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Kommen depressive Partner nach Trennung wieder zurück?

OvoSara
Hallo Zusammen

Momentan bin ich einfach nur verwirrt und durcheinander.
Mein (Ex-) Freund und ich waren seit etwa vier Monaten zusammen. Wir sind beide Anfang Zwanzig.
Vor zwei Monaten hatte er eine Psychose und musste in eine Psychiatrie zwangseingewiesen werden.
Während er dort noch manisch und psychotisch war, hat er mit mir Schluss gemacht, aber nach einer Woche, als er wieder klar im Kopf war, hat er es bereut und wollte mich unbedingt zurück. Wir sind dann wieder zusammengekommen.
Vor etwa drei Wochen, haben bei ihm schwere Depressionen eingesetzt, die so stark sind, dass er in der Psychiatrie keinen Ausgang mehr bekommt.
Seine Nachrichten und Antworten wurden immer weniger und kürzer, und ich habe versucht immer Verständnis aufzubringen.
Ich habe auch nur so zwei Nachrichten pro Woche geschrieben, hab ihn also nicht bedrängt.
Er wollte auch nicht, dass ich ihn besuche und meinte, er will nicht, dass ich auch noch depressiv werde.

Das Drama hat angefangen, als eine Kollegin von mir entdeckte, dass er sein Profil auf einer Dating App wieder reaktiviert hatte.
Er war dort nur etwa 1-2 mal die Woche online, aber das hat mich so verletzt, dass ich ihm geschrieben habe, dass er also nicht auf meine Nachrichten antworten konnte, aber sooo schlecht scheint es ihm ja nicht zu gehen, wenn er sich auf Dating Apps rumtreiben kann. Weil er dort angegeben hat, dass er Single ist, soll er auch ein solcher sein.

Er hat sich dann nur bei mir bedankt, dass er mich kennenlernen durfte, und mir alles Gute auf meinem Weg gewünscht.
Er wüsste im Moment selber nicht, was ihm gut tut, und das ich nichts falsch gemacht habe.
Auch meinte er, dass ich ihn nicht vergessen solle.
Das war vor 5 Tagen und seit dem haben wir keinen Kontakt.

Ich bin im Moment durcheinander und traurig und frage mich, ob ich überreagiert habe, denn eigentlich wollte ich ja nicht, dass es Schluss ist.
Aber die Dating App Sache hatte mich so verletzt, obwohl er sowieso niemanden hätte treffen können, denn er ist ja noch in der Klinik und vielleicht war er nur aus Langeweile dort. Aber Depressive haben ja auch nicht Narrenfreiheit, ich habe es nicht ertragen, dass er mir nicht schreibt, aber währenddessen auf Dating Apps rumsurft, wenn auch sehr unregelmässig.
Ich glaube ja auch nicht, dass er dort laufende Kontakte hat, denn dann wäre er viel öfters online. Auch da ist er seit 5 Tagen nicht mehr online gewesen.

Denkt ihr, er könnte sich wieder bei mir melden, wenn seine Depression abgeklungen ist? Denn eigentlich hatten wir eine sehr schöne Beziehung und er wollte mich beim ersten mal auch unbedingt zurück haben.
Soll ich ihm so lange, das könnte ja Monate gehen, auch wenn er in Behandlung ist, gar nichts mehr schreiben?
Denkt ihr es ist endgültig vorbei, oder vernebeln einfach die Depressionen seinen Verstand und deshalb weiss er nicht, was er will?
Ich hoffe jemand hier hat schon Erfahrungen mit diesem Krankheitsbild und kann mir wenigstens ein paar meiner Fragen beantworten. .

02.07.2018 16:18 • x 1 #1


W
Darf ich fragen wie sein Lebenswandel vorher war? Ist er von einer zu nächsten? Betreibe erstmal Psychohygiene und sei wütend lass alles raus. Ich war selber in einer Depression kann dir sagen dieses Verhalten habe ich bezüglich meiner Ex nicht an den Tag gelegt. Rückzug ist normal, ich hatte n mich auch für mein Verhalten bzw mein Zustand geschämt. Dating App ist etwas grenzwertig, Ich wäre niemals auf die Idee gekommen. Naja , jeder hat seine Strategie um sich selbst zu helfen. Normalerweise normalsiert sich der Partner wieder, muss nicht heissen des er wieder zurück kommt.

02.07.2018 16:52 • x 1 #2


A


Kommen depressive Partner nach Trennung wieder zurück?

