Guten Abend liebe Leidensgenossen,
mein Ex hat sich vor knapp 3 Wochen, nach 10 Monaten Beziehung von mir getrennt. Die Trennung hat sich innerhalb von 2 Wochen angebahnt, da wir ein sehr schweres Gespräch hatten und ich aus Verlustangst reagiert habe ( wobei ich bei dem angesprochenen Thema, wahrscheinlich auch als normaler Mensch Panik bekommen hätte). Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen- er hatte aus dem nichts, mitten in der Nacht angesprochen, dass er grade Akut wegen ein paar punkten an unserer Zukunft zweifelt. In dem Moment wollte er einfach nur seine Ängste mit mir teilen und ich hatte durch die hochkommende Panik in dem Moment nur an mich gedacht und keinen Kopf für seine Ängste, dadurch fehlte ihm der Raum. Wir haben am nächsten Tag 3 stunden telefoniert und das ganze Gespräch Revue passieren lassen. Ich habe mich Entschuldigt und war teilweise auch sehr beschämt, das mein Partner sich in solchen Momenten nicht gesehen fühlt. Daraufhin habe ich mir eine Verhaltenstherapie gesucht, um das Thema endlich anzugehen und meinem Freund das Gefühl zu geben, er steht nicht alleine damit da und da ist jemand mit dem ich daran arbeiten kann. Ich dachte wir hätten diese Krise wie immer gut gemeistert und es war alles so liebevoll wie Eh und Je, wir haben immer noch viel über seine Ängste gesprochen, sehr lange und ehrliche Gespräche, viel Reflektion und eigentlich immer irgendwo der Unterton, dass wir es schaffen wollen und die Gefühle da sind. Dann vor 3 Wochen aus dem nichts, eröffnet mir mein Freund, dass er seine Gefühle ein stück weit verloren hat und nicht glaubt, dass wir die Themen z.B. verlustangst etc. in Zukunft gemeinsam lösen können. Ich war so verwirrt, weil ich damit nicht gerechnet hätte. Ich habe es sofort akzeptiert und wir haben uns sehr emotional und mit viel Respekt getrennt. Danach dachte ich eigentlich, dass wir No Contact einleiten- jedoch haben wir in Woche 1 quasi nichts verändert, außer den Freunden und Familie bescheid zu geben. Wir haben uns trotzdem getroffen, viel geschrieben / telefoniert und beieinander übernachtet. Dann hatte ich mehrmals angesprochen, dass ich den Kontaktabbruch brauche, weil ich sonst nicht damit abschließen kann und er trotz der nähe immer wieder betont, dass wir nicht wieder zusammen kommen. In Woche 2 haben wir es grade mal 2 Tage schafft den kontakt ruhen zu lassen, er hatte sich dann wieder gemeldet und ich gehe natürlich direkt darauf ein, wir waren uns einig, dass wir es durchziehen müssen, aber es fällt schwer. Hatten dann die letzten Sachen ausgetauscht und beide nochmal geweint. Dann wieder die Prämisse den Kontakt erstmal ruhen zu lassen, jedoch habe ich mich dann mehr gemeldet und er will nett sein und geht natürlich auch immer wieder darauf ein, ist jedoch mittlerweile etwas distanzierter. Jetzt in Woche 3 wollen wir es Final machen bzw. er hat es Vorgeschlagen, ein letzter gemeinsamer Abend, quasi als schöner Abschluss, ein Date und dann keinen Kontakt mehr und er wird auch nicht mehr auf meine Nachrichten Antworten oder ans Telefon gehen. Ich bin so verwirrt, weil es so viele Mixed Signals gibt und ich ein Stück weit hoffe, dass er den Kontaktabbruch nicht durchziehen kann. Wobei, was wäre die Alternative? Er möchte keine Beziehung mehr und ich will nicht zu Besten Freundin degradiert werden / würde irgendwo immer die Sachen einfordern die ich als Freundin hatte: viel kontakt, Zuneigung etc. Das wäre für alle Parteien Schmerzhaft. Gleichzeitig verstehe ich wie gesagt die Gründe für seine Trennung und dann wieder nicht, dass er sich nicht lösen kann. Er sagt immer er möchte da auf meine Gefühle achten und mich nicht noch mehr verletzten, aber ich habe mehrmals gesagt, ich komme so nicht los und wenn er sich meldet, kann ich aufgrund der Gefühle nicht nein sagen bzw. bestimmt, aber irgendwo ist die Hoffnung noch so groß, dass sich etwas ändert. Sowas macht man doch nicht nur, weil man der Nice Guy ist? Auch dieses letzte treffen seinerseits irritiert mich: wir haben alles ausgetauscht, es gibt eigentlich keinen Grund mehr und er weiß, ich habe noch Gefühle, jedes treffen wird es irgendwo schwerer machen. Warum tut man sich als Trennender Part sowas an? Er wirkt gleichzeitig so Abgeklärt, in dem Stadium würde mich das eher Nerven, mit meinem Ex Partner den Abend zu verbringen, mit der Möglichkeit wieder Emotionen hochzuholen, ist ihm das einfach Egal? Ist er ein kleiner Egoist? Er hatte auch total die Erleichterung nach der Trennung, erzählt ständig wie gut es ihm geht, dass er jetzt soviel Zeit für sich hat. Gleichzeitig Entertainen wir uns gegenseitig und dadurch kommen natürlich auch viele Emotionale Themen hoch, die zu anstrengenden Gesprächen führen. So das wars erstmal: was sagt ihr?
13.03.2024 01:58 •
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