Hallo Maya2,
weil bereits geschriebenes auch heute noch gilt, ein älterer Beitrag von mir:
Autor Thema: Ich habe es doch gewusst... (Gelesen 562 mal)
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YaBB Junior Member
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;)Re: Ich habe es doch gewusst...
« Antworten #14 am: 07/24/05 um 14:38:07 » Zitieren » Bearbeiten » Löschen
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@gerd
natürlich kann ich nicht mit meiner Antwort jede Problematik detaillgenau lösen. Das wäre vermessen.
Ich versuche nur leidlich Fehler im Denken und Handeln aufzuzeigen, die oft in eine Richtung führen, die der Verlassene eigentlich gar nicht beabsichtigtTrennung!
Es gibt eine Zeit, da möchte man Trost und man kann und will noch nicht über mögliche Lösungen nachdenken. Man ist vom Gefühl, Angst und Zukunftspanik getrieben und schwimmt wie ein Stück Holz auf dem offenen Meer.
Dieser Zustand dauert schon mal nicht bei allen gleich lang.
Jeder braucht dazu unterschiedlich Zeit.
Dann ist es sinnvoll und tröstlich, wenn einem Betroffene zur Seite stehen und sich in die Situation hineinversetzten können.
Irgendwann kommt aber der Punkt, wo sich deutlich macht, dass man die Situation ändern will.
Da setzte ich an!
Mir geht es darum zu hinterfragen, wie es zu so einer Situation gekommen ist und was der Verlassene jetzt bereit ist zu investieren.(nur mit ihm kann ich nämlich gerade reden, der andere ist ja nicht da!)
Manchmal wird auch in dieser Phase klar, das auch der Verlassene schon lange unzufrieden war, aber zu feige/Stolz/ängstlich die Verantwortung auf sich zu nehmen und etwas zu ändern oder sich zuerst zu trennen!
Dann ist das erste was zu tun ist, dieser Warheit ins Gesicht zu sehen.
IN unserer Gesellschsft ist moralisch gesehen der/die Mann/Frau der die Familie verlässt(insbesondere wenn Kinder da sind) der Böse.
Vor dieser Rolle schrecken viele deshalb bewusst zurück.
Nicht selten benehmen sie sich dann so , dass der andere das dann für einen erledigt.(das kann auch unbewusst geschehen,z.B. wenn eine Frau dem Mann über Wochen/Monate den S. verweigert)
Jetzt profitiert der/die Verlassene doppelt!
1. ist er /sie NICHT der Buhmann,
2. Bekommt er die meiste Aufmerksamkeit und Anteilnahme im Freundes und Bekanntenkkreis!
In unserer Gesellschaft ist die EHE nach wie vor ein hoher Wert, wer diesen Wert verletzt, macht einen Spiessrutenlauf mit.
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass es so schwer ist, sich zu trennen und man lieber heimlich eine Affäre beginnt.
Immer wieder ist hier zu lesen, dass der Verlasser sagt: das hat nichts mit der neuen zu tun
Leider ist das aber genau die Warheit, die Gründe für die Trennung liegen Umfragen zu Folge fast ausschliesslich in der jetzt-Beziehung,Affären sind meist nur die Auslöser.
Aber der Verlassene will das einfach nicht glauben.
Gefühle kommen und gehen. Das ist mitunter für uns Sicherheits-phanatische Menschen ein Graus!
Wir wollen kontrollieren, beherrschen, beregeln und einzäunen,was einfach nicht möglich ist!
Wenn man traumatisierte Verwandte sieht, die einen Angehörigen durch Tod verloren haben, hört man sie fragen, warum und sie suchen verzweifelt nach einem der Schuld hat ,nur um irgendwann zu erkennen, das alle Antworten seien sie noch so zutreffend, den geliebten Menschen nicht wieder zurück bringen,denn das ist eigentlich alles was sie interessiert.
Ähnlich verhält es sich bei einer Trennung.
Das ist der kleine Tod, so erleben wir es ,wenn wir verlassen werden.
Alle Begründungen führen nicht dazu, dass wir uns beruhigen, alles was man will, ist nämlich -KEINE TRENNUNG!
Der Unterschied hier ist natürlich, dass es eine Option gibt, tatsächlich noch ein mal mit dem Ex zusammen zu kommen.
Das wird erschwert, weil wir im Kopf klare Denkmuster haben, was GUT und was SCHLECHT ist.
Es haben manche Partner so ein enges Korsett, was der andere tun,sagen darf,dass da nicht viel Spielraum bleibt.
Das gibt jemandem , der Schuld auf sich geladen hat,in Form von Fremdgehen, oder Trennung kaum Möglichkeit sich zu rehabilitieren.
