichts aus Ehrgebietung meinem Freund gegenüber, und so war sie mit dem Außenstehenden zusammen. Für ungefähr 2 Jahre. Ich hatte dann wieder eine Freundin... Dazu muss man sagen, dass wir einen gemeinsamen Freundeskreis haben, und uns des öfteren sahen. Die magische Verbindung war nie weg... Wir zogen uns einfach an, ich spürte oft ihren Blick auf meiner Schulter, und wir hatten uns gern, richtig gern. Über das ich hab dich gern hinaus...
Es ist Anfang 2012. Sie und ich sind single. Und da sie gleichzeitig die beste Freundin der Freundin meines besten Freundes ist (klingt wirr, ich hoffe ihr versteht), unternahmen wir öfter etwas zu viert, und natürlich kam es wie es kommen musste. Unsere Zeit war gekommen... Das erste Jahr war eine nicht mit Worten zu beschreibende Zeit. Kühles Wasser nach einer Irrwanderung in der Wüste, eine warme Wolldecke im Winter, es war als wären Yin und Yang ineinander geflossen und hätten eine Einheit gebildet. Ich konnte nicht glauben, wie mir geschah, aber vor allem: Ich wusste endlich, was es heisst, zu lieben. Wirklich zu lieben. Ich war nicht unerfahren mit Frauen, aber dies war einfach etwas ganz anderes. Dass ich lieben konnte und durfte, und dass dies auch erwidert wurde... Perfektion, Samt auf der Seele.
Nun wären wir mindestens Halbgötter und keine Menschen, wäre das für immer so weitergegangen. Natürlich kamen irgendwann erste Schwierigkeiten, erste Streits (wir haben uns im ersten Jahr unseres Zusammenseins, original und ungelogen, nicht einmal gestritten...) Ich weiss nicht mehr genau wieso und weshalb, aber ich glaube es war März 2013, da sie sich das erste Mal von mir trennte. Ich kämpfte und gewann sie zurück. Es folgte eine weitere schöne Zeit... Und dann wiederholte sich die Geschichte. Sie trennte sich erneut Ende 2013... Ich kämpfte... Wir waren wieder zusammen. Dann wieder im frühen Herbst 2014... Ich kämpfte... Silvester 2014/15 waren wir wieder zusammen. Und nun wieder.
Die gründe für dieses On/Off... Nun ja. Man muss unsere Persönlichkeiten betrachten. Meine Liebe ist wie das Wasser, zweifelsohne eine der tiefsten Seelen die ich kenne. Sie ist sehr reserviert, und zieht sich gerne zurück wenn es Streit gibt, redet untypischerweise für Frauen selten offen über das, was ihr beziehungstechnisch auf der Seele liegt. Dazu muss man sagen, sie ist sehr nachtragend und vergibt nicht leicht...
Ich bin das absolute Gegenteil. Wie das Feuer, impulsiv und unbeherrscht, wobei es in den Jahren durch viel Selbstreflektion doch erheblich besser wurde. Ich kann sehr verletzend sein, und es nagt oft eine Dunkelheit an meiner Seele, die mir nicht geheuer ist, zumal ich im Grunde auch sehr harmoniesüchtig und überhaupt nicht nachtragend bin. Dies beschreibt einen wesentlichen Aspekt meines Seins wie ich glaube sehr gut, zumindest weite Teile davon: watch?v=9oVzoPZtf7k
Wieso haben wir uns so oft getrennt? Und wieso fanden wir immer wieder zusammen? Nun, was passiert wenn Feuer und Wasser in ihrer Essenz aufeinander treffen? Es gibt viel Dampf und Unklarheit... Beide werden verletzt... Dritte waren bei uns niemals involviert, zumindest bei mir nicht und ich bin mir sicher auch bei ihr nicht. Natürlich kann man Menschen nicht auf elementare Eigenschaften reduzieren. Und vereinte Gegensätze können offensichtlich auch wunderbar harmonieren, und ich denke es war die Erinnerung an das erste gemeinsame Jahr, die Gewissheit, dass es zwischen uns perfekt laufen kann, die mich immer wieder kämpfen und sie immer wieder zu mir zurückkehren ließ.
Nun ist es Ende September 2015. Nach einem sehr heftigen Streit bin ich ausgezogen... (wir wohnten seit einem Jahr zusammen). Ich war sehr gemein zu ihr und habe sie zum weinen gebracht..... Habe gelitten wie ein Hund, ungetrennt von ihrem Leid... Dazu muss man sagen, dass unser gemeinsamer Urlaub dieses Jahr wirklich ein wahrer Reinfall war (ich bin kurz vorher krank geworden und wollte ihn verschieben, meine Liebe hat angefangen zu weinen, weil sie UNBEDINGT sofort in den Urlaub wollte, also bin ich mit, hatte aber keine gute Stimmung...) Jedenfalls komme ich zur Zeit bei Freunden und Verwandten unter, mal hier mal da... Suche eine Wohnung, aber alles fällt mir furchtbar schwer, irgendwie komme ich nur auf der Arbeit gut klar. Ich war am Montag bei ihr, und Freunde, wir haben gekuschelt, ich habe geheult wie ein Eimer... Ihr geht es auch nicht gut... Ich habe sie gefragt ob sie etwas mit mir an meinem Geburtstag unternimmt (diesen Freitag). Was sie auch wollte. Ich will bei Gott nicht direkt wieder einen auf Beziehung machen sondern meinen Geburtstag einfach nur mit dem Menschen verbringen, der mir immernoch am nächsten ist... Mit meiner besten Freundin eben... Doch ich muss gestehen, natürlich erhoffe ich mir irgendwo ein gemeinsames Happy End.
Es kam vorhin eine SMS von wegen, sie ist sich nicht sicher ob das gut ist, dass wir etwas zusammen machen... Zumindest alleine. Überhaupt, sie ist ein Mensch, der sehr von Selbstzweifeln und Unsicherheit geprägt ist, macht sich dauernd runter, innerlich sowie äußerlich. Sie sei doch so uninteressant, so fett und hässlich, obwohl sie einfach in beiderlei Hinsicht wunderschön ist. Praktisch jeder, denn ich kenne, wollte mal was von ihr... Das spricht denke ich für sich. Aber diese Unsicherheit, die sie vermittelt, diese Instabilität... Freunde, ich weiss einfach nicht weiter, ich weiss nicht ob ich noch um Sie kämpfen kann, ich liebe sie nach wie vor, wie ich noch nie geliebt habe, aber sie war in der Zeit auch oft herzlos zu mir und ich bin einfach am Ende... Verzeiht mir diesen wirren Text, aber vielleicht kann jemand seine Weisheit mit mir teilen, weiß nämlich gerade gar keinen Rat mehr... Habt Dank fürs Lesen, peace
21.10.2015 21:35 •
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