Hallo @Hasenkind14
erstmal möchte ich Dich drücken! Ich kann mir vorstellen, dass das richtig schwer ist in der Situation zu leben. Ich kenne diese Situation persönlich selbst als indirekt Beteiligte ähnlich. Vielleicht hilft Dir davon, die Geschichte zu hören.
Eine meiner besten Freundinnen war seit einigen Jahren mit ihrem Freund liiert. Sie war ansich glücklich mit ihm, meistens. Aber irgendwann vertraute Sie uns Mädels an, dass sie öfter darüber nachdenkt sich zu trennen. Irgendwas fehle ihr. Sie habe zwar Gefühle, aber ob es Liebe ist wisse sie nicht.
Dann kurze Zeit später schlug das Schicksal zu. Ihr Freund wäre beinahe an einer Hirnblutung gestorben, noch bevor er ansatzweise 30 wurde. Er überlebte das alles, war danach jedoch nie wieder der selbe Mensch. Er trug Schäden von sich, von denen niemand weiß, wie das irgendwann mal sein wird. Psychisch war er klar, jedoch war er physisch fast komplett eingeschränkt. Meine Freundin stand ihm immer zur Seite. Sie war immer da, kümmerte sich um alles und unterstütze die Familie wo sie konnte. Eine Beziehung gab es nicht mehr. Und sie litt sehr darunter. Nach knapp 5 Jahren löste sie die Beziehung, was ihr wirklich das Herz brach. Sie hatte dieselben Ängste wie Du. Er konnte aber verstehen, dass es für Sie nicht weiter geht. Er konnte ihr nicht das geben, was sie brauchte.
Sie hat lange daran zu knabbern gehabt, tut es teilweise heute noch. Sie besucht ihn immer noch, unterstützt ihn noch.
Ihr ist mit der Trennung eine riesen Last von den Schultern gefallen. Sie sind beide heute noch gute Freunde.
Ich verstehe, dass Du Dich mit verantwortlich fühlst. Gerade wenn Du seinen Leidensweg begleitet hast. Aber Ihr werdet beide nicht glücklicher, wenn Du unglücklich bist. Wenn Du ihm eine Zweckbeziehung vorschlägst wird er sich sicher mehr bemitleidet fühlen, als Du es meinst. Auch wenn es super schwer ist und Du große Sorgen hast, solltest Du ihm sagen dass sich Deine Gefühle verändert haben. Du möchtest ja nicht mit ihm spielen. Es geht Dir nicht schlecht damit, ihn zu unterstützen. Es geht Dir nur schlecht damit, ihm etwas vorzumachen, was nicht mehr da ist. Dafür kannst Du ja auch nichts. Du kannst ja auch weiterhin für ihn da sein, ihm zuhören, ihm helfen. Du lässt ihm nicht im Stich, wenn Du ihm offen sagst, dass Du nicht mehr so fühlst wie einst. Wenn Du ihm wichtig bist, wird er das verstehen, auch wenn das alles unendlich traurig ist. Aber niemand sucht sich seine Gefühle aus.
Ich glaube, dass Du langfristig glücklich bist, wenn Du ihm sagst dass es zwischen Euch nicht mehr funktioniert. Und vielleicht kannst Du so auch mehr für ihn tun. Aber vor allem für Dich!
03.07.2016 22:29 •
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