Hallo,
ich möchte hier mal versuchen, den einen oder anderen etwas Mut zu machen. Kurz zu meiner Geschichte:
Ich bin weiblich, 31 Jahre alt und war vier Jahre mit einem Mann zusammen der 34 Jahre alt ist. Vor etwa 3,5 Monaten haben wir uns getrennt. Ich habe es zwar ausgesprochen, er hat sich aber auch nicht zweimal sagen lassen ich war wohl einfach die mutigere, wie so oft in dieser Beziehung.
Bei einem letzten Gespräch habe ich ihm meine Gründe noch einmal richtig erklärt, von ihm kam mal wieder NICHTS. So wie immer halt, nichts neues.
Na ja wie dem auch sei. Ich habe mich zwar getrennt und hatte wirklich gute Gründe dazu habe aber auch komischerweise sehr sehr gelitten am Ende der Beziehung. Obwohl ich mir schon Monate vorher überlegt hatte wie ich mich vernünftig trennen könnte. Keine Ahnung vielleicht kennt das jemand von euch.
Ich habe so gelitten, ich habe kette geraucht, fünf Kilo abgenommen, null Hunger, kaum schlaf unkontrollierte Heulkrämpfe. Ich denke ich muss das nicht so weit ausholen, ihr wisst wovon ich spreche.
Ich habe wirklich erst versucht es zu verdrängen. Ich fand es einfach zu verrückt sich selbst zu trennen und dann rum zu heulen. Irgendwann ging es aber nicht mehr und ich musste akzeptieren das ich da jetzt durch muss. Ich dachte wirklich ich werde verrückt. Er war mein erster Gedanke morgens, der letzte Abends und eigentlich den ganzen Tag. Das ganze war so anstrengend. Ich dachte wirklich ich schaffe das nicht alleine. Ich glaubte nicht das es irgendwann aufhören wird.
So nun ist es fast vier Monate und so seid einem Monat geht es mir richtig gut. Ich gehe Joggen und schwimmen. Habe ich vorher nie gemacht. Ich erfreue mich über die veränderung meines Körpers und ich bin danach zufrieden. Ich koche wieder ganz für mich allein, und es schmeckt!
Ich denke auch jetzt noch täglich an ihn. Aber es tut nicht mehr weh. Ich stelle mir jetzt eher vor, das e mich irgendwo sieht und sieht das es mir gut geht. ( Ob das so ganz normal ist, weiss ich auch nicht, aber irgendwie fühlt es sich gut an) irgendwann wird auch das aufhören.
An alle Liebes- Leidenden da draußen, ich weiß das man es kaum glauben kann das es einem einmal besser gehen wird. Aber glaubt mir irgendwann wird es euch besser gehen. Irgendwann werdet ihr euch nicht mehr an den schmerz und die Wut erinnern.
Es ist für jeden ein langer und steiniger Weg, ja ganz bestimmt.
ABER: irgendwann wacht ihr morgens auf und denkt garnicht daran. Wahrscheinlich werdet ihr es nicht mal richtig bewusst merken aber es wird geschehen, ganz bestimmt.
Ihr habt die Gelegenheit euch noch mal ganz neu kennenzulernen. Euer Leben zu verändern und neue Sachen für euch zu finden.
Versucht alles auszuleben, auch die Trauer aber achtet auch auf euch! Versucht nicht in dem tiefen Loch zu bleiben.
Es ist ok eine weile allein zuhause im Schlafanzug mit verheulten Taschentüchern zu leben. Aber horcht gut in euch hinein und versucht heraus zu finden ob ihr wirklich noch nicht die kraft habt etwas zu unternehmen oder ob ihr gerade den einfacheren weg geht.
Ich weiss nicht, vielleicht hilft der Text jemanden. Wenn nicht tut es mir um eure verschwendete Zeit leid aber das schreiben zeigt mir zumindest, das ich schon richtig viel geschafft habe. Auch wenn noch ein Weg vor mir liegt, habe ich keine angst oder bin traurig, sondern bin neugierig was noch kommt.
Ich wünsche euch allen alles gute
12.08.2013 15:13 •
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