Wenn unser Gesetzt es erlauben würde, möchte ich nicht wissen, wie viele Ehefrauen, ihre Männer wutschnaubend steinigen würden,für den Ehebruch.
Ich heisse Ehebruch nicht gut.Aber bei uns verfolgt man eben viel engagierter und mit vorliebe, den Sünder und seine Schuld als eine Versöhnung.
Versöhnung verlangt von beiden etwas! Der Verlassene glaubt aber, er hat ein Recht darauf,weil er verletzt wurde, dass der andere angekrochen kommt. Und wenn er angekrochen sagt, dann fühlt er Überlegenheit.
Wenn man sich überlegen fühlt, ist das möglicherweise eine Genugtuung, aber macht die Liebe und Rückkehr gleichzeitig unmöglich.
Manchmal lassen es die verlassenen ihre rückekehrer auch jahrelang spüren und nützen jede Gelegenheit um es dem Sünder unter die Nase zu reiben. Da ist es dnan nur eine Frage der Zeit, bis es wieder passiert oder der andere tatsächlich geht-diesmal für immer.
Erst wenn beide auf Augenhöhesind.
BEIDE eingestehen vor dem anderen was ihre Fehler waren(beim Verlassenen sind die meist nie-er war immer nur gut und wollte für alle das Beste!)
ist eine echte Aussöhnung möglich.
Jetzt schreibst Du wie lange man da warten soll?
Überhaupt nicht!
DU bist vom ersten Tag an aktiv und arbeitest an DEINEM (falschen) Denkmodell!
1.höre auf die Handlungen des anderen zu bewerten
2.nutze die Auszeit und suche konkret nach Dingen die DU falsch gemacht hast.
3.entscheide Dich für oder gegen die Beziehung und handel dann danach!auch wenn Schwankungen auftreten und der andere nicht die gewünschte Reaktion zeigt.
4.verwechsle nicht nehmen mit geben!viele wollen etwas vom Verlassenden und geben nur ,wenn sie etwas zurück bekommen.
5.Suche Menschen auf die bereits eine Trennungskrise erfolgreich überwunden haben und wieder ein Paar sind.
Sie kennen die schweren Stunden und wie man Hoffnung sinnvoll umsetzt!
6.meide Menschen,denen das nicht geglückt ist und die noch immer darunter leiden, sie werden dich immer mit ihren Erfahrungen und Ängsten in ihre Richtung Trennung beraten.
7.Nutze Bücher, Foren, zu dem Thema
8.Beschäftige dich mit dem Glauben. Diese Kräfte kann man in solchen Krisen gut nutzen um Durchzuhalten,wenn man an das aufgeben denkt.
9. Gehe davon aus, das auch dein Partner die Möglichkeit hat sich zu besinnen und an jemanden zu geraten, der ihm die Augen öffnet und er zu Dir zurückkehrt.
10.geh davon aus , dass da eine Weile dauern kann,es gibt dafür keine gesetzlich vorgeschriebene Besinnungszeit!
11. Rechne damit, dass es tatsächlich vorbei sein kann und diese Lösung tatsächlich ,das beste für euch beide sein kann.
12.Sei vorbereitet, wenn Dein Partner einen Schritt auf dich zu tut und beobachte ihn und Dich genau, ob deine Angst verhindert ,seine zaghaften Rückkehrversuche zu behindern oder abzuwehren! Lobe stattdessen, und halte Ausschau wo er Dir gerade entgegen kommt.
13.Begebe Dich nicht in eine passive Opferrolle und versprich Dir ,das Du alles Dir mögliche tun wirst,diese Beziehung voran zu treiben,indem Du z. B. von Zeit zu Zeit kleine unaufdringliche Aufmerksamkeiten an deinen Partner schickst/gibst.
14.Treffe DU DEINE EIGENE Entscheidung, wie lange Du bereit bist daran zu arbeiten und gehe OHNE GROLL, wenn Du nicht bereit bist über für dich wichtige Grenzen hinaus weiter zu investieren oder zu warten.
15.Male Dir ein konkretes Bild davon wie Du Dich fühlen wirst , wenn Du /ihr euer Ziel erreicht habt und wieder ein Paar seid.
16.und wenn es soweit ist: Gesteht euch eure Fehler ein und Versprecht zu begraben, was war und neu zu beginnen.Alte Leichen werden nicht aus dem Keller geholt. Zur Not mit Hilfe von aussen-Therapeut Paargespräch.
lieben Gruss
« Zuletzt bearbeitet: 07/24/05 um 15:03:06 von Lebenszeit » gespeichert
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Wenn wir einen Menschen hassen,so hassen wir in seinem Bild etwas was in uns selber sitzt.
Was nicht in uns selber sitzt regt uns nicht auf. (herman hesse)
14.09.2005 19:58 •
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