Anne Kathleen,
vor Einsamkeit schreist du förmlich nach Liebe. Solang die Männer auf Distanz, auf möglichst große Distanz sind, verliebst du sich in sie. Sprichst von Liebe. Doch ein Leben mit einem Mann in deiner Realität, in deinem Alltag kennst du gar nicht. Du kennst nicht die Macken, die im realen miteinander auftauchen. Du lebst von einem Idealbild, das du über die Distanz eines Mannes von ihm in der Vorstellung aufebaut hast. Freunde dich also schon mal mit dem Gedanken an, dass du dich einer großen Schwärmerei nd Träumerei hingegeben hast.
Auf der anderen Seite zeigt sich deine Freundin als intrigantes Luder, dass sie ihren Freund auf dich ansetzt und auf deinen Schwachpunkt, nur schwer Nähe mit Männern zulassen zu können. Auf der anderen Seite scheint ihr Freund auch nicht der hellste zu sein, ein manipulierbares Opfer. Aber es spricht auch nicht für dich, dass du noch über ihn nachdenkst. Selbst wenn es der Traumpartner ist: Niemand ist es wert sich für ein bisschen Glück zu erniedrigen.
Als sich meine Traumfrau für einen anderen und damit gegen mich entschieden hat, habe ich auf die Zunge gebissen und ihr natürlich gratuliert, dass sie wieder glücklich vergeben ist. Bitter kam dann aber an, dass sie mit mir auch ne Frau für mich suchen wollte. Aber das wollte ich nicht. Ich wollte ja nur sie. Aber das habe ich ihr nicht gesagt. So habe ich ihre Nummer noch ein halbes Jahr im Handy drin gelassen. Dann kam eine SMS, wo sie mir ihre neue Nummer mitteilte. Nach einem halben Jahr. Dabei standen wir zuvor fast täglich per Chat in Kontakt (ich kannte also auch nicht ihre Macken im Alltag). Traurig und Bitterkeit las ich ihre SMS und fragte mich, was das alles noch soll? Ne Freundschaft mit ihr war mir defintitiv zu wenig. Auf das fünfe Rad am Wagen hatte ich auch keine Lust und auch nicht die Qual, sie glücklich zu sehen, während ich traurig bin, dass sie mich nicht liebt. Da ziehe ich die Einsamkeit doch lieber vor, denn die quält mich nicht so sehr. Und so schrieb ich ihr, dass ich so einen Kontakt nicht möchte, jedes halbe Jahr oder monatsweise was von ihr hören. Logischerweise verschwieg ich, was mir wirklich zu schaffen machte. Denn ich wollte ihr nicht auch noch das Gefühl geben, dass sie mal wieder ein Männerherz gebrochen hat. Ich schätze, davon gab es zahlreiche von abgelehnten Verehrern in ihrem Leben, auch wenn sie stets in Beziehung war. Sie akzeptierte das so.
Zunächst herrschte wirklich Funkstille. Natürlich sah ich immer wieder auf das Handy, ob ihr Name auf dem Display erschien oder das SMS-Symbol aufleuchtete mit einer Nachricht von ihr. Natürlich hoffte ich auf die Nachricht, dass ihr neuer Freund ein Idiot ist; sie sich in ihrm getäuscht hat und mit mir nochmal den Kontakt aufnehmen möchte. Aber natürlich kam diese Nachricht nicht. Und so kam ich oft in Versuchung ihr zu schreiben.Wollte ihr schreiben, was ich fühlte. Doch was würde das bringen? Dann würde ich mich ja wirklich erniedrigen, ich würde mir wirklich bettelnd vorkommen. Aber nein, DAS kommt nun wirklich nicht in die Tüte. Nein, sie muss ankommen. Das stand für mich fest, Traumfrau hin oder her. Und mit dieser Maxime bewahrte ich zumindest etwas Selbstwert. Ich will nicht leugnen, dass ich trotzdem sehr lange Zeit darunter gelitten habe - vor allem aber, weil mich keine jemals mehr so erreicht hat wie sie. Naja ich war ja auch ein Einzelgänger. Sie hatte so ein fröhliche, aber auch einfühlsame Gedankenwelt, die mich auf verschiedenen Ebenen berührte, so dass auch ich ein paar schöne Momente erleben durfte. Ich habe die Momente aufgesogen, weil ich wußte, dass nach ihr wahrscheinlich lange Zeit, vielleicht nie wieder so eine Frau erscheint und ich mich mit weniger begnügen muss.
Und jetzt die Frage an dich Anne-Kathleen: Ist es dein komischer Typ wirklich wert, der gemeinsam mit deiner Freudin aus deiner Gefühlswelt Harakiri machen wollte, dass du ihm auch nur eine Träne nachheulst? Mach dir wirklich mal klar, was du dir wert bist und welchen Stellenwert der Typ da einnimmt.
07.09.2017 15:37 •
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