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OvoSara
@Wahrnehmer Danke für deine Antwort.
Im Gegenteil, ich bin seine erste Freundin.
Er ist eben so schwer depressiv, dass er keinen Ausgang mehr von der Psychiatrie bekommt.
Ich würde einfach gerne wissen, wie lang das etwa gehen kann, bis er normalisiert ist, denn er ist ja schon in Behandlung. 3 Monate? Wie lange ging es bei dir, wenn ich fragen darf?
Und würdest du einfach warten bis er sich eventuell meldet, oder einen Schritt auf ihn zu machen?

02.07.2018 18:59 • x 1 #3


Gretel
Ich würde ihm jetzt noch mal schreiben........

Du kannst, wenn es ihm besser geht, auch ein Partnergespräch zusammen mit dem Therapeuten anregen.

02.07.2018 19:06 • #4


OvoSara
@Gretel Danke für deine Antwort. Ich hatte ihm schon geschrieben, dass ich seine Entscheidung zur Trennung akzeptieren werde, und dass ich ein offenes Ohr für ihn haben werde, wenn er jemanden zum Reden braucht.
Ich habe ihm alles Liebe gewünscht, und das hat er mir auch zurückgewünscht. Seit dem ist Funkstille.
Wie würdest du weiter vorgehen? Einfach Kontaktsperre halten und warten bis er eventuell auf mich zukommt?
Oder würdest du ihm ab und zu mal auch schreiben und ihm nach seinem Befinden fragen?

02.07.2018 19:12 • #5


Gretel
Zitat von OvoSara:
Weil er dort angegeben hat, dass er Single ist, soll er auch ein solcher sein.




meiner Einschätzung nach hat er quasi dieses Schlußmach-Stöckchen von Dir geschnappt.
Wie es angeschlagene Leute machen, so nach dem Motto: Gut, okay, dann spring ich halt. Ich weiß sowieso nicht, was ich will. - Und es soll nicht Dir wegen mir schlecht gehen. Tschüß. .

Du könntest ihm schon schreiben. - (Wenn ich raten darf: einmal die Woche, und zwar an einem festen Tag, damit er sich darauf einstellen kann)

Aber wie Du ja weißt: Dein Freund ist richtig psychisch krank. - Er ist nicht nur einfach depressiv, und kriegt a bisserl harmlose Medis.
Er ist eine Psychose, die geht ja nicht mal eben weg.

Ich weiß- eine Gefühle gehen auch nicht mal eben weg. Aber trotzdem - es ist fraglich, ob Du Dir in Deinen jungen Jahren so eine Bürde aufladen kannst - und ob das für Dich auf Dauer gut ist.

Hattest Du seinen psychotischen Schub direkt miterlebt?
Weißt Du, wie die genaue Diagnose lautet?

02.07.2018 19:42 • x 1 #6


OvoSara
@Gretel genauso ist es denk ich auch, er hat einfach Schluss gemacht weil ich ihm das geschrieben habe, er hatte wohl keine Lust mehr auf Diskussionen.
Ich bereue das im Nachhinein, aber an dem Abend war ich so enttäuscht, dass ich ihm das einfach an den Kopf geworfen habe, war wohl nicht schlau von mir.

Also ich habe die Psychose nicht miterlebt, aber die war anscheinend so schwer, dass er von der Polizei zur Psychiatrie gebracht wurde.
Ich weiss dass ich wahrscheinlich auch noch zu jung bin um mir so einen Fall anzutun, aber eben, Gefühle sind noch da...
Er ist nicht mehr psychotisch, die genaue Diagnose kenne ich nicht, aber eben sehr schwer depressiv.... hast du Erfahrungen mit sowas? Wie lange könnte es gehen bis er aus seiner Depression raus ist?

02.07.2018 20:05 • x 1 #7


Gretel
Zitat von OvoSara:
@Gretel genauso ist es denk ich auch, er hat einfach Schluss gemacht weil ich ihm das geschrieben habe, er hatte wohl keine Lust mehr auf Diskussionen.
Ich bereue das im Nachhinein, aber an dem Abend war ich so enttäuscht, dass ich ihm das einfach an den Kopf geworfen habe, war wohl nicht schlau von mir.

Also ich habe die Psychose nicht miterlebt, aber die war anscheinend so schwer, dass er von der Polizei zur Psychiatrie gebracht wurde.
Ich weiss dass ich wahrscheinlich auch noch zu jung bin um mir so einen Fall anzutun, aber eben, Gefühle sind noch da...
Er ist nicht mehr psychotisch, die genaue Diagnose kenne ich nicht, aber eben sehr schwer depressiv.... hast du Erfahrungen mit sowas? Wie lange könnte es gehen bis er aus seiner Depression raus ist?


