Hallo Feldmaus,
einen Rat kann und will ich dir nicht geben, aber eine Sichtweise oder eine Erfahrung.
Was du schilderst und beschreibst, ist dass, was ich auf der anderen Seite erfahre und sehe.
Ich versuche einmal zu rekonstruieren, was geschehen ist und was du dir jetzt für dich und deine Tochter wünschst.
Da gibt es eine Trennung, ein Kind und ein Haus. Die Trennung liegt schon einige Zeit zurück und eigentlich sollte es dir und deinem Kind gut gehen aber da gibt es dann doch noch die Sache, mit dem Besuchsrecht und dem Kontakt zwischen dem Kind und dem Vater.
Dann gibt es da noch dich und deine Fürsorgepflicht.
Ein, nein dein Wunsch, dass dein EX sich so um das gemeinsame Kind kümmert, wie du es aus deiner Sicht für richtig hältst.
Tja und dann gibt es den Vater, der zwar Anfangs weiter weg gewohnt hat aber nun wieder örtlich näher bei euch wohnt, und er hat eine neue Freundin, welche auch noch da ist.
Für mich als Außenstehender sind dass die Fakten, wie ich sie dem Thread entnehmen kann.
Ich weiß nicht mehr was richtig oder falsch ist, die Kleine fragt nach ihm, fragt hat er mich denn überhaupt noch lieb, warum kommt er nicht mehr
Sicherlich sind solche Fragen schwierig und fast nicht zu beantworten.
Aber dann muss man eben Lügen, auch wenn es widerlich ist. Da wirst du doch reichlich Ausreden finden.
Er dagegen greift mich nur an meint ich beeinflusse sie gegen ihn, usw.
Wenn er diesen Eindruck bei dir erweckt, dann solltest du ihn fragen, worauf dieser Vorwurf basiert. Wenn er doch kaum Kontakt zu seiner Tochter hat, wie will er dass dann beurteilen können?
Jede Trennung ist für ein Kind schwer, aber die Eltern könnten doch auch einfach versuchen es dem Kind so einfach wie möglich zu gestalten und das Kindeswohl über die eigenen Belange stellen
Tja, bei diesem Satz, liegt die Betonung wohl auf „versuchen“ oder?
Du kannst ihn ja wohl kaum zwingen oder ihm euer Kind auf den Rücken binden.
Sicherlich wäre es schöner für das Kind und er hat auch eine Verantwortung aber hat er die wirklich? Er hat jetzt eine neue Partnerin und die Zeit ist ihm ja scheinbar wichtiger. Du kannst jetzt daran zerbrechen oder du akzeptierst die Umstände, wie sie jetzt sind.
Nur muss ich mir deshalb alles gefallen lassen und ihm immer wieder eine Chance geben, muss ich immer wieder Kontakt suchen und ihn an seine Vaterrolle erinnern
Nein und du kannst es auch gar nicht aber dein Wunsch, dass es so wird, kreist in dir.
So hart wie es klingt, aber lerne dich damit abzufinden. Er alleine setzt den Zeitpunkt fest. Sicherlich haben viele Menschen andere Vorstellung von gemeinsamen Kindern und Verantwortung aber eben nicht alle.
Ich weiß nicht, wie oft man diese Geschichten hier im Forum oder im richtigen Leben noch lesen oder erfahren muss, aber es ist aus meiner Sicht immer wieder zum verzweifeln.
Deinen Schmerz und deine Bilder im Kopf kann ich sehr gut nachvollziehen und glaube mir, ich kenne zahlreiche Mütter, welche in genau derselben Situation sind.
Aber alles denken und grübeln hilft nicht. Wenn er keinen Kontakt zu seinem Kind haben möchte oder ihm die Zeit mit seiner neuen Freundin wichtiger ist, dann lerne damit zu leben. Dann wirst du in Zukunft Ostern und Weihnachten alleine mit deiner Tochter und Familie feiern. Sicherlich wäre es schöner, wenn er sich besinnen würde und man eine Vereinbarung treffen würde, mit denen alle Beteiligten leben könnten.
Es sind Wünsche und Sehnsüchte, weniger für einen selbst, sondern für das oder die Kinder aber nichts lässt sich erzwingen.
Und was wäre, wenn er das Kind wirklich zu sich holen würde und du dann vor lauter Unruhe jede Stunde dort anrufen würdest?
Wäre es dass, was du dir wünschen würdest?
Es ist ja nicht nur die Verantwortung gegenüber seiner Tochter, sonder er sollte ja auch dir die Gewissheit verschaffen, dass du dich wohl dabei fühlst, wenn das Kind bei ihm und seiner neuen Partnerin ist.
Vielleicht wird sich die Situation ja in den nächsten Monaten entspannen und wie wirst du dich dann fühlen? Wenn euer Kind bei ihm ist und dann? Wird sich dein Gedankenkarussell dann wieder drehen?
Mir scheint, als ob du doch noch, wenn auch nicht mehr so stark, mit der Trennung kämpfst und vieles noch nicht so ganz verarbeitet ist.
Ich weiß, dass es schwierig für die Alleinerziehenden ist und ich will auf keinen Fall mit euch tauschen. Aber es ändert nichts daran, dass man sich mit vielen Situationen arrangieren muss.
So, mache hier mal Schluß, sonst wird es zu viel.
Gruß
28.01.2004 17:38 •
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