Na ja, was heißt - nicht mehr psychotisch. Er wird Neuroleptika bekommen, die das unterdrücken. Das sind ja Schübe. - Du sprachst von manisch?

Kennst Du schon seine Eltern, könntest Du mit Ihnen sprechen?

Ja, ich habe Erfahrungen mit dem Thema, beruflich und privat. - Ich habe lange Jahre in einem Wohnheim gearbeitet, wo es auch Psychotikerinnen gab, habe einen schwerstens traumatisierten Mann geliebt, und eine Freundin von mir wurde plötzlich psychotisch. - Bei ihr hat das Ganze etwa ein halbes Jahr gedauert.

Eine Depression bleibt als Veranlagung immer im Hintergrund - (wenn ich mich mal soweit aus dem Fenster lehnen darf) auch wenn die akute Phase und Gefahr des Suizids durch Medis und Therapie behandelt wird.

Du wirst immer a bisserl einen Patienten an Deiner Seite haben...

02.07.2018 20:18 • x 1 #8


OvoSara
@Gretel Danke für deine Antworten Gretel.
Seine Eltern kenne ich leider noch nicht...
Er hatte wohl so 1-2 Wochen vor dem Ausbruch seiner Psychose einen Manie, war sehr aufgedreht und selbstbewusst.

Nach deiner Erfahrung würdest du mir also von so einer Beziehung abraten? Ist es bei dir auch vorgekommen dass sich Psychotiker/Depressive sich von ihren Partnern getrennt haben?
Denn einerseits versuche ich mich damit zu beruhigen, dass nur seine Krankheit aus ihm spricht, aber andererseits, macht ihn eine Depression ja auch nicht unmündig...
Ist es deiner Erfahrung nach wahrscheinlich dass solche Patienten wieder zum Partner zurückkommen?

02.07.2018 20:52 • x 1 #9


Gretel
Zitat von OvoSara:
@Gretel Danke für deine Antworten Gretel.
Seine Eltern kenne ich leider noch nicht...
Er hatte wohl so 1-2 Wochen vor dem Ausbruch seiner Psychose einen Manie, war sehr aufgedreht und selbstbewusst.

Nach deiner Erfahrung würdest du mir also von so einer Beziehung abraten? Ist es bei dir auch vorgekommen dass sich Psychotiker/Depressive sich von ihren Partnern getrennt haben?
Denn einerseits versuche ich mich damit zu beruhigen, dass nur seine Krankheit aus ihm spricht, aber andererseits, macht ihn eine Depression ja auch nicht unmündig...
Ist es deiner Erfahrung nach wahrscheinlich dass solche Patienten wieder zum Partner zurückkommen?


Man kann nichts verallgemeinern, die Menschen und auch die Krankheitsverläufe sind ja unterschiedlich.

Eine akute Psychose macht schon reichlich unmündig.(Sag ich mal, die Patienteninitiativen finden das nicht) -
da bekommt man ja sogar gerichtlich manchmal einen Betreuer. - Meine Freundin hat ihr ganzes Geld abgehoben und lief damit nachts auf dem Hauptbahnhof herum. Mit einer Auto-Radkappe, die sie vor feindlichen Strahlen schützen sollte....

Und naja, klar, auch als Depressiver kann man selbstbestimmt seinem Leben ein Ende setzen... eine Sache der Sichtweise, wie mündig psychisch Kranke sind.

Wenn Du mich so fragst: Meiner Erfahrung nach klammern psychisch kranke - gerade Depressive - eher. Und kommen schon zurück.

Es gibt aber eben auch Leute, die wollen sich durch eine Trennung gerade selber quälen.

02.07.2018 21:12 • x 1 #10


W
Hey, nachdem ich mir eingestanden habe des ich Hilfe brauche...war ich 8 Wochen in Behandlung bzw Therapie. Ich kann nur sagen, Rückhalt ist ein wichtiger Faktor für Besserung. Meine damalige Freundin hat mich eher noch einen auf den Deckel gegeben, dass ich mich nicht so anstellen soll ect...
Wodurch es mir noch schlecht ging und Vorwürfe mir mein Leben schwer gemacht haben. Heute bin ich Medikamenten frei, zu dieser Zeit wurde meine Hochsensibilität entdeckt

Normalerweise normalsiert sich ein erkrankter wieder, leider ist es als Angehöriger auch ein sehr großer Leidensweg, es kommt der Punkt wo dich selber schützen musst.

Ich muss leider auch sagen... aufgrund des Vertrauensbruch meiner Ex damals kann ich nur schwer öffnen.

03.07.2018 05:24 • #11


A


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